Ich kann hier nur für den Galgo meiner Eltern sprechen - der befindet sich im Moment des explosionsartigenDurchstartens in einer derartigen Trieblage, dass er Schmerzreize gar nicht mehr wahr nimmt.
Er ist sonst ein Mimöschen, galgotypisch eigentlich, zieht ja auch sonst niemals, ist am kleinen Finger zu führen und ist sehr empfänglich für sanfteste Korrekturen am Halsband. Aber wenn ein Jagdobjekt (Hase, Reh, Katze) vor ihm los springt, dann ist bei dem sämtliches Denken nur auf dieses Ziel ausgerichtet - da könnte der ein Stachelhalsband umhaben und würde genauso reinbrettern wie in sein 6 cm breites gepolstertes Halsband. Er wird an einer 1,5 m langen Leine geführt aber selbst dieser arg begrenzte Anlauf könnte meine Mutter umhauen, wenn der losgeht. Und damit das nicht passiert, gibts den Ruckdämpfer.
Den Schmerz würde er erst wahrnehmen, wenn das Karnickel außer Sicht ist und dann garantiert nicht mehr mit dem Ziehen und dem Leinenruck verbinden.
Er ist meinen Eltern auf Rügen einmal entwischt, hinter einem Hasen her. Dieser Hund ist das wasserscheueste Tier unter Gottes Sonne, der geht nicht raus wenns regnet (kriegt da sogar Panik), macht um jede Pfütze akribische Bögen, geht nichtmal durch nasses Gras. Beim Hasenjagen ist er geradewegs in einen gefüllten Polder gelaufen, eine riesige Wasserfläche, er ist komplett untergetaucht und musste zurückschwimmen. Gottseidank war der Hase da dann außer Sicht (der hatte direkt vorm Wasser einen Haken geschlagen) und er kam völlig fertig zum Herrchen zurück, der einem Herzinfarkt nahe war...
Der Hund war so fokussiert auf die Beute, der hat diese riesige und für ihn normalerweise absolut angsterzeugende Wasserfläche gar nicht wahrgenommen.
Gruß
tessa