Hallo Yve,
ich kann Deine Entscheidung voll und ganz verstehen und halte sie für richtig.
Als im Frühjahr mein älterer Rüde Jason schwer krank war, krachte es zwischen meinen beiden (4 und 6 Jahre) auch, aber richtig! Ich konnte sie alleine nicht trennen (sobald ich einen zu fassen bekam, ging der andere wieder auf ihn los) - da half nur: Gartenschlauch voll aufdrehen und draufhalten. Gott sei Dank waren die Beißereien (die spätere zweite Beisserei dann auch) im Garten, so dass der Schlauch in der Nähe war. Als sie dann aber zum zweiten Mal aneinander gerieten, wußte ich, daß ich das alleine nicht in den Griff bekommen würde, weil mein eigenes Nervenkostüm auch zu sehr angeschlagen war.
Ich holte mir eine wirklich sehr gute Hundetrainerin ins Haus. Die sah sofort den Zusammenhang zwischen Jason´s Krankheit und der gesteigerten Aggressivität beider Rüden. Die Prognose war aber aus mehreren Gründen gut:
1. Haben beide Rüden vier Jahre lang problemlos (bis auf harmlosere Plänkeleien) zusammengelebt
und
2. war absehbar, dass es Jason bald wieder körperlich besser gehen würde und die Spannung damit abnehmen würde.
Wir haben dann so gearbeitet, dass ich jede positive Kontaktaufnahme zwischen den beiden geclickt habe. Also praktisch jede Situation, in der sie z. B. ohne Fixieren oder gar Brummeln aneinander vorbeigingen, jede Situation, in der sie gemeinsam etwas unternahmen (was früher selbstverständlich war) - und damit verschoben wir die negative, angespannte Grundstimmung in den positiven Gefühlsbereich.
Das half, um die Wochen zu überbrücken, die Jason bis zu seiner völligen Genesung brauchte.
Hätte das aber trotz profesioneller Hilfe nicht funktioniert, wären die beiden wieder und wieder aufeinander los.... dann hätte ich eine Abgabe des jüngeren Hundes in Erwägung gezogen. Gott sei Dank war´s ja nun nicht so, aber der Gedanke stand immerhin im Raum. Denn letztlich ist niemandem gedient (den Hunden nicht, und Dir nicht) wenn dauernd Spannung und Stress im Hause ist. Da sind alle Beteiligten nur unglücklich.