Trotzdem stelle ich es mir eine Qual vor, nach Hause zu kommen, deinen Hund zu suchen und dann zu hören, dass er eingeschläfert wurde. Der absolute Horror!
Der Hund hätte aber, wie
@Schwalbe den Fall beschrieben hat, auch einfach so gestorben sein können. Nur dass dann möglicherweise
keiner bei ihm gewesen wäre.
Ob so etwas zum "absoluten Horror" wird, mit "den Hund suchen, bis einem endlich einer sagt, was los ist", hängt doch arg von den Umständen ab?
Vielleicht haben sie ihn ja auch auf der Arbeit angerufen, als es vorbei war, oder ihm direkt beim Nachhausekommen gesagt, oder die Frau hat ihn bei der Arbeit abgeholt? - Weißt du alles nicht.
Du stellst es dir als absolute Qual vor, zu hören, dass
dein Hund eingeschläfert wurde. Es wurde aber nicht dein Hund eingeschläfert, und dein Mann wüsste sicher auch genau, dass das mit dir nicht zu machen wäre. Du würdest aber so einen Affentanz auch vorher nicht veranstalten, oder?
Ich nenn dir gern mal ein Gegenbeispiel. Der Berner Sennenhund von Bekannten (Eltern meiner Freundin) von uns ist irgendwann, im zarten Alter von elf Jahren, im Garten der Besitzer kollabiert. Meine Freundin war nebst Familie in Schweden im Urlaub, campen, und ihr Vater, der sehr an dem Hund hing, war geschäftlich in Singapur.
So. Nun war die Besitzerin unfähig, den Hund gehen zu lassen und mit der Situation komplett überfordert - sie wollte nichts tun, ohne ihren Mann gefragt zu haben, und weil sie den wegen seiner Termine und der Zeitumstellung ewig nicht erreichen konnte, und sie den Hund allein nicht bewegen konnte, lag der Hund bis abends, also
mehrere Stunden, japsend und immer wieder krampfend im Garten, während sie noch hoffte, er erholt sich wieder, und immer wieder versuchte, ihren Mann zu erreichen, um ihn zu fragen, wie er die Sache sieht.
Reden und gute Worte (leider wohnte die nicht bei uns um die Ecke) nutzte alles nichts. Sie wollte partout nichts tun, ohne ihren Mann vorher zu informieren.
(Warum sie nicht einfach die Nachbarn gebeten hat, den Hund wenigstens ins Haus zu tragen, ist ebenfalls leicht erklärt: Der war nicht ohne, hatte auch schon mehrfach Leute geknappt oder gebissen, einen Maulkorb hatten sie aber "nur für den Tierarzt, aber den mag er so gar nicht... und es ging ihm doch so schlecht, das wollte ich ihm nicht antun"
)
Und sie war direkt ein wenig beleidigt, als sowohl Mann als auch Tochter, als sie beide endlich am Telefon hatten, beide sagten, sie solle aber bitte schleunigst die Tierärztin anrufen (die zum Glück in der Nähe wohnte), und sich auch keinen Kopf darüber machen, dass nach 18:00 der Tierarzt doch viel teurer sei als vorher... (Und was ihr noch alles einfiel, nur um evtl. die Entscheidung nicht allein treffen zu müssen.)
Ganz ehrlich, das war
nicht mein Lieblingshund. Sondern in der Tat einer der wenigen Hunde in meinem Leben, die ich so gar nicht mochte. Aber das Ende hätte ich ihm so nicht gewünscht. Und das passierte nicht, weil er den Besitzern egal war, im Gegenteil.