"They therefore recommend that adults continue current consumption at least as health effects are conecerned."
Ich hab's gefunden.
Es gibt tatsächlich mehrere Artikel und in dem, den du meinst, steht es im Abstract.
Die Autoren haben tatsächlich (in derselben Ausgabe dieser Zeitschrift) eine ganze
Reihe Artikel veröffentlicht, die alle mit dem Thema zu tun haben
Der Artikel, der bei Leroys Zusammenfassung verlinkt ist, ist daher tatsächlich ein
anderer, als der, den er zitiert...
Und in dem dort verlinkten Artikel steht es wie gesagt nicht.
Also: Das Konsortium empfiehlt tatsächlich, den Fleischverzehr einfach so zu lassen wie bisher.
Aber: Sie erklären ausdrücklich, dass auch das nur eine
schwache Empfehlung ist. Dass also - aus gesundheitlicher Hinsicht - derzeit
minimal mehr dafür spricht, den Fleischkonsum beizubehalten, als ihn zu reduzieren.
Und sie empfehlen dringend mehr und bessere Studien, um überhaupt mal wissenschaftlich solide Empfehlungen abgeben zu können. Für sie ist das letzte Wort in dieser Sache also noch nicht gesprochen und es liegt ihnen auch nichts daran, Fleisch komplett zu entlasten.
Sie können sich den Empfehlungen,
aus gesundheitlichen Gründen Fleisch drastisch zu reduzieren, derzeit nur nicht anschließen.
Sie schreiben:
Therefore, our reviews focused only on those outcomes important to patients. Nutritional recommendations must, therefore, acknowledge the low-certainty evidence and avoid strong “just do it” recommendations that can, as evidenced by the many low-fat recommendations worldwide (9, 12, 49), be very misleading.
In diesem Satz betonen sie ausdrücklich, dass Ernährungsempfehlungen durch die Problematik des Studienaufbaus oft nur auf schwachen Beweisen fußen und daher nie absolutistisch gesehen werden dürfen. Das gilt ausdrücklich auch für ihre eigenen!
Sie schreiben daher weiter:
In terms of how to interpret our weak recommendation, it indicates that the panel believed that for the majority of individuals, the desirable effects (a potential lowered risk for cancer and cardiometabolic outcomes) associated with reducing meat consumption probably do not outweigh the undesirable effects (impact on quality of life, burden of modifying cultural and personal meal preparation and eating habits). The weak recommendation reflects the panel's awareness that values and preferences differ widely, and that as a result, a minority of fully informed individuals will choose to reduce meat consumption.
Hier schreiben sie, dass die Belege für einen gesundheitlichen Vorteil durch Fleischverzicht so schwach sind, dass sie glauben, dass für die Mehrheit der Leute der Aufwand einer Ernährungsumstellung den Nutzen übersteigt.
Our studies have implications for future research. Generating higher-certainty evidence regarding the impact of red meat and processed meat on health outcomes would be, were it possible, both desirable and important. It may not, however, be possible. Randomized trials will always face challenges with participants complying with diets that differ sufficiently in meat consumption, adhering to these diets for very long periods, and being available for follow-up over these long periods (12). These challenges are all the more formidable because results of observational studies may well represent the upper boundary of causal effects of meat consumption on adverse health outcomes, and the estimated effects are very small. Observational studies will continue to be limited by challenges of accurate measurement of diet, the precise and accurate measurement of known confounders (50), and the likelihood of residual confounding after adjusted analyses (13, 14, 16).
This assessment may be excessively pessimistic; indeed, we hope that is the case. What is certain is that generating higher-quality evidence regarding the magnitude of any causal effect of meat consumption on health outcomes will test the ingenuity and imagination of health science investigators.
Hier geht es darum, wie wichtig es ist, bessere Studien durchzuführen, wobei nochmal auf die Schwierigkeiten eingegangen wird. Was sie klar
nicht sagen, ist, dass mir ihrer Untersuchung nun alles gesagt wäre. Tatsächlich hoffen sie, dass sie die Dinge zu pessimistisch sehen und sich doch noch Forschung auftut, die solide genug ist, um endlich definierte Aussagen treffen zu können.
Meiner Einschätzung nach sind die Autoren nicht unbedingt Fleischfans - aber Wissenschaftler und als solche naturgemäß Haarespalter.
Ich kann das aber nachvollziehen.
Stell dir doch dieses Szenario vor: Überall wird der Fleischverzicht empfohlen, wegen der Herzgesundheit. Dabei ist die eigentliche Ursache eine andere, nämlich das Übergewicht vieler Fleischesser und vielleicht Softdrinks oder blahblahblupp.
Nun "lassen die Betroffenen das Fleisch weg" und mutieren schlimmstenfalls zum Beilagenvegetarier - blahblahblupp konsumieren oder betreiben sie aber immer noch. Fühlen sich aber auf der sicheren Seite, denn sie haben ja das Fleisch weggelassen.
Das wäre nicht zielführend, und darum finden viele Haarespalter Empfehlungen mit der falschen Begründung auch so störend!