So - ich muss hier mal vermelden, dass ich überlege, den Verein erstmal wieder dranzugeben.
Nicht wegen einer Trainerin - in den beiden anderen Gruppen vorher lief es ganz anders ab und gefiel mir gut - sondern weil
mir das insgesamt zu viel von allem ist. Auch von anderen Hunden.
Hier ist alles gut, solange alles gut läuft - aber wenn nicht - merke ich gerade, dass ich direkt dekompensiere.
Heißt, auf Hochdeutsch, nicht in der Lage bin, angemessen damit umzugehen, und völlig aus der Spur gerate.
(Und genau genommen auch vorher schon nicht in der Lage bin, angemessen zu reagieren).
Ich hatte gedacht, wenn ich einfach irgendwohin gehe, wo viele Hunde sind und in kontrolliertem Rahmen zusammen kommen, habe ich viele nicht negative Erlebnisse und lerne, mich bei Hundebegegnungen angemessen zu verhalten. Aktuell weiß ich nicht, ob das wirklich so der beste Weg ist. Oder nicht eher Dauerstress ohne positiven Lernerfolg.
Mein Problem bei Hundebegegnungen ist, dass ich im Grunde immer sofort vom Schlimmsten ausgehe. Da ich das aber weiß, das überkompensiere und dann vielleicht auch mal eindeutige Warnsignale übersehe.
Irgendwie waren die zwei letzten Tage allerdings auch Hardcore.
Gestern einen wirklich alten Labrador getroffen. Der ohne Leine, langsam, zunächst durchaus freundlich wirkend - dann etwas staksig und schwankend - auf uns zukam.
Ich hätte nun einfach vorbeilaufen können - der Hund war ja nicht schnell. Ich ging aber, weil die Besitzerin (etwa in meinem Alter) ebenso langam hinterherkam, und keine Anstalten machte, ihren Hund anzuleinen, von einer angenehmen (und kurzen) Hundebegegnung aus.
Also, Hunde nehmen Kontakt auf. Besitzerin steht daneben, guckt mich schräg von der Seite an und fragt mich deutlich skeptisch: "Ist Ihrer LIEB?" - Meiner steht da, ist halb so groß wie der andere und macht - zumindest sichtbar - nichts, außer den anderen so beschnüffeln, wie der ihn. Ich, etwas verwirrt: "Ja, eigentlich schon, wieso?"
In dem Moment stürzt sich ihr Hund auf meinen.
Ich meine, nicht nur mit kurz mal Schnappen. (Hab heute auch gesehen, er hat im Bein ne Kitsche. Nix großes, aber schon einen Schmiss.)
Ich - > komplett ausgerastet. Hund ließ darauf vom kleinen, freundlichen Hund ab. Besitzerin ging auch dazwischen und war zumidnest etwas überrascht, meinte aber dann: "Naja, ich weiß ja bei ihm immer nicht, was für Ambitionen er entwickelt, wenn so ein junger Hund an der Leine ankommt!"
Der Hund versuchte es dann etwas später, angeleint, tatsächlich nochmal (oder auch nicht? - Da bin ich mir nicht so sicher, weil meine Reflexe schneller waren als mein Auge, und ich schon wieder brüllend dazwischen stand, bevor ich registriert hatte, ob er diesmal nicht bloß Spielen wollte).
Und es stellte sich heraus, dass er eigentlich immer lieb und verträglich war, aber wohl seit geraumer Zeit Gelenk- und Rückenprobleme hat - und es war ja vor gestern das erste Mal so richtig kalt hier... dem war der Jungspund vielleicht einfach darum nicht recht.
Heute morgen habe ich dann dem kleine Ü gerade vor der Haustür den Hund in die Hand gedrückt - nur zum Halten! - um die Mülltonne vorzuziehen - da kommt, an der ganz ausgezogenen Flexi, ein Hund auf unseren Zuweg geschnurrt und baut sich da auf. Der wollte bis jetzt bei jeder Begegnung an der Flexi hin zum KF-Hund und ne Keilerei anfangen. Die Besitzerin ist eine ältere, gehbehinderte Dame, die steht dann halt da, hält die Leine fest und sagt maximal zum Hund: "Aber ... - reg dich doch nicht so auf!"
So - Ü in den Kindergarten gebracht. Auf's Feld gegangen. In eine Ecke, wo anscheinend immer noch auch gern die Leute mit unverträglichen Hunden hingehen. Pech gehabt, einer war schon da, und wir trafen uns quasi an der einzigen uneinsehbaren Ecke, zum Glück mit doch ein paar Metern Abstand Mit einem Hund in Kalbgröße. (Da wollte auch der KFH nicht mehr hin, sondern nur noch Fersengeld geben...
)
Leider war der abgeleint und ungesichert und verfolgte uns nicht nur ein ganzes Stück übers Feld - der haute später sogar nochmal ab, als wir schon bestimmt 300 , 400 m voneinander entfernt waren (wir waren sozusagen in verschiedene Richtungen von der Ecke weggegangen), und beschloss ganz offensichtlich, dass das noch nicht weit genug für ihn gewesen war. - Als er bis auf 100 m an uns herangekommen war, allerdings (also, geschätzt), wurd's ihm doch zu mühsam und er kehrte wieder um.
So - nachher dann das Ü aus dem Kindergarten wieder abgeholt. Frau mir Hündin getroffen, die wir schon kannten. Wir haben auch schon ab und an geschwtzt, als ich noch keinen Hund hatte. Während wir also kurz redeten und die Hunde spielten, meinte sie plötzlich: "Da vorne kommt... XY. Meine kommt gut mit ihr klar, aber Sie sollten jetzt wirklich ganz schnell weitergehen!"
Ich: "Mag sie keine Rüden?" - Und sie: "Nein, aber sie hasst Kinder. Das geht wirklich gar nicht!"
Bis dahin waren die so nahe, dass ich sie auch erkannt habe - und über den speziellen Hund (und eine Begegnung mit Kind und ihm) habe ich hier im Forum auch schonmal was geschrieben. das ist tatsächlich so: Der Hund hasst kleine Kinder etwa so wie der Spacko Hunde gehasst hat. Man kann ihn aber gut sichern, indem man ihm was zum Tragen ins Maul gibt. Daran hält er sich dann quasi fest und kann dann Kinder auch ignorieren. (Dumm ist es nur, wenn dann der Ball in dem Moment, wo man auf gleicher Höhe ist, aus dem Maul fällt und auch noch aufs Laufrad vom Kind zukullert...)
Also haben wir direkt zugesehen, dass wir wieder Land gewonnen haben - Ich als nervliches Wrack, nebenbei gesagt.
Weswegen ich aktuell überlege, ob Training in kleinerem Rahmen, wo ICH erstmal wieder angemessenen Umgang mit anderen Hunden lernen kann, ohne jedesmal eine extreme Stressreaktion zu kriegen, wenn es aus dem Runder läuft (und schon vorher stark angespannt zu sein) - bevor der Hund noch was lernt.
Denn so, wie es im Moment ist, wir er ja komplett verunsichert, auf Dauer.