Jack Kassewitz, der auch das Projekt SpeakDolphin.com in Florida, USA, leitet, sagte: "Es gibt starke Beweise dafür, dass Delfine mithilfe von Tönen 'sehen' können, fast so, wie wir Menschen Ultraschall verwenden, um Ungeborene im Mutterleib zu sehen. Das CymaScope eröffnet uns einen ersten Einblick in das, was Delfine anhand der von ihnen erzeugten Töne 'sehen' könnten".
John Stuart Reid erklärte, dass sich die Töne, nicht wie bislang meist angenommen in Wellen, sondern in sich ausdehnenden holografischen Blasen und Strahlen ausbreiten. "Wenn Klangblasen oder -strahlen auf eine Membran treffen, werden die Tonschwingungen auf deren Oberfläche abgebildet und bilden eine Cymaglyphe, ein wiederholbares Energiemuster", so die Forscher. "Im CymaScope wird die Oberflächenspannung des Wassers als Membran verwendet, da Wasser schnell reagiert und in der Lage ist, komplizierte Strukturen innerhalb der Klangform darzustellen. Diese feinen Details können dann mit einer Kamera eingefangen werden."
Aus den Ergebnissen kann man schlussfolgern, dass die Cymaglyphenmuster sogar jenen Mustern ähneln, die die Delfine selbst erkennen, wenn sie ihren eigenen reflektierten Schallstrahlen und die Schallstrahlen anderer Delfine wahrnehmen.
"Die Vorgehensweise hat Ähnlichkeiten mit der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen", so Reid. Er fügte hinzu: "Jean-Francois Champollion und Thomas Young verwendeten den Rosetta-Stein als fundamentales Wörterbuch, das schließlich die Entzifferung der ägyptischen Sprache ermöglichte." "Die mit dem CymaScope erzeugten Cymaglyphen sind mit den Hieroglyphen des Steins von Rosetta vergleichbar. Jetzt, da wir die Zirp-, Klick- und Pfeiflaute der Delfine in Cymaglyphen umwandeln können, steht uns ein wichtiges Werkzeug zur Verfügung, um auch ihre Bedeutung enträtseln zu können."