Was ist Emanzipation?

Blackcat

10 Jahre Mitglied
Meine lieben Damen und Herren, was ist für euch Emanzipation? Ich meine das ernst, weil ich vor einiger Zeit eine nette Diskussion mit einer Kollegin hatte.

Sie meinte dass es ihr im Traum nicht einfallen würde, die Hemden ihres Mannes zu bügeln, weil er das ja schließlich selber kann und sie auch arbeitet. Und außerdem wäre er dem Haushalt genauso verpflichtet wie sie (beide arbeiteten - sie jedoch halbtags). Naja jetzt hatte er seinen Job verloren und weg isse die Emanzipation - sie arbeitet und er macht alles zuhause :eg:. Dazu hat sie nämlich keine Lust mehr, weil sie jetzt Karriere macht und dazu keine Zeit mehr hat.

Aufhänger dazu war meine Aussage, dass ich die Sachen meines Freundes bügle und eigentlich den Haushalt weitgehend allein mache, was ihr sauer aufstieß. Nun ist es zwar so dass wir beide arbeiten und ich durchaus emanzipiert - jedoch auch praktisch bin. Er kommt vor 20 Uhr kaum nach Hause, ich bin meist halb fünf da, Freitag am Mittag. Also mache ich was so anfällt, Wäsche, kochen, Hunde, bügeln, Holz reinholen usw.. ich finde das überhaupt nicht schlimm und vergebe mir nix. Außerdem würde ich irre werden, wenn ich bis zum Abend warten müsste, damit ich ihm den Staubsauger in die Hand drücken würde :unsicher: Also man kann es auch übertreiben. Und wenn ich fertig bin, dann werfe ich mich entspannt aufs Sofa. Und am Wochenende holt er halt Holz rein, macht aber auch draußen das gesamte Holz für uns (ist auch im Wald), macht einiges draußen.. also eher die klassische Rollenverteilung? Aber wie gesagt, ich finde es praktisch und kann prima damit leben. Außerdem bin ich nicht so wild auf Karriere und der damit einhergehenden Verantwortung + Zeitmangel - ich muss mich dahingehend nicht selbst verwirklich und mag was ich mache + 1 oder 2 Zusatzprojekte in Zukunft.

Außerdem hätte ich mal null Lust in den Wald zu fahren und Holz zu machen :unsicher:

Also lt. meiner Kollegin bin ich nicht emanzipiert und eigentlich der Zeit hinterher? Da war ich richtig sauer, denn immerhin habe ich 11 Jahre alles komplett allein gemacht und auch Dinge, die sie sicherlich nicht angefasst hätte. Und wenn es sich jetzt so aufgeteilt hat ist doch prima. Soll ich zwanghaft die Hälfte aller Arbeiten für ihn liegen lassen? Also ich finde, das ist mein Ding und Emanzipation doch auch viel Auslegungssache und eigene Lebenseinstellung.
 
  • 7. Mai 2024
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Hi Blackcat ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich meine das es solange in Ordnung ist bis es einem von euch nicht mehr gefällt. Es könnte auch anders rum sein. Jeder soll so leben wie es ihm passt und für mich ist es nur logisch wenn du solche Dinge erledigst wenn du früher daheim bist.

Ganz ehrlich solche Frauen wie deine Kollegin gehen mir gehörig auf den Zeiger!
 
Frag mal, dieses supertaffe, aufgesetzte geht mir auch auf die Nerven. Vor allem Wasser predigen und Wein trinken..
 
Jeder macht doch das was er kann,
das bedeutet für mich in erster Linie Partnerschaft.
Ansonsten oberflächlich gesagt:
Gleiches Recht für alle;

Und andererseits ist vieles Typsache und nicht unbedingt geschlechtersache;
gibt auch viele Männer die unter fuchtel stehen.
 
Frage: hat diese besagte emanze kinder?

Ich mache auch immer viel zu viel, oder fast alles alleine, und ich bin gar nicht stolz darauf.

Mein bruder waescht auch seine eigene kleider und buegelt seine eigene hemden, sie raumt nichtmal die maschine aus wenn noch waesche von ihm drinn ist und sie waschen moechte....

Das geht fuer mich etwas weit, vorsichtig gesagt....
 
Was macht die Kollegin denn wohl, wenn ihr Mann sie verlassen würde? :gruebel:

Manchmal hat man ja auch unterschiedliche Schmerzgrenzen. Wenn mich Staub stört, ihn aber nicht, dann werde ich ihn wohl wegputzen müssen. Wäre mir viel zu stressig, über sowas zu diskutieren oder einzuteilen wer wann was zu machen hat. Und wenn man dann als unemanzipiert angesehen wird... Na und?
 
Ja sie hat Kinder, eines dass kurz vor dem Abitur steht und ihr Goldstück ist - die muss zuhause nix machen, damit sie sich in Ruhe auf ihr Abi vorbereiten kann. Und eines dass Probleme in der Schule hat, da merkt man deutlich dass sie Kind 1 vorzieht.

Da bekomm ich ständig zu hören wie reif das Mädel ist wie reflektier, wie selbständig, wie emanzipiert, dass sie im Sommer ein Jahr nach Australien fährt und natürlich die Eltern alles zahlen. Und letztendlich hat sie zur Erziehung beider Kinder nicht viel beigetragen, weil sie sich ausschließlich auf ihre persönlichen Befindlichkeiten konzentriert.
 
Naja jetzt hatte er seinen Job verloren und weg isse die Emanzipation - sie arbeitet und er macht alles zuhause :eg:. Dazu hat sie nämlich keine Lust mehr, weil sie jetzt Karriere macht und dazu keine Zeit mehr hat.

:verwirrt:
Wieso ist denn jetzt ihre Emanzipation weg?

Ich finde deine Aussage, über die Arbeitsteilung (oder Erziehung der Tochter) deiner Kollegin ehrlich gesagt genauso blöd wie ihre über deine;)

Ihr habt halt einfach unterschiedliche Ansprüche ans Leben, und anscheinend kann jeder seine Wünsche ausleben - muss man sich da dann angiften?:verwirrt:

wenn ihr Mann den Tag über zu Hause ist und sie das Geld verdient, finde ich es vollkommen legitim, wenn er den Haushalt übernimmt - wieso auch nicht, hat er doch genug Zeit zu und sie verdient ja auch das Geld.
Als mein Bruder klein war, hatten meine Mama und Stiefvater eine ähnliche Arbeitsteilung weil sie einfach mehr verdient hat als er und es daher logisch war, dass sie arbeitet und er Haushalt und Kinder macht (war zumindest so angedacht, weil es nicht so 100% klappte gabs dann ne Putzfrau:rolleyes:) - aber deswegen ist meine Mama doch nicht karrieregeil und nur auf ihr persönliches Befinden zentriert.
Ich finde solche Aussagen schon schwierig, du erlebst ja nicht deren Alltag.



wenn DU in deinem Leben das Gefühl hast, eine dich zufriedenstellende Arbeitsteilung zu haben, finde ich das schon ok - wobei ich nicht weiß, ob ich es, wenn ein starkes Ungleichgewicht herrscht, als Emanzipiert bezeichnen würde... Arbeitest du denn stundenmäßig weniger als dein Freund?
Dann wäre doch alles ok...
 
emanzipation ist, auf gendergedöhns verzichten zu können. das leben und die partnerschaft führen zu können, die man für richtig hält ohne sich selbst in schubladen und zwänge drücken lassen zu müssen.
ansonsten sehe ich den terminus emanzipation als politischen und sozialhistorischen begriff. es gibt bereiche in denen sich noch viel tun muss, aber der häusliche, private gehört für mich nicht dazu.

@Blackcat: frage dich mal bitte, wieso dich das so wurmt? btw finde ich es gut, dass sie der tochter für ihr abitur den rücken frei hält. ich finde das eigentlich eine gute prioritätensetzung. ich meine die tochter wird danach backpacker (wenn ich das richtig verstanden habe) da muss sie schon recht selbstständig sein.
 
Bei uns hab auch ich das Geld verdient. Mein Mann hatte mit Anfang 40 einen schweren Unfall und bekam keinen Job mehr. Außerdem hatte ich ohnehin den besseren Job und den Wunsch Karriere zu machen und in seinem Job bestand da keine Möglichkeit.

Zu Anfang haben wir uns etwas schwer getan. Ich habs immer gern sofort und perfekt. Er mag es zwar auch perfekt, haderte aber mit den veränderten Lebensumständen und setzt auch andere Prioritäten als ich.

Aber mit den Jahren haben wir uns wunderbar arrangiert und mein Mann hat mir wirklich den Rücken frei gehalten und dadurch auch sehr zu meinem beruflichen Erfolg beigetragen.

Wikipedia sagt:
"Ziel emanzipatorischen Bestrebens ist ein Zugewinn an Freiheit oder Gleichheit,"

Emanzipiert bin ich sicherlich und dennoch laß ich mir gerne von meinem Mann die Tür aufhalten. Emanzipation kann man nicht an Belanglosigkeiten festmachen und jeder muß für sich definieren wie er leben will, womit er sich arrangieren kann und was ihm wirklich wichtig ist.
Wichtig finde ich das gerade in einer Beziehung Emanzipation nicht auf Kosten des anderen stattfindet.
 
Dito. Auch ich arbeite, während mein Mann den Haushalt schmeisst und sich um die Tiere kümmert, tagsüber.

Wäsche, Kochen und die Bäder putzen übernehm ich dennoch am WE, ich kann's halt besser und es stört mich nicht so. :hallo:
 
Puhhh, das ist schwierig.
Früher war mit Emanzipation ja nur ein Zugewinn von Selbstständigkeit gemeint, später dann Selbstbefreiung. Heute im allgemeinen Sprachgebrauch wird damit ja der Kampf der Frauen für mehr Rechte/Freiheiten/Gleichheit und gleichzeitig die Kritik an den herrschenden männlichen Herrschaftsformen gemeint.

So gesehen mag es für manche Frau befremdlich wirken, wenn andere Frauen an traditionellen Rollenbildern festhalten.
Deine Freundin kehrt das Geschlechterverhältnis scheinbar um, sie macht Karriere und er ist die Hausfrau. Warum nicht, wenn er damit einverstanden ist? Das zu verurteilen ist genauso doof wie wenn sie dich für die traditionelle Verteilung verurteilt.

Ich bin für "jeder wie er mag".
 
Für mich bedeutet Emanzipation, dass jede/r die Möglichkeit in einer Beziehung hat, seine Stärken zu leben und seine Schwächen haben darf.
Da ist es egal, wer was macht, wenn beide sich damit wohlfühlen können.

Ich bin wesentlich besser im Haushalt, deswegen mache ich ihn.
Dazu kommt natürlich, dass ich den ganzen Tag zuhause bin und Chris 60 Stunden die Woche arbeitet.
Das, was ich wegen meines Rückens nicht machen kann, übernimmt Chris.

Ich glaube, dass Emanzipation sich nicht an dem festmacht, wer was tut.
Emanzipation bedeutet für mich, dass die Beziehung respektvoll und auf Augenhöhe ist und Beide sich mit dem wohlfühlen können, was sie machen.
 
Wie sagt mein Mann immer... "Ich hätte kein Problem den Hausmann zu machen!" - wenn ich für uns beide genug verdienen würde. Freie Zeiteinteilung und keine nervigen Kollegen :)

Früher hatten wir auch die typische Verteilung.. ich Haushalt und er.."nix". Bis es mal richtig gekracht hat. Seitdem gilt 50%-50%.. und wenn ich erhlich bin, er macht das wirklich gut.

Klar putze ich am WE manchmal nach, Staubwischen findet der Herr nicht wichtig.. ok. Mache ich halt selber. Wenn man seine erwartungen herunterschraubt, kann all das ein Mann auch sehr gut.

Inzwischen kocht er sogar... es kocht immer der, der früher zu Hause ist. Außer Mittwochs-> FastFood-Tag da erst nach 19.00 Uhr zu Hause.

So ist es wirklich schön, wer aus der Spätschicht kommt kann sich entspannen und beide haben am Wocheende Zeit füreinander oder für gemeinsames "NichtsTun"
 
Emanzipation ist für mich das große Geschenk/Erbe, dass mutige Frauen vor mir, für mich und andere Frauen erkämpft haben - ein gleichwertiger Mensch in dieser Gesellschaft zu sein, ohne Kompromisse.

Leider wird dieses Erbe gerade - insbesondere von Frauen - mit Füßen getreten und durch überambitionierte Gesetzgeber/Gesetze zurück in die Steinzeit getreten. Damit meine ich solche Gesetze wie z.B. die Fauenquote in den Vorständen oder die Einführung von Gendertoiletten in öffentlichen Gebäuden.

Emanzipation war lange Zeit ein "Frauending" und wird/wurde mit dem Kampf "Frau gegen Mann" gleichgesetzt - für einige hat dieser Kampf leider nie wirklich aufgehöhrt und es hat den Anschein, dass manche erst dann zufrieden sind, wenn die Männer endlich den Kampf verloren haben.

Wobei ich das nicht verstehe und akzeptieren kann, bzw. mittlerweile die vorherrschende Doppelmoral zum Kotzen finde. Es ist ja mittlerweile so, dass Frauen sich (mit guten Recht) von irgendwelchen Rollenbildern distanzieren, aber gleichzeitig gerne auf diese Rollenbilder/Klischees zurückgreifen, weil es für Frau bequemer ist.
Wenn der Reifenwechsel ansteht, überlässt Frau das gerne dem Kerl, weil Auto ist ja sein Zuständigkeitsbereich. Gleiches gilt für Handwerkliches, Elektronik, Schwere körperliche Arbeit......
Dann nutzt Frau auch gerne andere Klischees - man manipuliert mit Tränen/S.ex/Emotionen, man kommt zu spät, weil man vor dem Spiegel stand, sich einen Drink wegen eines S.exy Outfits ausgeben lassen ist auch okay und der "Mädelsabend" ist Gesetz, aber er muss seinen "Männerabend" und Hobbies bitte den gemeinsamen Aktivitäten unterordnen.

Ich finde Klischees übrigens auch gar nicht schlimm, bzw. sind sie für mich auch einfach ein Teil unseres genetischen Erbes.
Deshalb gestehe ich Männern ihre Klischees auch gerne zu - innerhalb einer Partnerschaft muss man dann seine individuelle Lösung finden, zu festen Rollenbildern gehöhren ja auch immer 2 und jeder ist erwachsen und kann seinen Mund aufmachen.

Die Benachteiligung von Frauen in der Berufswelt liegt meines Erachtens auch tiefer und wird niemals durch irgendwelche gesetzlichen Quoten zu lösen sein - auch da greift die Genetik, bzw. die "Unlust" der Frau sich auf das Abenteuer "Karriere" einzulassen.
 
Schön geschrieben Claudia.

Also ich hab mir darüber noch nie einen Kopf gemacht. Bin gerne Frau, mit allen vor und Nachteilen. Ich bin allein und mache alles was ein Mann tut, ist für mich selbstverständlich. Würde mir wohl auch kaum etwas abnehmen weil ich alles lieber lateinische, dann klappt es wenigstens ;)
 
Seit ich ein Smartphone habe, weiß ich warum hier manchmal so krude Sachen stehen. :D

Wat machste denn lateinisch, Meike? :p:lol:
 
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