Für diejenigen, die sich sich (heute) dafür verbürgen, dass sie niemals ihren Hund weggeben würden, egal was passiert, kann ich nur wünschen, dass sie nie in eine Situation kommen werden, die genau das verlangt ...
Ich würde meine Hunde auch nicht abgeben, weil z.B. mein Lebensgefährte nicht mit ihnen klarkommt oder sowas. Kinder, die Allergien haben könnten, habe ich keine, daher lasse ich das Thema mal aussen vor. Wir haben schon mehrfach Ärger mit Nachbarn und/oder Vermieter bekommen, wo es hieß, die Hunde sind abzuschaffen (waren nicht die Hunde schuld!). Wir sind sogar schon wegen der Hunde erpresst worden und sollten eine höhere Miete zahlen. Immer habe ich mich FÜR die Hunde entschieden! War nicht immer einfach, aber wir haben immer eine Lösung gefunden. Notfalls würde ich mit ihnen unter eine Brücke pennen!
Aber wenn ein Tier wegen den anderen leidet oder wenn´s den Tieren bei mir schlechter ginge als woanders, würde ich auch einen Hund notgedrungen abgeben. Auch hier würde ich mich FÜR das Tier entscheiden, zu seinem Wohle...
Leider waren wir bereits 2 mal in dieser Situation
Wir mussten vor vielen Jahren unsere Rottihündin Sally abgeben, weil sie mit der plötzlichen Taubheit unseres Staffrüden nicht klarkam und ihn mehrfach heftig gebissen hatte. Sie war von Anfang an ziemlich zickig und eher ein Einzelhund. Sie hat dem Rüden schnell klargemacht, dass er nichts zu melden hat. Er war aber glücklicherweise ein Gentleman und wenn sie mal wieder rumgrollte, dann ging er eben weg. Doch plötzlich konnte er nicht mehr hören, wenn sie ihn anbrummte (Sally brummte nur, zeigte ansonsten aber keinerlei andere Anzeichen, wenn ihr was nicht passte) und so konnte er nicht entsprechend reagieren und schon ging sie auf ihn los. Wir haben lange, lange Zeit versucht, das Problem irgendwie zu lösen, aber irgendwann ging es einfach nicht mehr.
Die räumliche Trennung hat sowohl uns wie auch beide Hunde sehr belastet, schließlich musste jeder der Hunde für sich auch genügend betreut und ausgelastet werden, was durch die räumliche Trennung sehr schwierig wurde. Gerade Sally forderte einen Großteil der Zuneigung und Zeit ein. Wir haben versucht, beiden Hunden irgendwie gerecht zu werden, aber sie fühlten sich unglücklich und es war kein Zustand auf Dauer.
Natürlich war es ein furchbar schwerer Schritt für uns und wir haben uns die Entscheidung bestimmt nicht einfach gemacht, aber wir entschieden uns, für Sally ein neues Zuhause zu suchen.
Wir haben dann nach einigem Suchen für Sally genau das richtige neue Frauchen gefunden - so als ob es Schiksal gewesen sei. Sie kam zu uns rein und Sally hatte nur noch Augen für sie! Sally war dort alleinige Prinzessin, durfte mit zur Arbeit und war auch dort der absolute Star. Sie hatte ihr Frauchen 24 Stunden um sich und nicht mal mit einem Partner zu teilen, die ganze Zuneigung gehörte ihr ganz alleine. Sally war dort glücklicher, als sie es bei uns jemals geworden wäre. Wir haben die ganzen Jahre über immer Kontakt gehalten und konnten uns davon überzeugen, dass es schlussendlich eine sehr schwere, aber richtige Entscheidung gewesen ist.
Ähnlich war es jetzt bei unserem Pflegehund Maja. Wir nahmen Maja kurzentschlossen als Notfall bei uns auf und nachdem alles super anfing und sie sich super bei uns einlebte, mit den Katzen alles klappte u.s.w. wollten wir sie eigentlich behalten. Vor allem unser Bulli hatte sich schwer in Maja verliebt. Leider sprach unser Geldbeutel aber vehement dagegen, aber trotzdem hätte sich da wahrscheinlich eine Lösung gefunden (auch dank einiger KSGler). Leider kam es aber nach der Eingewöhnungsphase immer wieder zu Beißereien zwischen Maja und unserer Hündin Cheyenne, die von Mal zu Mal heftiger wurden. Das ging dann soweit, dass Cheyenne sich komplett aus dem Rudel zurückzog und nur noch alleine in einer Ecke lag, während die anderen miteinander kuschelten und spielten. Cheyenne wurde immer unglücklicher ...
Also haben wir uns dazu entschlossen, für Maja doch ein eigenes Zuhause zu finden. Etwas einfacher viel die Entscheidung natürlich dadurch, dass sich mein Schwager in die Maus verliebte und wir somit die Möglichkeit haben, sie regelmäßig zu sehen und Atze kann nach wie vor öfter mit ihr rumtoben und kuscheln. Sie ist mittlerweile seit einiger Zeit regelmäßig dort zu "Besuch" (Übernahme kann erst nach Genehmigung der Halteerlaubnis erfolgen) und ist dort absolut glücklich. Sie liebt Kinder abgöttisch und dort hat sie ihr "eigenes Kind" und dazu noch dessen Spielkameraden. Sie hat Rumumbetreuung und viel Beachtung, die sie bei uns teilen ja musste.
Ich denke, auch hier werden wir merken, dass es letzendlich die richtige Entscheidung im Sinne von Maja war.
Andererseits habe ich hier einen Kater sitzen, der eigentlich ein absoluter Einzelkater ist, das können wir ihm aber hier überhaupt nicht bieten bei unserem Zoo... Ständig haut er nach den anderen Tieren und hat immer argen Stress, wenn sich eines davon in seiner Nähe befindet, was aber bei 3 Hunden und 3 Katzen selten zu vermeiden ist.
Auch bei ihm habe ich mehr als einmal überlegt, ob er sich nicht wohler fühlen würde, wenn er an eine Einzelperson ohne andere Tiere vermittelt würde. Aber im Gegensatz zu Sally oder Maja, die nicht so auf uns als Person fixiert waren, sondern eigentlich so ziemlich jeden toll fanden, ist Salem absolut auf mich fixiert. Der würde sich so gar nicht mit jemanden anderen einlassen wollen, eine Abgabe würde ihn sehr schlimm treffen. Zudem ist er ein sehr schwieriger Kater, dazu noch nierenkrank ... den würde eh keiner nehmen. Also haben wir da uns da irgendwie arangiert, was aber mit einem Freigängerkater etwas einfach ist, weil er sich je nach Laune einfach verdünnisieren kann ... Ansonsten haben wir unsere festen Schmuserituale, wo die anderen Tiere sich dann zurückhalten müssen, denn er erträgt dabei keine anderen Tiere in der Nähe.
Wesentlich lieber wäre ihm allerdings, er hätte mich ganz für sich alleine ...
Ich denke, es kommt immer auf den Einzelfall an. Pauschal "niemals" würde ich nicht zusichern können, egal wie sehr ich an den Tieren hänge. Aber es müssten schon massive Gründe dafür sprechen, bevor es soweit kommt.
Ich kann es z.B. nachvollziehen, wenn man selber (oder der Lebensgefährte) dauerhaft und extrem krank würde, so dass man sich um das Tier nicht mehr ausreichend kümmern könnte und auch sonst niemand dabei helfen könnte ...
Einen anderen Grund für eine Abgabe wäre