Mag sein, doch mit den Wörtern "Institut getestet", komme ich zu meinem vorhin erwähnten Anliegen....
Hätte der Hersteller den Namen in meinem Institut getestet* wir machen desöfteren mal Namensstest*, wäre es garantiert nicht zu solchen Entgleisungen gekommen.
Der Firmenname "Olaz" war mir natürlich bekannt, auch wenn ich deren Produkte noch nie verwendet habe.
Also habe ich mich einmal auf deren Internetseite umgeschaut. Es ist schon beeindruckend, was man dort so alles findet.
Basispflege, Feuchtigkeitspflege, Anti-Ageing (was auch immer das seien mag) und sogar Spezial-Anti-Ageing.
Dazu von allen Produktserien unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten.
(Um alle diese Cremtöpfe und -tuben unterzubringen, müsste ich wohl Wohnzimmer und Bad tauschen)
Glücklicherweise gibt es auch auf der Olaz-Seite einen Button "Schönheitstips". Ich klicke dort also drauf und komme zu einer "persönlichen Produktberatung":
"Wonach suchen Sie, wenn es um Ihre Hautpflege geht?"
Da ich nun nicht mehr 20 bin, klicke ich "reichhaltige Pflege für reife Haut" und komme zur nächsten Frage nach meinem etwas genaueren Alter.
Komisch, im unteren Bereich sind die Alterstufen noch recht eng gefasst, doch bei 45 Jahren ist Schluß. Will man hier niemanden verschrecken?
Frohgemut und beruhigt, dass ich anscheinend wohl noch nicht zu den Gruftis zähle, klicke ich also "45+".
Die nächste Frage, was die Hautpflege bewirken soll, ist schon etwas schwieriger zu beantworten.
Eigentlich bin ich ja zufrieden und stehe zu meinen Falten. Auch eine gebräunte Hautfarbe hole ich mir lieber bei Hundespaziergängen. Ich entschließe mich daher für "langanhaltende Feuchtigkeit und geschmeidige Haut". Das kann eigentlich nie schlecht sein.
Nach etwas "Auswertungszeit" (toll, wie sorgfältig man meine Angaben prüft ) kommt dann die Produktempfehlung für mich. Die "provital-Pfleglinie".
Oh je, als ich diese nun genauer anschaute, musste ich feststellen, dass es eine Tagescreme und eine Nachtcreme gibt. Also waschen, duschen, cremen täglich 2x! (ausserhalb des gewohnten Samstag Rythmusses. ) Ein echter Stressfaktor für ein (Zitat) "lässt Ihre Haut jünger aussehen und gibt ihr ein Gefühl voller Vitalität und Energie."
O.K., dafür kann man ja auch einmal etwas tun. Zumindest in der Nacht möchte ich meine Haut einmal verwöhnen. Daher schaue ich mir die Nachtcreme einmal etwas genauer an und klicke auf "Inhaltsstoffe".
Ich bin überwältigt und zünde mir zunächst eine Zigarette an.
52 Zutaten stecken in dieser Creme! Dazu auch noch Namensbezeichnungen, die wohl kaum jemand kennt und weiß, was diese auf seiner Haut so anstellen. Läß sich da nicht etwas Licht ins Dunkel "googeln"? Ich mache einen Versuch.
1. "Aqua" Das kenne ich. Man ist ja nicht ungebildet und bestellt auf seinen Italienreisen so immer sein Tischwasser. (doch "Aqua" kommt auch schon aus meiner Hauswasserleitung.
2. "Paraffinum Liquidum" Das ist eine Kohlenwasserstoff-Verbindung, hergestellt aus Erdöl.
3. "Petrolatum" Wieder ein Erdölprodukt. Gemeinhin auch unter dem Namen "Vaseline" bekannt. (nun, Vaseline kenne ich schon lang, dafür muss ich mir nicht diese neumodische Nachtcreme kaufen)
4. "Hydroxycitronellal" Ein an Lindeblüten erinnernder Duftstoff, der syntetisch hergestellt wird. Doch was soll der mit meiner Haut anfangen? Eventuell nur den Erdölgeruch der anderen Produkte überdecken?
Da setze ich mich lieber unter den Lindenbaum in unserem Garten.
Ich gebe auf. Wenn mir das so richtig überlege, lasse ich das lieber mit dieser Nachtcreme und versuche "ein Gefühl von Vitalität und Energie" durch tägliche Hundespaziergänge zu bekommen.
Warum soll ich mir diese Erdölprodukte ins Gesicht schmieren?
Macht Ihr das alle? Kein Wunder, dass der Ölpreis steigt und die Scheichs immer reicher werden.
Grüße Klaus