Wollsaugen/ -nuckeln, wer weiss etwas darüber?

Unser erster Bullterrier Hugo hat sich regelmäßig aus seiner Decke einen Knubbel gebastelt und dran genuckelt - bis zu seinem Tod. Gefiept hat er nie. Verhaltensprobleme hatte er auch keine.

Emil nuckelt ebenfalls sporadisch an einer Decke oder einem Kissen, zeigt auch den Milchtritt. Fiepen tut er nicht. Und da ich meinen Hund kenne weiß ich, dass da keinerlei Verhaltensprobleme vorliegen ;)
Genau deshalb werde ich nochmal in der Therapiegruppe nachfragen, warum manche Hunde es weiter machen dürfen und andere sollen "therapiert" werden. Uns wurde damals der Vergleich Punchingball genannt: wenn jemand von der Arbeit arg gestresst ist, dann hilft es manchen Leuten, einen Punchingball zu "bearbeiten", als Stressabbau (und zum Abbau von Aggressionen). Ein Ventil (also Nuckeln) würde ich persönlich auch nicht als Verhaltensstörung ansehen, kommt wahrscheinlich auf den Grad + die Nebenerscheinungen (wie z.B.fiepen) an.
 
  • 16. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi Darla ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 32 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Hier der Link zu amazon!

Vielen Dank für den Link! Werde gleich mal nachsehen :)


Bei meinen Bekannten war es so, dass die "Behandlung" des Grundproblems (Stress, Überforderung, Unsicherheit) dazu geführt, dass der betroffene Hund dieses Verhalten abgelegt hat. Am Nuckeln selbst wurde quasi gar nicht gearbeitet. Aber es war auch nur ein Stress-Symptom von vielen bei ihm.

Ich denke, auch bei unserer Knutschkugel ist es ein Streßsymtom. Allerdings haben wir nicht die geringste Ahnung, was ihm Streß macht.

.
Die Spazierstrecken waren am Anfang immer gleich und wurden dann ausgeweitet (damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht).

Unbewußt handhabe ich das so. Um ihn an verschiedene Umweltreize, wie Verkehr zu gewöhnen, gehen wir dreimal am Tag, zwischwen einer halben und einer guten Stunde spazieren. Das erfolgt auf drei gleichbleibenden Strecken mit wenig bis viel Verkehr. Zu Anfang hat er das beschriebene Verhalten auch weniger ausgeprägt gezeigt und wir dachten, es bessert sich langsam. Seit zwei Wochen ca. ist es jedoch schlimmer geworden.


Ist vielleicht bei eurem auch so, wenn er vorher nur den Keller kannte.

Ja, da vermuten wir auch die Probleme. Interresant ist, dass der Hund ruhig ist, wenn wir abends ins Bett gehen und er unten im Wohnzimmer allein ist. Ich habe auch schon überlegt, ihn vielleicht abseits des Geschehens unterzubringen, aber wie Menschen so sind, habe auch ich ein nicht sehr gutes Gefühl, den Hund in einen separaten Raum zu "sperren". Zu allem Übel bin ich etwas verunsichert, da ich es auch nicht für gut halte, ständig die Schlafplätze etc. zu ändern, ohne fachkundigen Rat. Immerhin ist der Hund bis zu uns mehrfach mit wechselnden und dazu noch schlechten Haltungsbedingungen konfrontiert worden. Ich möchte ihn ungern daran "erinnern". Habe mir schon die verschiedensten Gedanken dazu gemacht: Ist es Tageszeitabhängig, hat es mit künstlichem Licht zu tun oder mit der beginnenden Dämmerung, hat es mit der Anzahl der anwesenden Personen zu tun, hat es mit dem Geshclecht der anwesenden Personen zu tun, hat es mit den Umweltreizen zu tun, hat es mit anderen (bisher zum Glück nur positiven) Hundekontakten zu tun, fehlt ihm ein Spielpartner (bisher keinen gefunden). Bisher kann jedoch keine der Fragen mit einem klaren JA oder NEIN beantwortet werden.


Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück. - Wo wohnt ihr denn so etwa?

Vielen Dank dafür! Wir wohnen in 32791 Lage. Das ist in OWL, Nähe Bielefeld

Gruss

Steffi + Knutschkugel Nudge
 
  • 16. Mai 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
  • Freundlich
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 32 Personen
Ich muss sagen, dass Sheila noch dazu immer auf 180 ist. Trotz ihrer 10 Jahre ist sie immer hyperaktiv. Es ist sehr, sehr selten, dass sie sich tagsüber, wenn jemand da ist mal hinlegt ohne zu nuckeln.
Entweder läuft sie umher, bettelt um Aufmerksamkeit oder nervt Paul, meinen Rüden.

Seit ich sie habe (seit 1 1/2 J.) bestimme ich ihre Auszeiten. Ich hätte anfangs gerne gehabt, dass sie nachts wie Paul auch, in meinem Schlafzimmer schläft.

Entweder wollte sie aber immer nur ins Bett, was sehr angstrengend war oder sie lief nervös umher.
Jedenfalls schläft sie seither im Zimmer nebenan. Die Zimmer sind durch ein hohes Brett voneinander getrennt (Frauenhaushalt, nicht sehr einfallsreich :unsicher:). Abends wenn ich noch TV schaue darf sie mit rein und nuckelt entweder oder liegt auf meinem Bett. Dann schicke ich sie irgendwann in ihr Körbchen und sie geht direkt schlafen, ohne zu nuckeln.
Ich halte bestimmte, feste Abläufe bei ihr auch für sehr wichtig. Ich habe die Hunde, wenn ich arbeiten bin getrennt. Nicht weil sie sich nicht vertragen, sondern einfach deswegen, weil Sheila Paul die ganze Zeit nerven würde und er vielleicht irgendwann genug von ihr hat.
Richtig, kommt mir alles bekannt vor. Denn Sheila muss man auch zur Ruhe zwingen, damit sie mal runterkommen kann.

Auch hier sehe ich in meinem bzw. Sheila´s Fall evtl. Nachholbedarf der TH-Zeit.

In eurem Fall kann ich mir es auch einfach so vorstellen:
- Hund kommt in dunklen Keller.
- Angst, Unterforderung, Unausgeglichenheit, Langeweile
- Stress abbauen --> Hund kratzt an Tür, anderer Hund bellt und einige Hunde fangen dann halt an zu nuckeln und dieses Verhalten prägt sich ein

Ob es wirklich heute Auslöser gibt, warum euer Hund damit anfängt, mag ich (reine Einschätzung ohne wirklichen Sachverstand) zu bezweifeln.
ich gehe hier von Sheila aus. Sie macht es zwar in vielen aufgeregten Situationen (Besuch kommt, meine Mutter kommt heim, sie freut sich...) aber eben auch sehr oft einfach so.

Ich wünsche euch viel Glück und drücke die Daumen :)
 
Ich denke, auch bei unserer Knutschkugel ist es ein Streßsymtom. Allerdings haben wir nicht die geringste Ahnung, was ihm Streß macht.

Ich denke, das kann (immer noch!) ganz einfach die Umstellung sein.

Das dauert bei manchen Hunden bis zu einem Jahr oder länger. Grade, wenn sie schon oft rumgeschubst und rumgereicht wurden.

Aber mal ne andere Frage: Gesund ist der Hund aber, oder?

Könnte ja auch sein, dass er was ausbrütet - dann verstärken sich solche Macken manchmal auch!

Unbewußt handhabe ich das so. Um ihn an verschiedene Umweltreize, wie Verkehr zu gewöhnen, gehen wir dreimal am Tag, zwischwen einer halben und einer guten Stunde spazieren. Das erfolgt auf drei gleichbleibenden Strecken mit wenig bis viel Verkehr. Zu Anfang hat er das beschriebene Verhalten auch weniger ausgeprägt gezeigt und wir dachten, es bessert sich langsam. Seit zwei Wochen ca. ist es jedoch schlimmer geworden.

Manchmal ist es tatsächlich so, dass ich bestimmte Verhaltensweisen erst zeigen, wenn der Hund ein wenig zur Ruhe gekommen ist. Man denkt, man hat das Schlimmste hinter sich, und dann geht der Spaß erst richtig los. :(

Ein bisschen so, wie wenn man nach einer absolut stressigen Arbeitsphase halbtot in den Urlaub geht, und da prompt krank wird. Das war dann schon ewig fällig, aber man hatte "einfach keine Zeit dazu".

Ja, da vermuten wir auch die Probleme. Interresant ist, dass der Hund ruhig ist, wenn wir abends ins Bett gehen und er unten im Wohnzimmer allein ist.

Hmmh - das wirft allerdings noch eine ganz neue Frage auf: Kann es sein, dass er einfach (unterbewusst) gemerkt hat, dass ihr ihm Aufmerksamkeit entgegenbringt, wenn er dieses Verhalten zeigt?

Ich habe auch schon überlegt, ihn vielleicht abseits des Geschehens unterzubringen, aber wie Menschen so sind, habe auch ich ein nicht sehr gutes Gefühl, den Hund in einen separaten Raum zu "sperren".

Der Hund von meinen Bekannten ist dort nicht "eingesperrt" - die Tür ist natürlich immer offen. Und er kann sich auch im Wohnzimmer hinlegen, wenn er das möchte (und schläft nachts glaub ich sowieso im Schlafzimmer oder auf jeden Fall in der oberen Etage vom Haus) - aber er kann sich, wenn er will, völlig zurückziehen, und hat das sehr schnell sehr gut angenommen.

Zu allem Übel bin ich etwas verunsichert, da ich es auch nicht für gut halte, ständig die Schlafplätze etc. zu ändern, ohne fachkundigen Rat. Immerhin ist der Hund bis zu uns mehrfach mit wechselnden und dazu noch schlechten Haltungsbedingungen konfrontiert worden. Ich möchte ihn ungern daran "erinnern".

Naja, was heißt "ständig" - wie lange habt ihr ihn denn schon?
Und es ist doch was anderes, ob ein bequemer Korb von Platz A nach Platz B geschoben wird, oder "eingesperrt in Garage" mit "angekettet im Keller" abwechselt. Ich glaub, das kann er recht gut unterscheiden.

Wo ist denn sein Platz? Und ist das sein einziger Platz?

Wenn im Wohnzimmer, ist dort abends viel Unruhe? Schaut ihr viel Fernsehen, hört Musik oder so?

Unser Hund hat seinen Platz im Flur vor dem Schlafzimmer bzw. meinem Arbeitszimmer, im Obergeschoss. Er ist zwar am liebsten überall dabei, aber wenn mein Mann zB im Wohnzimmer die Simpsons schaut, geht der Hund stiften und legt sich lieber oben hin. Die nerven ihn offenbar total. Schon wenn der Vorspann kommt, kommt ein genervter Seufzer und Hund geht. Ich glaub, wenn er dableiben müsste, weil er eben keinen anderen Platz hat, würde ihn das durchaus auch stressen.

Habe mir schon die verschiedensten Gedanken dazu gemacht: (...) Bisher kann jedoch keine der Fragen mit einem klaren JA oder NEIN beantwortet werden.

Also, ich vermute (aber das ist halt nur ne Vermutung, kenne den Hund ja nicht), dass es eher damit zu tun hat, dass er so die Ereignisse des Tages verarbeitet. Und dass es ihm unter Umständen tatsächlich sehr schwer fällt, abzuschalten und "runterzukommen", solange um ihn herum das Leben tobt. Dann ist das also quasi eine Art Ersatzverhalten, das auch noch selbstbelohnend wirkt.

Ihr könntet eventuell versuchen, dieses Verhalten "umzulenken", indem ihr ihm etwas anderes beruhigendes anbietet. Habt ihr einen "Kong"?

Das ist so ne Art Gummibirne, die hohl ist, und in die man wunderbar so Sachen wie Leberwurst, Schmelzkäse, Margarine... schmieren und anderes Zeug hineinstopfen kann. Hund muss es rausholen und dabei lecken und kauen, was auch beruhigend wirkt - und gleichzeitig eben positiv über das Futter, das er dabei bekommt.

Es gibt Hunde, die sich stundenlang mit dem Ding beschäftigen (wenn es richtig gefüllt ist - wenn der Hund keine Allergien hat, kann man da wohl echt gute Sachen mit machen, siehe zB ...)

Ihr könntet versuchen, ihm einfach jeden Abend so ein gefülltes Dings als Betthupferl anzubieten, damit er langsam vom Tagesstress runterkommt. Dann hat er das Knetbedürfnis vielleicht anschließend gar nicht mehr so stark...

Vielen Dank dafür! Wir wohnen in 32791 Lage. Das ist in OWL, Nähe Bielefeld

Hmmh, ich glaube, Bonito hier aus dem Forum ist auch ganz grob aus eurer Ecke. Die sagte allerdings grade neulich, dass es im Raum BI mit Trainern usw. nicht so gut aussieht. Ich kenn mich da leider gar nicht aus. :(

LG,

Lektoratte
 
Hallo Lektoratte,

ja, der Hund ist lt. Tierarzt gesund.
Das mit der Aufmerksamkeit haben wir ebenfalls überlegt. Da der Hund jedoch bei dieser ganzen Nuckelei und dem Fiepen so aphatisch wirkt, kriegt er gar nicht mit, was um ihn herum geschieht. Grundsätzlich haben wir auch darauf geachtet, ihn dabei wenig zu beachten, aber immerhin habe ich ihn manchmal sehr genau beobachtet. Und manchmal reicht ja auch ein Blick ...

Der Hund ist 16 Monate alt, davon war er vermutlich bis zum 8. Monat im Keller, bis zum 11. Monat an der Kette auf einem Hof, einen Monat bei seinem "Freikäufer" und nun seit gut 3 Monaten bei uns. Zuerst hat er bei uns in seinem Körbchen im Wohnzimmer geschlafen. Das aber nur, wenn wir ins Bett gegangen sind. Die Zeit vorher hat er auf dem Teppich vor dem Sofa gelegen. Wenn wir ebenfalls im Wohnzimmer waren, hat er die Decke aus dem Korb auf denTeppich vor dem Sofa gelegt und genuckelt etc. Er konnte jedoch von Anfang an wählen, d. h. er kann sich jederzeit zurück ziehen und sich beispielsweise in unser Bett legen oder ins Büro auf den "Hundeteppich". Nach ca. 4 Wochen bei uns darf er nun auch aufs Sofa. Da schläft er seit dem jede Nacht unter einem Berg von Kissen oder einer Decke (er kriecht selber drunter). Sein Nuckeln macht er meist auf dem Teppich vor dem Sofa, nimmt die Decke aber ab und an mit auf´s Sofa in die Ecke, in der von uns nie jemand sitzt. Wenn er tagsüber alleine ist geht er meistens ins Bett. Allein bleiben kann er übiegends gut.

Natürlich haben wir auch einen Kong. er findet den auch total toll, solange Futter darin ist. Anfangs hat er auch noch gerne mit Knoten gespielt. er ist jedoch generell kein "Spielhund". Bälle können wir spätestens nach dem dritten Wurf selber wieder holen, das Werfen eines Futterbeutels funktioniert zwar, aber er weiss, das er mit den Zähnen alles kaputt kriegt. Deshalb bringt er den Futterbeutel nicht wieder sondern versucht ihn aufzukauen.

Ich habe heute Vormittag Kontakt zu dem vermittelnden Verein aufgenommen. Man hat mir die Tierärztliche hochschule Hannover, Frau Dr. Schalke empfohlen. Diese habe ich heute telefonisch nicht erreichen können, habe ihr jedoch eine e-Mail geschrieben und werde morgen nocheinmal versuchen telefonischen Kontakt aufzunehmen.

Der Handlungsbedarf bei uns besteht wohl darin, dass der Hund kein geräuschloses Wollenuckeln zeigt und stereotype Verhaltensweisen hinzukommen, sagt der Tierschutz. Ebenfalls käme das nicht häufig vor und müsse ggf. mit zusätzlichen Medikamenten behandelt werden.

Soald ich Frau Dr. Schalke erreichen konnte, werde ich berichten!

Viele Grüsse

Steffi
 
Hallo Steffi!

Ja, berichte mal. Bin gespannt - zumal ich selbst noch am überlegen bin, wohin ich mich mit meinem Untier wenden soll. Frau Dr. Schalke kenne ich nicht, dafür bin ich wohl schon zu lange aus Hannover weg. Wäre also absolut an einem Bericht interessiert. :)

Immerhin erklärt die Vorgeschichte unter Umständen ein bisschen sein Verhalten.

Er hatte erst ein sehr ereignisloses, reizarmes Leben, und das in einer sehr, sehr wichtigen Phase. Mein Hund war in der wohl nur im Garten eingesperrt, aber das war wenigstens draußen. Keller ist noch ne Spur härter.

Dann: 3 Monate Kette, 1 Monat Pflegestelle, 3 Monate bei euch.

Er kann noch gar nicht wissen, wo er hingehört, und "Stress" macht ihm vermutlich, wenn auch in angenehmer Art und Weise, schon die Tatsache, dass es jetzt Leute gibt, die sich um ihn kümmern, und dass er ständig soziale Interaktion machen muss.

Wobei ich schon denke, dass ihm das guttut, dass er die braucht, und ich finde es auch toll, dass er zB zu anderen Hunden immer noch grundsätzlich freundlich ist. Aber es ist eben nichts, das für ihn selbstverständlich ist und quasi wie von selbst funktioniert. Das Gehirn muss (noch) Arbeit da hineinstecken, und muss Pfade betreten, die sonst selten benutzt wurden.

Wie Radfahren, bevor man es richtig gut kann. Oder die erste Zeit in nem neuen Job: Man schafft schon, was man muss, aber es ist unverhältnismäßig anstrengend.

Insgesamt ist das Gewöhnungssache. Ich arbeite zB zuhause, und kommuniziere mit meinen Kunden meist per Mail oder per Telefon. Mein Mann ist unter der Woche nicht da, mein Hund ist unverträglich mit anderen Hunden. Manchmal rede ich die ganze Woche nur mit der Kassierin im Supermarkt mal zwei Worte von Angesicht zu Angesicht.

Wenn ich dann unter Menschen muss, also dahin, wo viele Leute sind und durcheinander reden, bin ich nach 2 Stunden völlig erledigt. Ich habe keine Angst vor Menschen oder bin nicht gern in Gesellschaft oder so, aber ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, und habe dann erstmal Schwierigkeiten damit.

Und dein Hund durfte das ja alles gar nie kennenlernen, im Gegensatz zu mir, die ich nur außer Übung bin - ich könnte mir also vorstellen, dass der ganz normale Alltag für ihn im Moment schon eine große Herausforderung darstellt.

Ich hoffe wirklich, die an der TiHo können euch weiterhelfen.

Viele liebe Grüße,

Lektoratte
 
So, nun habe ich endlich nach zwei Vormittagen des versuchens (bin nicht sehr geduldig, was nicht entgegengenommene telefonate angeht) die empfohlene Fr. Dr. Schalke erreicht.
Es ist immer ein Erstgespräch in Hannover notwendig, so dass ich vorab leider keine Informationen bekommen habe, aber einen Termin für den 18.01.08. Der Hund muss natürlich mitgebracht werden und Videoaufnahmen sollen wir auch machen. Je nachdem, wie die Beurteilung ausfällt ist es im Anschluss notwendig, eine Bielefelder Hundeschule zu besuchen, die weitere Anleitungen gibt. Also, der Anfang ist gemacht und ich hoffe, die Zeit bis zum 18.01. vergeht schnell. sobald wir mehr wissen, werde ich berichten.

Viele Grüsse

Steffi + Nudge
 
Hallo Steffi,

was ebenfalls für Frau Dr. Schalke von Belang sein kann:
schreib mal die nächsten Tage genau auf, was Ihr wann und wie mit dem Hund macht, so detailliert wie möglich.
Halte ebenfalls genau fest, wann der Hund auf welchen Stimulus wie reagiert. Wenn vorhanden, nehmt eine Videokamera und filmt ihn einfach mal unterwegs auf Euren normalen Spaziergängen, nicht nur beim Nuckeln daheim.
Ebenfalls potentiell relevant: was bekommt der Hund zu fressen und wie er es verträgt sowie die genaue klinische Vorgeschichte. Sofern Du sie nicht eh schon in Deinen Unterlagen hast, lass Dir am besten alle Blutergebnisse von Deinem TA geben, die bisher bekannt sind (gibt es ein Schilddrüsenprofil?).

Bielefelder Hundeschule - meinst Du die von Sabine Winkler?

Liebe Grüße,
Daniela
 
Hallo Daniela,

vielen Dank für Deinen Eintrag! Ist schon fast Gedankenübertragung; seit gestern führe ich ein "Knutsch Nudge Tagebuch" ;) Nur an das Filmen des normalen Spaziergangs habe ich noch nicht gedacht. Wird ab jetzt aber auch berücksichtigt!

Ein Schilddrüsenprofil gibt es meines Wissens nicht. Als er noch in Berlin war, hat er aber kurzfristig Probleme mit den Nieren gehabt, da man ihn natürlich nicht vernünftig mit Wasser versorgt hat, aber was will man von Menschen auch erwarten, die ihren Hund in den Keller sperren. Aber das ist wohl eher ein anderes Thema .... Fressen und trinken tut er bei uns sehr gut, er hat aber sehr viele Blähungen.

Lt. Frau Dr. Schalke meint sie genau die Hundeschule. Ist wohl die Hundeschule, die am nächsten an uns dran ist und ggf. aufgesucht werden muss. Hast Du Erfahrungswerte?

Viele Grüsse

Steffi
 
Hallo zurück,

ich hatte mit Sabine Winkler nur kurz per Email Kontakt, kenne sie nicht persönlich.
Sie hat aber einen ausgezeichneten Ruf.
Schau mal hier, das ist ihre HP (sofern noch nicht bekannt:(



Sabine Winkler ist den meisten wohl auch als Buchautorin bekannt. Wenn Du mal bei Amazon schaust, findest Du einnige von ihr - auch mit entsprechenden Leserkritiken, die Dir vielleicht weiterhelfen bei der Einschätzung von ihr und ihrer Arbeitsweise.
 
Ok.

Die HP habe ich heute mittag schon studiert . . . Werde mal abwarten, was Fr. Dr. Schalke sagt und mir dann ggf. selbst ein Bild von Frau Winkler machen (müssen ;)) Das ist jedoch in keinem Fall negativ gemeint!
 
Dieser Strang ist ein echter Gewinn, und ich lerne vieles. :) Bitte weitermachen! ;)

Eine vielleicht etwas OT-Frage, weil ich es von Katzen so kenne: Haben eure Hunde jemals versucht, an eurem Körper "anzudocken"? Oder haben sie sich immer auf Decken oder Stofftiere beschränkt? Ich kenne/kannte Katzen, die bei sich bietender Gelegenheit am Finger, in der Armbeuge oder Achselhöhle genuckelt haben. Stofftier-Nuckelei ist mir bei Katzen unbekannt. Der Ursprung (bei den Katzen) scheint aber eine Art Hospitalisierung meist ausgelöst durch frühzeitige Trennung von der Mutter zu sein.

Viele Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

Du hast Recht, man kann hier tatsächlich viel lernen, denke ich.
Zu Deiner Frage des "Andockens": Es könnte möglich sein, dass unser Hund das probiert. Er versucht ständig, unter mein T-Shirt, an meinen Bauch zu gelangen. Natürlich verbiete ich das im Ansatz, so dass ich leider (oder zum Glück) nicht genau sagen kann, ob er irgendwo andocken würde. Könnte aber möglich sein. Eenfalls benutz unser Hund nur Decken oder Kissen. Stofftiere lüllert er an und zieht anshcließend die Watte aus Ihnen ;)

Viele Grüsse

Steffi
 
Bei uns sind es nur 2 bestimmte Stofftiere, die genuckelt werden: die würde sie auch niemals kaputt machen. Als Paul mal ein Loch vom würgen hatte, ist sie wie irre rumgerannt und hat die Watte zusammen gesucht. Alles wurde schön auf Paul gelegt, so konnte man es wieder reinstecken und zunähen. Während der Teddy-OP hat sie ganz interessiert zugeschaut :)
 
Danke für die Antworten!

Nehmt das folgende bitte nur als das, was es ist - meine total unprofessionellen Gedanken dazu.

Für mich liest es sich so, als habe das Nuckeln bei beiden Hunden einen völlig unterschiedlichen Hintergrund. Bei Darla eine Stressbewältigungsstrategie, die sie sich vielleicht irgendwann mal selber "beigebracht" hat. Ähnlich liest sich der Fall, den lektoratte schildert (deren Beiträge ich immer sehr schätze und auf deren Antwort zu meiner Frage ich noch hoffe).

Bei Nudge hört es sich eher nach Hospitalisierung an, was die Stressbewältigungs-Strategie natürlich nicht ausschließt. Man könnte Hospitalismus ja auch als eine Art Stress bezeichnen. Und darüber hinaus hat er sicher Stress in der von Darla und lektoratte beschriebenen Art und Weise.

Wenn so eine Katze am Finger nuckelt, dann findet man das erstmal "herzerwärmend" (Muttergefühle brechen sich ungehemmt Bahn). Nach einer Zeit wird es evtl. unangenehm, wenn die rauhe Zunge im Spiel ist. Aber tendenziell lässt man die Katze machen. Einen Hund will man nun nicht unbedingt am eigenen Bauch andocken lassen. Das ist irgendwie "komisch", unangenehm, unakzeptabel.

Trotzdem frage ich mich, ob es für einen Hund/eine Katze mit "frühkindlichem Trauma" (anders weiss ich es nicht zu benennen) wie Nudge es zu sein scheint, nicht die richtige Strategie wäre, ihnen diesen intensiven "Mutter-Kind-Kontakt" für eine begrenzte Zeit einzuräumen, bis das gröbste überstanden ist... Der fehlende Körperkontakt würde auch das Fiepen beim Wollnuckeln erklären können.

Hmpf. Ihr merkt, ich ringe mit den richtigen Formulierungen. Ist nicht einfach. Ich hoffe, meine Intention ist trotzdem einigermaßen angekommen.

Viele Grüße
Petra
 
(deren Beiträge ich immer sehr schätze und auf deren Antwort zu meiner Frage ich noch hoffe).

Ups... Danke, Petra... :rotwerd::verlegen:

Hast du mir woanders eine Frage gestellt und ich hab sie verpasst oder vergessen? (bin grad etwas schuldbewusst-verwirrt).

Oder meinst du zum "Andocken"?

Ja - der Kenji von meinen Bekannten hat zwar gern an seiner Decke genuckelt, aber am liebsten hatte er es, wenn man neben ihm in seinem Hundebett saß und ihn gekrault hat, und dann fing er zB auch an, am Ärmelzipfel zu nuckeln und hat den Krauler mit den Pfoten getreten. Also, mich zumindest definitiv.

Von Katzen kenn ich das auch!

Ich glaube, Hospitalismus ist eine gute Erklärung. Der Hund hatte ja ein extrem eintöniges Leben, und dieses Fiepen/Treten ist zeitvertreibend und dabei in hohem Maße selbstbelohnend. Andere rennen im Kreis (Garri :unsicher:), oder scharren oder lecken stundenlang, wie Budges' Sheila. Oder laufen einfach los und 10 km schnurgeradeaus, wie Obi von Biggy. Das ist dann so ein "stereotypes" Verhalten, das quasi auf Autopilot abläuft. Hund gerät wie in Trance und kann sich stundenlang so beschäftigen. Oder eben auch gut abreagieren.

So, und nun muss ich ins Bett. Schickst du mir noch ein Link zu der Frage, falls es nicht diese Frage war?


Liebe Grüße,

Lektoratte
 
Bei Darla eine Stressbewältigungsstrategie, die sie sich vielleicht irgendwann mal selber "beigebracht" hat.
Da ich das Nuckeln von unserem Kater her kannte fiel es mir bei Darla direkt auf und wir wissen auch genau, zu welchen Zeitpunkt es anfing. Darla hatte Stress mit ein paar Hunden, sie wurde gemobbt. Nun wurde mir die Situation etwas zu kritisch als ich merkte, dass sie nach vorne gehen wollte. Es folgte mein "Lass das" Befehl + sie stand nun in der Zwickmühle: sie wollte sich wehren , durfte aber nicht. 2 Minuten später waren wir am Auto und da lag halt Paul drin. Da fing das Nuckeln an und seitdem bewältigt sie halt Aggressionen auf die Art. Wenn sie am Fenster sitzt und eine Katze durch "ihren Garten" tippelt, dann flitzt sie los, holt Paul und der wird dann benuckelt und geknetet. Ich für meinen Teil bin froh, dass mein Hund ein Stofftier nuckelt und nicht Nachbarns Katze ;).
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Wollsaugen/ -nuckeln, wer weiss etwas darüber?“ in der Kategorie „Erziehung / Verhalten“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Paulemaus
ne, mach ich auch nicht. Sie macht das eigentlich schon immer. Am Anfang hab ich mal drauf geachtet, ob mit dem Bein evtl. was ist, aber das ist nicht so. Kahle oder wunde Stellen gibt es auch nicht.
Antworten
12
Aufrufe
1K
DobiFraulein
DobiFraulein
elcheueberall
Mein Karli spinnt sowieso aber am ärgsten ist es, wenn er was nicht kriegt, was er haben will. In diesem Falle versucht er Lea zum Spielen zu animieren, worauf die ihm die Zahndis zeigt. Deshalb muss der große, tolle, wilde Rüde mit seinem Schmuseball zum Trost frustnuckeln und dabei jammern...
Antworten
0
Aufrufe
456
elcheueberall
elcheueberall
Richy
....Eierlikör,kann ich nur aus der FlascheDu musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.,sobald irgendwo ein Glas rumsteht,geht die ganze Bande zum Angriff über. alles Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
1
Aufrufe
490
Fritz
B
Ist es denn schon eine Begutachtung beim vet.amt? Ich hatte zuerst einen Termin beim OA, wo die Dame meine Hunde "begutachtet" hat. Vetamt hatte sich danach erledigt
Antworten
3
Aufrufe
924
katinka4
K
lektoratte
Vermutlich strahlt der Wissende dieses "ich weiß es" aus, im Gegensatz zu dem Nicht-Wissenden. In etwa so, wie wir von Mensch zu Mensch ja u.U. auch das Gespür dafür haben, wer mehr Sicherheit ausstrahlt.
Antworten
26
Aufrufe
2K
Fact & Fiction
Fact & Fiction
Zurück
Oben Unten