Pommel schrieb:
zum anderen weisst Du aber eigentlich auch ohne weitere Erläuterung, dass zwischen dem Erkennen, Interpretieren und Behandeln von physischen Herzfehlen und den vermuteten neurologischen Problemen von Hunden beim Trancing nicht nur Berge, sondern ganze Canyons liegen.
Pommel, das Trancing an sich ist so auffällig, dass es nicht zu übersehen ist.
Und ein Herzfehler ist so auffällig, dass er nicht zu übersehen ist.
Beides sind (möglicherweise) Eigenschaften, die rassetypisch gehäuft auftreten und wo es also sinnig sein könnte, eine Untersuchung des Ganzen bei der Rasse durchzuführen, bei der es eben so häufig auftritt, weil man dort genügend Fälle zusammenkriegt, um die Ursache zu ermitteln.
Ich denke da an eine genetische Assoziationsstudie (für den Anfang), wo es schlicht darum geht, ob es Genorte gibt, die bei betroffenen Hunden anders aussehen als bei nicht betroffenen. (Vergleiche von Hunden derselben Rasse sind da sinnvoll, weil bei denen der Rest vom Genom halt ähnlicher ist, als wenn man Hunde quer durch den Garten untersucht).
Dafür braucht man nur ein deutliches Merkmal. Wie dieses festgestellt wird, wovon es verursacht wird, oder ob es therapierbar ist, ist völlig egal.
Es reicht, dass man "Hund mit Merkmal" deutlich von "Hund ohne Merkmal" unterscheiden kann.
Nur darum geht es.
Es könnten auch Schlappohren sein. Oder eine bestimmte Farbe.
Pommel schrieb:
Ich sehe den Ansatz kritisch, da es ist meiner Meinung nach ein schwerwiegender Ansatz ist. Was spricht dagegen, erst einmal mit weniger schwerwiegenden Betrachtungen zu versuchen?
Was spricht dagegen, einen schwerwiegenden Ansatz, der sich relativ leicht überprüfen lässt, erst einmal anzugehen und damit unter Umständen auch möglichst schnell
auszuschließen?
Und: Was ist an diesem Ansatz eigentlich "schwerwiegend"?
Mein Schluss beruht übrigens nicht auf "Befürchtungen", weil die Vermutung einer neurologischen Ursache für mich keine Befürchtung ist. Sie beruht auf persönlichen Erfahrungen und darauf, dass mir schlicht nix anderes einfällt.
Auch die von dir gemutmaßte Hyperaktivität und Neigung dazu, sich quasi selbst zu stimulieren (wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe) würde ich für eine neurologische Besonderheit halten, ähnlich dem oftmals sehr dünnen Nervenkostüm und der niedrigen Reizschwelle bei Dobis, und auch da würde mich im Zusammenhang mit wissenschaftlicher Ursachenforchung in erster Linie der physiologische Hintergrund interessieren, und erst in zweiter die äußeren Umstände, die dieses Gesamtbild begünstigen.
Einfach weil ich diese physiologischen Hintergründe für einfacher zu untersuchen halte.
Wenn du wirklich "unbelastet" an diese Fragestellung herangehen würdest, müsstest du eigentlich der Ansicht sein, dass dieser Ansatz so gut ist wie jeder andere auch. Es kann unbestreitbar viele Gründe geben, und mit einem muss man ja anfangen. Mir ist methodisch dieser hier halt am nächsten.
Dann würdest du auch nicht "pampig" reagieren, sondern bestenfalls verwundert.
Dass du mit Crabats Äußerungen ein Problem hast, hab ich ja mittlerweile verstanden und kann ich nachvollziehen. Den Rest aber nicht so recht.
Wäre aber interessant, vor allem, wenn Versuchsaufbau und Zahlenmaterial mitgeliefert wird. So bspw., ob er auch Hunde einbezogen hat, die nicht zu ihm die Praxis kamen.
Wenn du das Abstract zum letzten verlinkten Artike gelesen hättest, wüsstest du, dass 333 Bullterrier untersucht wurden, darunter 145 mit zwanghaftem Schwanzjagen. Die werden nicht alle zu ihm in die Praxis gekommen sein, oder wenn, dann eben, wie bei der DCM-Studie in München auch, im Rahmen eines Studienaufrufes.
Das ist eine nicht ganz kleine wissenschaftliche Studie. Arbeitsinhalt für Wissenschaftler, kein Hobby, das so nebenbei läuft.
Wie gesagt, ich versuch mal mein Glück, aber versprechen kann ich nix.