Hunde im TH Siegen
Ich habe mir ja vor Ort einen Eindruck verschafft.Man konnte den Hunden dir fleischlose Ernährung nicht ansehen.Ich würde es sonst hier sagen.
Bell
Ich setze die Info vom TH mal hier rein:
Oftmals erreichen uns Anfragen bezüglich der vegetarischen Fütterung in unserem Tierheim. An dieser Stelle möchten wir auf häufig gestellte Fragen eingehen:
Häufig gestellte Fragen zur vegetarischen Fütterung
1. FRAGE: Der Hund stammt vom Wolf ab. Ist eine artgerechte Ernährung daher nur mit Fleisch möglich?
ANTWORT: Bei einem Hund handelt es sich um die domestizierte Form des Wolfes. Hunde werden bereits sehr lange (schon fast immer) nicht wie der Wolf ernährt. Hunde werden heutzutage größtenteils mit Fertigfutter gefüttert, welches alles andere als artgerecht für einen Wolf ist. Auch der Wolf ist kein Freund von Fischmehl und Konservierungsstoffen aus der Dose. Wollten Sie Ihren Hund artgerecht im Sinne von artgerecht für einen Wolf ernähren, müssten Sie ihm alle paar Tage ein totes Reh vor die Füße werfen, eigentlich müsste er es noch selbst erlegen. Hunde können ihre Abstammung bezüglich ihrer Verhaltensweisen nicht leugnen, Verhaltensregeln des Wolfes auf den Hund zu übertragen ist daher auch äußerst sinnvoll. Die "Verhätschelung" des Hundes lehnen auch wir strikt ab. Einen Hund in allen Dingen unbedingt auf den Wolf zu bringen, ist allerdings falsch. Einem Wolf bringt man weder Leinenführigkeit bei, noch geht man mit ihm in die Hundeschule, in die Stadt oder fährt mit ihm in den Urlaub. Wir denken, dass eine Tiernahrung die schmeckt und das Tier geistig und körperlich gesund und fit hält, artgerecht ist.
2. FRAGE: Was Ihr da macht entspricht nicht der Natur.
ANTWORT: Ja, aber ‚Natur' ist nicht immer gleich zu setzen mit ‚gut'. Alle Hundefertigfutter widersprechen der Natur (siehe 1). Es ist auch nicht natürlich einen gebrochenen Arm in Gips zu legen, oder mit dem Tier zum Tierarzt zu gehen. Trotzdem ist es gut.
3. FRAGE: Der Hund ist ein Fleischfresser und entsprechend ist auch sein Verdauungsapparat ausgestattet. Wie kommt der Hund zu seinen Nährstoffen, wo doch der Darm des Hundes viel kürzer ist als der des Menschen? Und wie werden die notwendigen Proteine verwertet?
ANTWORT: Hierzu gibt es unter anderem eine umfassende Dissertation des tierernährungsphysiologischen Institut der UNI München aus dem Jahre 1999. Hierin wird erläutert, dass die Gesamtverdaulichkeit der pflanzlichen Proteine bei Hund und Katze sehr wohl ausreichend sind. Die Schlussfolgerung dieser Arbeit lautet, dass eine vegetarische Ernährung von Hunden gut toleriert wird. Ebenfalls bei Katzen sei eine veget. Ernährung akzeptabel, wenn man auf die Besonderheiten des Nährstoffbedarfs der Katze achtet und eine sorgfältige Bilanzierung vornimmt. Die Arbeit stellt auch ausdrücklich fest, dass man gerade bei hausgemachten Rationen auch Fehler machen kann. Dies ist aber unabhängig von der Frage, ob mit oder ohne Fleisch. Jemand, der sich dies zu eigen macht um darauf zu schließen, vegetarische Fütterung würde Mangelerscheinungen hervorrufen, diskutiert unsachlich, oder hat die Arbeit nicht gelesen (so geschehen von einem Tierarzt in einem Fernsehbeitrag im Juli 2003). In persönlichen Gesprächen mit der Autorin, Dr. Radka Engelhard, hat sie uns immer wieder bestätigt: Eine abwechslungsreiche und vernünftige vegetarische Ernährung versorgt Ihr Tier mit allem, was es benötigt. Die vielen vegetarischen Futtersorten für den Hund machen Ihnen das Leben dabei leichter und bieten ausreichend Abwechslung. Anderslautende Studien konnte uns niemand vorlegen - man wird es auch nicht können.
4. FRAGE: Pflanzenfresser haben die Möglichkeit, alle Aminosäuren für ihren Körper in notwendiger Menge selbst herzustellen. Dies ist bei Raubtieren nicht der Fall.
ANTWORT: Der Mensch hat ebenfalls nicht die Möglichkeit alle Aminosäuren selbst herzustellen. Diese Aminosäuren bezeichnet man daher als essentiell. Diese essentiellen Aminosäuren müssen der Mensch, der Hund und die Katze durch ihre Nahrung aufnehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Wichtig ist nur, dass sie aufgenommen werden. Durch die uns bekannten rein pflanzlichen Futtermittel für Hund und Katze werden die Tiere mit allen essentiellen Aminosäuren ausreichend versorgt.
5. FRAGE: Ich kann mich erinnern, dass bei unseren Hunden Gemüse, das im Futter enthalten war, fast unverdaut im "Originalzustand" wieder herauskam. Wie sollen dann die Nährstoffe aus dem Gemüse aufgenommen werden?
ANTWORT: Vegetarisches Hundefutter besteht keinesfalls aus rohem Gemüse. Die Getreide und Gemüseanteile sind in der Regel vorgekocht. Das Phänomen, dass schlecht gekaute Gemüsestücke im "Originalzustand" wieder herauskommen, ist auch beim Menschen zu beobachten. Unverdaute Bestandteile können zudem als Ballaststoffe dienlich sein.
6. FRAGE: Ihr macht die Tiere auf lange Sicht gesehen krank und das ist doch wohl nicht Euer Ziel, oder?
ANTWORT: Diese Behauptung ist falsch. Vegetarisch ernährte Tiere befinden sich in ausgezeichnetem Gesundheitszustand. Es erreichten uns viele Zuschriften von Tierhaltern, deren Tiere auch in hohem Alter nach vielen Jahren rein vegetarischer Ernährung topfit sind. Uns selbst sind ebenfalls viele Tiere bekannt, welche schon immer vegetarisch ernährt wurden. Es ist auch nicht neu: In den USA ist eine vegetarische Fütterung von Hund und Katze seit den 80er Jahren weit verbreitet.
7. FRAGE: Ist Biofleisch eine Alternative, wo die Tiere bis zu ihrer Schlachtung artgerecht gehalten wurden?
ANTWORT: Wir sind Tierschützer und stehen vor zwei für unsere Tiere gleichwertigen Alternativen: Eine mit und eine ohne Tiertötung und Tierelend. Warum sollten wir andere Tiere töten lassen, wo es für eine gesunde und wohlschmeckende Ernährung unserer Schützlinge nicht notwendig ist?
8. FRAGE: Ich halte die rein vegetarische Ernährung von Hunden und Katzen schlicht für Tierquälerei.
ANTWORT: Wie kann man die Tötung von Tieren in Auftrag geben und gleichzeitig behaupten, die die es nicht machen seien Tierquäler? Was ist daran Tierquälerei wenn man ein wohlschmeckendes gesundes Futter ohne Fleisch verwendet?
9. FRAGE: Viele Haustiere, und dabei Hunde und Katzen im speziellen, sind nicht wie der Mensch omnivor, sondern carnivor. Das heißt, ließ man sie selber ihre Nahrung wählen, so würden sie das tun, was Ihrer Natur entspricht, andere Tiere reißen und ausweiden, im übrigen auch inklusive der von Ihnen als minderwertig dargestellten Bestandteile wie Augen, Hirn und so weiter.
ANTWORT: Ja, ließe man sie selbst wählen, aber kein verantwortungsvoller Tierhalter lässt dies zu. Wie unter Punkt 1 bereits erläutert, nehmen wir den Haustieren diese Möglichkeit bereits seit Jahrhunderten, da ansonsten ein Zusammenleben nicht möglich wäre. Bei freier Wahl würden sie übrigens sicherlich auch nicht auf Fischmehl aus der Dose zurückgreifen.
10. FRAGE: Sie sind gegen die Tötung von Tieren zur Fleischgewinnung. Aber was ist mit den Milchprodukten? Was wird aus den Kälbern, wenn wir sie nicht mehr schlachten? Auch Milchkühe werden in Massentierhaltung gehalten. Was unternehmen Sie dagegen?
ANTWORT: Die von uns verwendeten Futtermittel sind rein pflanzlich, kommen also auch ohne Milchprodukte aus, so dass wir auch diesbezüglich nicht auf die Ausbeutung anderer Tiere angewiesen sind.
11. FRAGE: Wenn meine Katze zum Beispiel eine Maus reißt, so stirbt dieses Tier tatsächlich auch. Ich kann nicht beurteilen wie glücklich das Leben dieser Maus war - aber letzten Endes entspricht dies jedoch Bestimmung von Maus und Katze. Was ist mit wildlebenden Raubtieren?
ANTWORT: Wildlebende Raubtiere, und dazu kann man auch die nächtlichen Streifzüge der Hauskatze zählen, reißen andere Tiere um sie zu fressen - und das ist ok und unvermeidbar. Es ist überaus wichtig für das ökologische Gleichgewicht, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Jäger und Beute besteht. Der Mensch mit seinem übermäßigem Fleischkonsum greift allerdings in dieses Gleichgewicht ein. Es ist ein großer Unterschied, ob wir wildlebenden Tieren die Möglichkeit lassen zu jagen, oder wir selbst für unnatürlich hohen Konsum sorgen, wo wir doch in der Lage sind uns und unsere Haustiere rein pflanzlich zu ernähren. Wir, die Menschen, sollten den Anspruch erheben, uns von wildlebenden Raubtieren zu unterscheiden. Dem Raubtier bleibt keine Alternative. Zur menschlichen Ernährung und der Ernährung von Haustieren gibt es allerdings sehr gute, gesunde und wohlschmeckende Alternativen.
12. FRAGE: Das veget. Futter schmeckt den Hunden nicht. Haben Sie einmal versucht, den Hund zwischen fleischloser und fleischhaltiger Kost frei wählen zu lassen?
ANTWORT: Die vegetarische Kost wird in unserem Tierheim mit Wolllust gefressen, es schmeckt den Hunden offensichtlich hervorragend. Der zweite Satz ist am besten mit einer Gegenfrage zu beantworten: Haben Sie einmal neben dem fleischhaltigen Fertigfutter ein Steak gelegt? Was wird der Hund wohl fressen? Wenn wir nach dem höchstmöglichen Genuss suchen würden, dürften wir auch kein fleischhaltiges Fertigfutter verwenden. Stellen sie einen Hund, der an das vegetarische Futter gewöhnt ist, vor die Alternative zwischen fleischhaltigem und fleischlosem Fertigfutter, wird er sicherlich nicht unbedingt das fleischhaltige wählen.
13. FRAGE: Was passiert mit fleischhaltigem Hundefutter, welches dem Tierheim gespendet wird?
ANTWORT: Derzeit wird dieses Futter gesammelt und an andere Tierschutzvereine weitergegeben, welche nicht vegetarisch füttern. Unsere Futterspendenboxen sind mit deutlichen Hinweisen versehen. Spender, welche regelmäßig Futter spenden, werden mit Informationsmaterial diesbezüglich versorgt.
Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.