Nein, Muckel - das Problem ist, dass in der Regel in diesem Zusammenhang zunächst wirklich nur wegen nicht kommerzieller Forschung gefragt wird. Meist von einem Wissenschaftler, der ein ganz konkretes Anliegen hat und genau dafür genau dieses Gewebe/diese Blutprobe/diesen Messwert braucht.
Nehmen wir dann mal an, er bekommt ihn mit vollem Einverständnis der Betroffenen.
Er forscht und macht seine Experimente. Er hat Erfolg und findet nicht nur "etwas heraus", sondern entwickelt, wie in diesem Fall, eine Methode, die auch für andere Forschungen angewandt werden kann und großen Erfolg hat.
Natürlich behält er die nicht auf ewig für sich, das widerspricht den Grundprinzipien der Wissenschaft. Er muss ja irgendwann auch seine Ergebnisse veröffentlichen, und dabei belegen, wie er drauf gekommen ist, und spätestens dann muss er auch über die Methode berichten.
Dann kommen naturgemäß die ersten Anfragen von befreundeten und (wissenschaftlich) verwandten Forschern zB nach der Zelllinie.
Und da stellt sich schon die Frage: "Darf" der Wissenschaftler die "einfach so" weitergeben?
Nein, weil er auch dafür die Eltern fragen müsste, weil die ja nur "seiner" Forschung zugestimmt haben?
Ja, weil die Zelllinie, um die es geht, ja tatsächlich nicht mehr der entspricht, die mal dem Embryo entnommen wurde...?
Denn es ist tatsächlich so: Das Gewebe wurde verwendet, verändert, behandelt, mit der DNA von Viren versehen... ein Teil davon ist zwar noch die DNA des Spenders... der Rest aber die Arbeit des Forschers, ohne die diese Zelllinie nicht existieren würde und auch im Spender nie existiert hätte...
Je nachdem, welchen Aspekt man höher bewertet, kann man hier schon zu unterschiedlichen Schlüssen kommen.
Da man sich vor 30, 40 Jahren aber generell um diese Fragen noch nicht so viele Gedanken gemacht hat (wie gesagt, man glaubte damals in der Regel, der Spender von Gewebe brauche dieses ja nicht mehr und habe darum bei der Verwendung auch kein Mitspracherecht), wurde diese Frage meist ohne jedes Zögern und guten Gewissens mit: "Klar darf ich das weitergeben, das ist ja meine Arbeit!" beantwortet.
Wie man das findet, ist eine andere Frage, aber es ist nun einmal so gewesen.
Dann verbreitet sich also die neute Methode, und damit die Zellen, und irgendwann erfindet mal jemand etwas, das man mit diesen Zellen machen kann und meldet es zum Patent an. Gründet eine Firma, die diese Tests zB verkauft. An Forschungslabore, aber eben nicht nur an den Unis, sondern auch in der Industrie, wo die Absichten nicht in der Regel finster, aber auf jeden Fall in erster Linie kommerziell geprägt sind.
So läuft es in der Regel ab, und das nicht über eine Dauer von 2,3 oder 5, sondern eher 20 Jahren.
Hätte das der Forscher bei der Aufklärung der Eltern wissen müssen oder können? Hätte er es sagen müssen, wo er doch nur ein Testverfahren entwickeln wollte und 9 von 10 Gewebeproben bei seinen Versuchen sowieso nicht geeignet waren und am Ende verworfen werden mussten?
Man kann davon ausgehen, dass der Forscher, der nach dem Gewebe fragt, in der Regel wirklich nur sein Problem beforschen will... und man muss nicht davon ausgehen, dass er wissen muss, was nachher daraus alles noch entstehen kann, denn wohin ihn diese Forschungen führen, weiß er in der Regel zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht genau. Das macht ja eben "Wissenschaft" aus: Dass sie Wissen schafft. Das heißt, man sich in Richtungen vorwagt, wo vorher eben noch keiner gewesen ist, und wo man Hypothesen überprüft, aber eben nicht vorher weiß, ob sie stimmen oder was am Ende herauskommt.
Etwas anderes ist es, wenn per Anzeige in der Zeitung oder ähnliches Gewebespender gegen finanzielle Entschädigung gesucht werden, etwa für eine Gewebedatenbank. Da ist davon auszugehen, dass kommerzielle Ziele dahinterstecken, und man kann sich durchaus ausrechnen, welche das sind. Ob man das dann tun möchte, bleibt, wie im Falle der unentgeltlichen Spende für medizinische Forschung, einem selbst überlassen.
Es ist aber eine andre Art von Forschung (und anders organisiert) als die, die ich oben beschrieben habe, der die HeLa- und HEK- und sonstigen Zellen "entsprungen" sind.
Nehmen wir dann mal an, er bekommt ihn mit vollem Einverständnis der Betroffenen.
Er forscht und macht seine Experimente. Er hat Erfolg und findet nicht nur "etwas heraus", sondern entwickelt, wie in diesem Fall, eine Methode, die auch für andere Forschungen angewandt werden kann und großen Erfolg hat.
Natürlich behält er die nicht auf ewig für sich, das widerspricht den Grundprinzipien der Wissenschaft. Er muss ja irgendwann auch seine Ergebnisse veröffentlichen, und dabei belegen, wie er drauf gekommen ist, und spätestens dann muss er auch über die Methode berichten.
Dann kommen naturgemäß die ersten Anfragen von befreundeten und (wissenschaftlich) verwandten Forschern zB nach der Zelllinie.
Und da stellt sich schon die Frage: "Darf" der Wissenschaftler die "einfach so" weitergeben?
Nein, weil er auch dafür die Eltern fragen müsste, weil die ja nur "seiner" Forschung zugestimmt haben?
Ja, weil die Zelllinie, um die es geht, ja tatsächlich nicht mehr der entspricht, die mal dem Embryo entnommen wurde...?
Denn es ist tatsächlich so: Das Gewebe wurde verwendet, verändert, behandelt, mit der DNA von Viren versehen... ein Teil davon ist zwar noch die DNA des Spenders... der Rest aber die Arbeit des Forschers, ohne die diese Zelllinie nicht existieren würde und auch im Spender nie existiert hätte...
Je nachdem, welchen Aspekt man höher bewertet, kann man hier schon zu unterschiedlichen Schlüssen kommen.
Da man sich vor 30, 40 Jahren aber generell um diese Fragen noch nicht so viele Gedanken gemacht hat (wie gesagt, man glaubte damals in der Regel, der Spender von Gewebe brauche dieses ja nicht mehr und habe darum bei der Verwendung auch kein Mitspracherecht), wurde diese Frage meist ohne jedes Zögern und guten Gewissens mit: "Klar darf ich das weitergeben, das ist ja meine Arbeit!" beantwortet.
Wie man das findet, ist eine andere Frage, aber es ist nun einmal so gewesen.
Dann verbreitet sich also die neute Methode, und damit die Zellen, und irgendwann erfindet mal jemand etwas, das man mit diesen Zellen machen kann und meldet es zum Patent an. Gründet eine Firma, die diese Tests zB verkauft. An Forschungslabore, aber eben nicht nur an den Unis, sondern auch in der Industrie, wo die Absichten nicht in der Regel finster, aber auf jeden Fall in erster Linie kommerziell geprägt sind.
So läuft es in der Regel ab, und das nicht über eine Dauer von 2,3 oder 5, sondern eher 20 Jahren.
Hätte das der Forscher bei der Aufklärung der Eltern wissen müssen oder können? Hätte er es sagen müssen, wo er doch nur ein Testverfahren entwickeln wollte und 9 von 10 Gewebeproben bei seinen Versuchen sowieso nicht geeignet waren und am Ende verworfen werden mussten?
Man kann davon ausgehen, dass der Forscher, der nach dem Gewebe fragt, in der Regel wirklich nur sein Problem beforschen will... und man muss nicht davon ausgehen, dass er wissen muss, was nachher daraus alles noch entstehen kann, denn wohin ihn diese Forschungen führen, weiß er in der Regel zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht genau. Das macht ja eben "Wissenschaft" aus: Dass sie Wissen schafft. Das heißt, man sich in Richtungen vorwagt, wo vorher eben noch keiner gewesen ist, und wo man Hypothesen überprüft, aber eben nicht vorher weiß, ob sie stimmen oder was am Ende herauskommt.
Etwas anderes ist es, wenn per Anzeige in der Zeitung oder ähnliches Gewebespender gegen finanzielle Entschädigung gesucht werden, etwa für eine Gewebedatenbank. Da ist davon auszugehen, dass kommerzielle Ziele dahinterstecken, und man kann sich durchaus ausrechnen, welche das sind. Ob man das dann tun möchte, bleibt, wie im Falle der unentgeltlichen Spende für medizinische Forschung, einem selbst überlassen.
Es ist aber eine andre Art von Forschung (und anders organisiert) als die, die ich oben beschrieben habe, der die HeLa- und HEK- und sonstigen Zellen "entsprungen" sind.