Dobi, das stimmt schon. Aber wenn man mit Falschaussagen rechnet die nur den Zweck haben dem Unternehmen/Lokal/Marke zu schaden, muesste man Bewertungen ganz verbieten.
Verbieten müsste man Bewertungen bzw. die entsprechenden Portale nicht, aber die Aufhebung der Anonymität wäre schon mal ein Schritt die Leute vorher zum Nachdenken zu bringen, bevor sie irgendetwas posten.
Oder man müsste jede Bewertung von einem Moderator prüfen/freischalten lassen - dann wären aber die Betreiber in der Haftung, was die natürlich nicht wollen.
Aber wie sollen die solche Aussagen prüfen?
Natürlich können sie auf Höflichkeitsfloskeln achten aber wenn da jemand wirklich lügt und z.B. schlechte Hygiene oder Kunstfehler vorwirft können die das auch nicht beurteilen
Die Betreiber müssen ja gar nicht den Inhalt an sich prüfen, sondern nur ob die rechtlich korrekte Form eingehalten wird.
In der Bewertung eines Arztes darf also nicht stehen: "Dr.Sommer hat gepfuscht und einen Kunstfehler begangen!" sondern "Bei mir hat Dr.Sommer nicht die erwünschte Leistung erbracht und ich werde einen Kunstfehlerprozess anstreben."
Oder für ein Restaurant:
"Restaurant XY ist ein Fall für das Gesundheitsamt" sondern "Ich war mit den hygienischen Bedingungen in Restaurant XY unzufrieden"
Die Schwierigkeit bei Bewertungsportalen bzw. was wohl den rechtlichen Unterschied ausmacht, ist der Unterschied zwischen einer Tatsachenbehauptung und einer Meinungsäußerung.
Eine Meinung darf wohl geäußert werden (der Wahrheitsgehalt ist erstmal zweitrangig) aber es darf nicht die Darstellung einer Tatsache sein. Da gab's ja gerade einen ähnlichen Fall wegen einer Bewertung bei amazon - ging um ein Fliegengitter, wo der Hersteller jetzt auf Schadensersatz beim Verfasser der Bewertung klagt.
Im Zuge dessen wurde halt darauf hingwiesen, wie man eine Bewertung zu verfassen hat. "Produkt ABC ist schlecht" oder "Produkt ABC ist ein schlechtes Produkt" darf man eben nicht schreiben, wohl aber "ich halte Produkt ABC für ein schlechtes Produkt" (am besten mit einer Begründung).
Für ein Bewertungsportal heißt es dann eben, dass man entweder die Namen seiner User preisgibt, oder auf die Einhaltung rechlich einwandfreier Formen achtet.
Einen "Freifahrtsschein" für die Verbreitung von Unwahrheiten gibt es ja heute schon nicht, weil jeder User für das, was er schreibt verantwortlich ist - ist hier im Forum ja auch nicht anders.