Das wilde Dorfleben - von der Stadt aufs Land :-)

  • 27. April 2024
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Hi heisenberg ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wir sind vor einer Stunde nach Hause gekommen und ich bin noch ganz erfüllt von dem schönen Wochenende mit so vielen glücklichen, witzigen, und auch traurigen Momenten, dass an Schlafen noch nicht zu denken ist. Chris sitzt mit einem sehr verdienten Bier auf dem Sofa und liest. Er ist wie üblich sicher und umsichtig gefahren und hat uns heil nach Paris und wieder zurück gefahren. Ich fahre den Trecker ja nicht. Das hat Chris versaut, mit der Folge, dass er alle Urlaubsfahrten allein fahren muss gg

Wir sind ein bisschen traurig aus Paris losgefahren. Wir haben das Wochenende knapp ein Jahr geplant und hatten dementsprechend auch ein Jahr Vorfreude. Und dann verging das Wochenende gefühlt wie ein Fingerschnipsen. Aber es ist auch schön, wieder nach Hause zu kommen. Chris und ich hatten uns unterwegs gefragt, ob die Hunde verknüpft haben, dass, wenn Sandrine und die Kids nach der Betreuungszeit gehen, wir dann bald wieder kommen?

Wenn wir ohne die Hunde unterwegs waren und wieder zuhause ankommen, ist es mein Job, mich um die Hunde zu kümmern, während Chris das Gepäck auslädt. Die Hunde schlugen an, als sie den Wagen vor der Garage hörten und als ich die Haustür aufschloss, standen alle Vier davor und es gab erst mal eine stürmische Begrüßung. Dann wurde ich gründlich abgeschnuppert und es entging ihnen nicht, dass ich heute vor unserem Hotel intensiv mit einem liebenswerten, freundlichen Yorkshire-Terrier geschmust habe. Dabei plauderte ich quasi "von unten" mit seiner Besitzerin: Sie ist eine ältere Dame und so "parisienne", dass es schon Klischee war. Für den Hundespaziergang im Regen war sie perfekt geschminkt und sehr geschmackvoll gekleidet. (Sie hat im Lauf des Gesprächs erzählt, dass sie heute nur für den Hund die Wohnung verlässt). Der Hund trug einen ebenso geschmackvollen Regenmantel und ist ein lebhaftes, interessiertes Kerlchen, das im Großstadtdschungel offensichtlich keine Probleme hat.

Nachdem die Hunde die fremden Gerüche eingesaugt hatten, mir den fremden Hund verziehen hatten und ihnen klar war, dass wieder Routine eintritt, verzogen sie sich auf ihre jeweiligen Schlafplätze und schliefen sofort wieder ein. Offensichtlich hatten sie mit den Kids ein anstrengendes Wochenende. Das kennen wir schon. Die Katzen begrüßten uns in ihrem jeweiligen Tempo: Muffin und Trevor mischten sich fast sofort unter die Hundebegrüßung, Poupette wartete lieber ab, bis die Hunde lagen und kam dann nach unten, um uns anzumaunzen, natürlich aus sicherer Distanz. Lucky schaute zuerst misstrauisch von der ersten Etage zu uns runter, bis er sich nach unten traute, hatte aber immerhin Xaroula im Schlepptau, die sich sicherheitshalber hinter ihm hielt. Noel verpennte es auf dem neuen Kratzbaum in meinem Zimmer. Er wachte erst auf, als ich ins Schlafzimmer ging, wollte dann aber pronto Schmuseeinheiten.

Ich hatte ja schon geschrieben, dass das Polizeiaufkommen beim heutigen Konzert wesentlich stärker war als gestern. Enrsprechend war die Sicherheitskontrolle. Gestern wurden die Konzertbesucher auch abgescannt und die Taschen wurden kontrolliert. Das war heute noch einen Tacken schärfer, wobei ich aber einen sehr witzigen Moment hatte: Nachdem ein Mann vom Sicherheitspersonal mich mit so einem Piepteil abgetastet hatte, wurde ich mit meinem Rucksack zu einem Tisch geschickt, an dem ein anderer Mann stand. Ich stellte meinen schon geöffneten Rucksack auf den Tisch und zog die Seiten auseinander, damit er freien Einblick hatte. Sein Blick fiel auf meine große Paddel-Bürste und er machte eine witzige Bemerkung zur Größe der Bürste. Ich antwortete, dass ich sogar zwei davon hätte und er gerne eine haben könnte, wenn er möchte. Er lehnte lachend ab, wahrscheinlich, weil seine Haare kurz rasiert waren und ließ mich weitergehen.
 
Heute habe ich erfahren, dass das letzte Konzert von Sardou aufgenommen wurde und an zwei Tagen im Juni in ganz vielen Kinos in Frankreich gezeigt wird. Karten habe ich schon reserviert. Hoffentlich wurde nicht aufgenommen, wie ich heulend am Bühnenrand stehe. Bei den zwei letzten Liedern war es bei seinen Konzerten immer üblich, dass der Bühnenrand gestürmt werden konnte. Ich habe es übrigens bei allen Konzerten direkt an die Bühne geschafft gg

Ich finde, Vorfreude ist fast genau so schön wie das jeweilige Event selbst und wir haben einiges, worauf wir uns freuen können. In knapp drei Wochen feiern wir tausend Tage Vigy. Das Wochenende darauf gehen wir in Metz ins Fußballstadion und schauen das Spiel gegen Lens. Lens hat eine sehr schöne Hymne, die gesungen wird, bevor das Spiel anfängt und das möchten wir gerne mal live erleben. Mitte Mai haben wir Karten für das Ballett Schwanensee.

Unsere Viecherl sind alle gut drauf und freuen sich über den Frühling. Der Garten wird wieder in Beschlag genommen und es döst sich gut in der Sonne. Wir hatten heute eine super schöne große Runde und die Hunde waren total watzig. Die Hunde wälzten sich im Gras, plantschten im Bach und hatte nur Unsinn im Kopf. :love:

Am Sonntag beginnen wir mit der Neugestaltung vom Katzenzimmer. Ich bin gespannt, wie die Katzen es finden werden.
 
Wir haben das Projekt "Katzenzimmer" heute gestartet, indem wir die Wände vom Katzenzimmer mit einem leicht feuchten Lappen entstaubt und gereinigt haben, was das Orange um einiges leuchtender macht. Unglaublich, was sich da an Staub ansammelt, aber eigentlich nicht verwunderlich angesichts staubender Katzenstreu und staubigen Katzen. Nach dem gründlichen Abwaschen sehen die Wände so aus, als wären sie gerade frisch gestrichen worden. Es war wirklich eine gute Idee, auf Tapeten zu verzichten.

Leider hat die Übergabe vom großen Kratzbaum in Paris nicht geklappt, weil die Dame ins Krankenhaus musste. Extra wegen dem Kratzbaum nach Paris zu fahren wäre unsinnig, also haben wir den Kauf storniert und wir brauchten eine Alternative. Nun haben wir ja vor kurzem in meinem Zimmer eine Tonne und einen kleinen Kratzbaum von der gleichen Firma gekauft und sind immer noch begeistert: Die Qualität ist richtig gut und die Katzen lieben beides. Sie sind unglaublich stabil, leicht aufzubauen und nichts wackelt. Ein bisschen blöd war nur, dass schon am zweiten Tag irgendeine Mieze über den Rand der neuen Kratztonne gekübelt hat, was einen satten Fleck zur Folge hatte. An dem habe ich mich mehrfach dusselig geputzt, bis der endlich raus war. Die Farbe ist superschön, aber leider auch empfindlich.

Ich hatte die Website immer mal wieder angeschaut und wusste daher, dass es manchmal richtig gute Angebote gibt. Also beschlossen wir, dass ich nach Angeboten Ausschau halte. Vorher schauten wir uns alle Modelle an und überlegten, was in Frage kommt. Dabei gab es einen ehelichen Disput. Wir konnten nämlich die gewünschte Farben anklicken und ich hatte mich auf möglichst dunkel festgelegt. Chris plädierte für etwas helles, am liebsten die Farbe, die die Teile in meinem Zimmer haben. Er gab zu bedenken, dass dunkel das Zimmer eben auch dunkler machen würde als jetzt. Zur Zeit haben wir abgewetztes Beige und noch abgewetzteres Grau. Ich gab mich mit der hellen Farbe einverstanden, allerdings unter der Bedingung, dass Chris dann für die Entfernung der K...flecken und sonstigen Flecken verantwortlich ist. Er entschied sich spontan um und findet nun eine dunkle Farbe perfekt. :eg:

In unserem jetzigen Katzenzimmer ist mittlerweile außer den großen Tonnen vor dem Fenster und dem Ikea-Regal mit Körben alles abgewetzt und zum Teil uralt. Neben den alten drei Kratzbäumen gibt es mehrere alte Stoffhöhlen, die ich schon 2005 vor Chris hatte und die sich nun doch auflösen, dazu ein Korbhaus, bei dem die obere Fläche gebrochen ist. Die Kratzbäume waren aus dem unteren Preissegment, haben aber trotzdem lange durchgehalten. Mittlerweile sind sie sehr wackelig, der Sisal ist überall löchrig gekratzt und das Plüschfell hat ziemlich große Lücken. Die kann ich noch nicht mal als Spende inserieren, weil sie beim Abbau zusammenbrechen.

Der Nachteil von den vielen Körben und Stoffhöhlen neben und zwischen den Kratzbäumen ist, dass ich die beim Putzen erst mal wegräumen und dann wieder hinstellen muss, weswegen ich den Boden im Katzenzimmer in Etappen aufgeteilt habe: Erste Wand freiräumen, alles saugen, Boden wischen, trocknen lassen, alles zurückstellen. Dann die nächsten Wände und zum Schluss die Mitte vom Zimmer. Deswegen habe ich mir überlegt, dass ich es gerne strukturierter hätte, zumal vieles sowieso kaum genutzt wird. Wir kamen zu dem Entschluss, die jetzt zwei nebeneinander stehenden Kratzbäume (mit einer gequetschten, aber begeistert Haare-anziehenden Stoffhöhle dazwischen) durch einen großen Kratzbaum zu ersetzen und den an der Wand gegenüber durch einen in vergleichbarer Größe auszutauschen. Alles andere an Kuschel/Schlafmöglichkeiten nehmen wir raus. Es bleiben also nur die zwei Kratztonnen, zwei neue Kratzbäume, das Ikea Regal, der Futtertisch und die Katzenklos.

Es dauerte ein bisschen, aber dann gab es vor vier Tagen ein Angebot für einen großen und einen kleinen Kratzbaum in der Farbe "Pepper", die beide auf unserer Wunschliste standen. Der große Kratzbaum war sofort lieferbar und kommt morgen, der kleinere Kratzbaum ist ab dem 30. März verfügbar. So können wir zunächst die zwei nebeneinanderstehenden Kratzbäume ersetzen und der vertraute alte Kratzbaum gegenüber bleibt noch ein bisschen. Wenn der kleinere Kratzbaum kommt, haben die Miezen den neuen großen Kratzbaum bestimmt schon in Beschlag genommen und kein Problem damit, wenn der andere auch ausgetauscht wird.

Ich würde mir übrigens nienicht solche Gedanken machen, wenn es um unsere Hunde geht. Wenn es nötig ist, bekommen sie ein neues Bett nach dem Motto "Take it or leave it". Bisher haben sie es übrigens immer angenommen. Und wenn auch nur, um es allmählich zu zerlegen gg
Katzen hingegen sind da komplizierter und schätzen Veränderungen nicht immer. Im schlimmsten Fall bedeutet das Protestpinkeln und das ist nicht witzig für alle. Je mehr Katzen in einem Haushalt leben, desto größer ist das Risiko, dass eine Katze außerhalb vom Katzenklo pinkelt. Das liegt einerseits daran, dass viele Katzen in einem Haushalt für die Katzen Stress bedeuten kann, weil die Gruppe unharmonisch ist, der Freiraum fehlt oder weil eine "Einzelkatze" darunter ist, die andere Katzen richtig doof findet.

Wir hatten bisher bei unseren vielen Katzen nur eine Pinkelkatze und das war Chufi. Ich vermute, dass sie wegen ihrer Unsauberkeit über den Zaun vom Hundetierheim in Spanien geworfen wurde. Wir entdeckten sie, als wir im Urlaub in Spanien Hundefutter zum Tierheim brachten und nahmen sie am Ende des Urlaubs mit nach Luxemburg, weil sie aufgrund ihrer Arglosigkeit bei den Hunden im Hundetierheim nicht sicher war. Es gab noch andere Katzen dort, aber die waren pfiffiger. Es hat eine Zeit gedauert, aber irgendwann konnten wir Chufi auf (teure) Pflegeunterlagen umleiten. Unsere jetzige Katzengruppe ist stabil und alle Miezen benutzen brav das Katzenklo. Sie kommen auch mit Veränderungen gut zurecht, zum Beispiel, wenn die Hundesitterin und die Kids hier wohnen, weil wir ohne Tiere unterwegs sind oder wenn nur die Catsitterin täglich vorbei kommt, weil die Hunde mit uns unterwegs sind. Trotzdem habe ich seit Chufi die leicht hysterische Sorge, dass eine Katze unsauber wird, weswegen Veränderungen bei den Katzen so sachte wie irgend möglich ablaufen gg
 
Hi Britt,
ich hab vor ein paar Wochen rumgestöbert und bin auf ein geniales purinarmes TroFu gestossen...

Natürlich gleich bestellt, Zabi schmeckt es super und er verträgt es bestens...:dafuer:
Wäre ja vielleicht auch was für euch...
 
Joar, er ist ziemlich groß. Ich habe ja Probleme, Größen abzuschätzen. Deswegen habe ich extra mit Maßband gemessen. Trotzdem war ich völlig überrascht, wie groß er in echt ist. Wie Chris nach dem Aufbau anmerkte: "Schöne Schrankwand" gg
 
Das Püppchen :love:

Gestern war sie im Gegensatz zu allen anderen Miezen not amused, als sie den neuen Kratzbaum sah. Sie legte sich in den Kratzbaum gegenüber und behielt den Neuen sehr misstrauisch im Auge. Offensichtlich befürchtete sie, er könne jeden Moment explodieren oder sich auf sie stürzen :D

Heute Morgen lag sie immerhin schon mal auf der Bodenplatte. Heute Abend, als wir nach Hause kamen, hatte sie sich auf ein Brett in der ersten Etage hochgearbeitet. Und eben fand ich sie in der Höhle, allerdings erst nach einigem Suchen: Ihr Fell hat fast genau die gleiche Farbe wie der Kratzbaum. Perfekte Tarnung im Baum.

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Der Kratzbaum ist wirklich super und die Miezen haben ihn begeistert angenommen. Chris und ich haben aber nun ein Problem. Wir haben ja noch einen Kratzbaum etwas kleiner dazu bestellt. Der ist aber immer noch richtig groß. Wenn wir den noch ins Katzenzimmer stellen, könnten wir vom Platzangebot her ein Tierheim aufmachen :D

Wir haben in meinem Zimmer noch einen Kratzbaum und eine Tonne, dazu die zwei alten Kratztonnen und das Ikea-Regal im Katzenzimmer. Ein wesentlich kleinerer Kratzbaum würde als Ergänzung völlig ausreichen. Da der zweite Kratzbaum erst nach dem 30.3. verschickt werden kann, habe ich die Firma angeschrieben und gefragt, ob es möglich wäre, ihn gegen einen um einiges kleineren Baum in derselben Farbe zu tauschen. Mal schauen.

Ich habe heute meinen Nannykindern und ihrer Mom Fotos vom neuen Kratzbaum gezeigt und alle antworteten mit "Wow". Dann fügte meine clevere Nannytochter hinzu: "Briiiit, das ist doch fast genau so einer wie im Katzencafé. Und Du hast den doch fotografiert mit dem Namen". Ich stimmte zu und erklärte, dass ich ihn im Internet bestellen konnte. Mein Nannysohn ergänzte, dass der Kratzbaum so gemütlich aussieht. Die Mutter, völlig unbeleckt, was Tierhaltung betrifft, fragte nach, ob die Katzen nur in dem Zimmer sind oder ob sie sich auch im Haus bewegen können. Mein Nannysohn beantwortete die Frage perfekt: "Oh nein, die Katzen können überall hin. Vor dem Katzenzimmer ist eine kleine Tür, aber die ist nur, damit die Hunde die Katzen nicht stören oder ihnen das Futter wegfressen"
 
Hi Britt, ich hätte mal eine Miezen-Frage...
Ihr habt doch schon Blindis an Sehende und auch umgekehrt zusammen gewöhnt.
Wie habt ihr das gemacht, bzw was muss man speziell beachten ?
Taub hatte ich schon, "gehbehindert" auch, aber noch nicht was mit den Augen.
Ich gucke ja laaaangsam schon mal nach einem Nachfolger für Felix, der jetzt nach meinem "Bauch" wohl seinen letzten Sommer geniessen wird.
Einer, der mich ansprechen würde, hat nur noch ein Auge und auf dem anderen sieht er wohl auch nicht mehr viel, das Auge ist trüb.
Screenshot_20240327-001557_Samsung Internet.jpg
Lino und Jori sind zwar absolut "Love & Peace", ich hätte aber die Befürchtung, das sie seinen Gesichtsausdruck als "Anstarren" interpretieren könnten und dann doch dementsprechend reagieren.
Wie würdest du da agieren ?
 

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@Candavio
Eigentlich ist es bei uns genau so wie bei sehenden Katzen. Zuerst darf die neue Miez in einem ruhigen Zimmer und abgetrennt von den Anderen ein bisschen ankommen. Je nach Katze öffnen wir die Tür früher oder später. Es kommt darauf an, wie sehr es sie nach draußen treibt. Sie hat natürlich wie die "Alten" schnell begriffen, dass da andere Katzen bzw. eine neue Katze ist. Unsere bisherigen Blinden wollten alle schnell raus und die Welt erkunden.

Die anderen sehenden Katzen waren tatsächlich anfangs ein bisschen irritiert und waren eher vorsichtig-argwöhnisch, weil die neue blinde Katze nicht blinzelte. Es passierte auch, dass die blinde Katze etwas überfordert von den vielen neuen Gerüchen in eine andere sehende oder blinde Katze reingelaufen ist, was ein bisschen Faucherei ausgelöst hat. Das gab sich aber immer schnell, denn einerseits sind blinde Katzen unglaublich gut, wenn sie sich einen inneren Plan erarbeitet haben. Andererseits merken die anderen Katzen schnell, dass der "dappische Neue" ihnen nicht ans Fell will, sondern sich nur etwas merkwürdig verhält. Kurz darauf sind alle aufeinander eingespielt und man freundet sich an. Wir standen wie bei allen Katzen immer parat, wenn eine blinde Katze eingezogen ist, aber wir mussten immer nur beobachten, aber nicht eingreifen. Je nach Katze haben wir bei unserer Abwesenheit erst mal weiter getrennt und das auch bei den blinden Katzen gemacht, aber die Zusammenführung war immer schnell durch.

Ein paar Tipps, falls eine blinde Katze bei Euch landet gg:

1. Übe vorher Fingerschnipsen, Klopfen aufs Sofa oder auf Deinen Oberschenkel, um die Katze zu dirigieren. Das Dirigieren ist einfacher, als es klingt, denn wenn die Katze sich sicher fühlt, wird sie auf solche Reize reagieren. Vor allem, wenn Du dabei sanft mit ihr sprichst. Wenn Muffin auf meinen Schoß möchte und dazu aufs Sofa muss, schnipse ich, damit er die Richtung einschätzen kann und keine tastenden Irrwege gehen muss

2. Überlege ein Wort, das Du immer sagst, bevor Du die Katze hoch hebst und übe das vorsichtig mit viel Lob. Wenn sie das Wort verknüpft hat, wird sie nicht mehr so verkrampfen, wenn Du sie hochnehmen musst. Wenn Du sie z.B. nach einem TA-Besuch wieder absetzen muss, setze sie auf einen für sie markanten Punkt, von dem aus sie weiß, wo sie ist und wo sie hin muss. Das ist bei uns das Sofa.

3. Räume die Wohnung möglichst selten um. Ich habe mal meinen Rucksack mitten ins Zimmer auf den Boden gestellt und eine blinde Miez ist natürlich dagegen gelaufen. Sie ist dann noch einige Zeit den nicht mehr dort liegenden Rucksack ausgewichen.

Blinde Katzen sind super gut darin, ihre anderen Sinne zu benutzen und die sind nicht übel: Sie können sehr sehr gut hören und riechen und sich mit den Vorderpfoten die Umwelt ertasten. Wir hatten einige blinde Katzen und ich war und bin immer wieder verblüfft, wie sie klar kamen. Ein Außenstehender hätte nicht bemerkt, dass sie blind sind, wenn ihre Augen nicht geschädigt gewesen wären. Sie waren immer völlig normale Katzen.
 
@Candavio
Ich hatte gestern zu Deiner Frage noch etwas vergessen. Du hattest gefragt, ob die merkwürdigen Augen und "Starren" bei den anderen Katzen ein Problem sein könnten. Ich hatte geschrieben, dass das kurz für Irritationen sorgen könnte, aber schnell Normalität ist. Dazu wollte ich noch ergänzen, dass die Katzen ja nicht nur über Blicke kommunizieren, sondern mit lautlosem Maunzen, mit Ohren, Schwanz, Körperhaltung etc. Selbst wenn sie durch eine andere Katze mit merkwürdigem Blick irritiert sind, bekommen sie trotzdem mit, dass alles andere an der Miez friedlich und die Mieze nicht auf Krawall aus ist. Ich vermute, deswegen geht die Gewöhnung an die Augen auch ratzfatz.

Was ich an Katzen spannend finde: Untereinander und ohne Menschen unterhalten sich Katzen für uns in einer Frequenz, die wir nicht hören. Im Menschenkontakt lernen sie, dass Menschen ein für sie hörbares Miau brauchen. Als wir Poupette fanden, war sie ein scheues Wildlingskitten in der Nähe einer unregelmäßigen Futterstelle an einer Scheune. Sie hatte, wenn überhaupt, nur minimalen Menschenkontakt. Hier maunzte sie über ein Jahr lang nie so, dass wir es hören konnten. Dann wurde sie vertrauter und wir sahen immer öfter, dass sie uns anmaunzte. wobei das für uns nicht hörbar war. Wir lobten sie immer, wenn sie sich uns zuwandte und das schien Poupette anzuspornen. Vor einem halben Jahr fing sie an, für uns hörbar zu maunzen, wobei das anfangs ein bisschen krächzend klang. Mittlerweile kann sie ein zartes "Miauuu" oder "Mau". Ich bin sicher, sie hat es sich von den anderen Katzen abgeschaut. Wobei ich mich frage, ob sie das auch gelernt hätte, wenn sie keine Katzen um sich herum gehabt hätte, die die Kommunikation mit Menschen gut können.

Wir konnten den kleinen, eher großen, zweiten Kratzbaum stornieren und können nun den wirklich kleinen Kratzbaum bestellen gg. Ich freue mich darüber und auch, dass ich erst in 18 Tagen wieder arbeiten muss. Wobei ich für meine freie Zeit, in der Chris arbeitet, eine lange to-do-Liste habe. Anfangen werde ich mit dem Abreißen der Tapete im Gäste-WC, damit Sebastién freie Bahn hat, wenn er demnächst das Bad macht. Mittlerweile habe wir uns auch entschieden, wer die Fassade macht. Den Kontakt hat natürlich Sebastién hergestellt. Wir haben noch zwei andere Kostenvoranschläge auf eigene Faust eingeholt, aber sein Tipp war tatsächlich der beste Anbieter.

Ansonsten sorge ich mich um Moment um einiges: Um Kalle, der nun sechs Jahre und acht Monate bei uns ist und mit vielen Baustellen zu uns kam. Er war damals vier Jahre alt. Unsere Zeit ist nicht endlich. Das war sie natürlich nie, aber es wird immer deutlicher, dass dem tatsächlich so ist. Dann sorge ich mich um meinen Nannysohn, meine Nannytochter und die ganze Familie. Da bricht gerade einiges von der erfolgreichen Familie zusammen und alle leiden, mehr oder weniger deutlich. Ich habe Sorge, dass mein Nannysohn entgleitet und ich habe Sorge um meine Nannytochter, die in dem Chaos so brav und angepasst ist. Die Mutter ist nun elf Wochen wegen Burnout krank geschrieben und sollte übernächste Woche wieder arbeiten, was nicht klappen wird. Sie ist immer noch komplett arbeitsunfähig und wirkt depressiv. Ebenso wie mein Nannysohn, der Probleme wegen seines Verhaltens an seiner Schule hat und, wie er erzählt, "immer so traurig ist, dass es weh tut im Herz". Zwischendurch ist er aggressiv. Zudem kann er sich nicht konzentrieren und lebt zwischenzeitlich in seiner eigenen Welt. Er vergisst viel, verwechselt Wochentage und wirkt zwischendurch völlig hilflos und überfordert. Der Vater versucht, alles halbwegs in Balance zu halten und geht dabei an seine Grenzen. Wenn er nicht aufpasst, ist er der nächste mit Burnout.

Zuletzt sorge ich mich um meine Eltern. Meine Mutter hat ihre recht anspruchsvolle Gefäßoperation Anfang Februar gut überstanden. Es dauerte etwas, bis die OP ihre Wirkung zeigte und meine Eltern waren recht ungeduldig, aber alles in allem war die OP ein großer Erfolg. Am Karfreitag fahren sie nach Südspanien. Dort steht auf dem Campingplatz, auf dem sie schon Jahrzehnte sind, ihr Wohnwagen. Der muss aber nun dringend zum TÜV, was nur in D geht. Sie werden am Montag am Campingplatz ankommen, ein paar Wochen Urlaub machen und dann mit dem Wohnwagen wieder heimfahren. Ich merke aber schon, dass sie gerade sehr altern. Okay, meine Mutter wird Samstag 83 Jahre alt und mein Vater zieht im Juni nach. Da dürfen sie das auch. Chris und mein Exmann Christian haben natürlich angeboten, den Wohnwagen nach dem Urlaub nach Deutschland zu überführen, aber davon wollen sie natürlich nichts wissen.
 
Boah, Vigy :love::love::love:

Dieses kleine, lebendige Dorf in der Moselle mit seinen 1600 Einwohnern, nur 16 Kilometer von Metz entfernt und seit 20221 unser Zuhause, ist der Hammer. In der offiziellen FB-Gruppe unserer "Mairie" (Rathaus) kam heute eine wichtige Nachricht. In Vigy wurde ein Smartphone gefunden und im Rathaus abgegeben. Der Besitzer könne das Smartphone zu folgenden Zeiten abholen, müsse aber vor Ort das Smartphone entsperren. Ein Foto vom Smartphone wurde mit veröffentlicht. Neben der offiziellen Seite gibt es noch eine inoffizielle Seite von Vigy. In der habe ich auch Lotta vermisst gemeldet und viel Trost und gute Wünsche bekommen.

Das Smartphone wird seinen Besitzer sicher wieder finden. Dazu muss er allerdings an der Gemeindemitarbeiterin vorbei. Wenn er Glück hat, hat die sehr freundliche jüngere Mitarbeiterin Dienst. Wenn er Pech hat, ist es die etwas grantige ältere Angestellte. Letztere verwaltet die Müllbeutel, die wir im Rathaus abholen können/müssen, als würde sie persönlich die Kosten tragen. Mehr als eine Rolle ist nicht drin und selbst die eine rückt sie sehr ungern raus. Ich glaube, selbst unser Bürgermeister hat gehörigen Respekt vor ihr :eg: Immerhin schenkt sie mir nun schon ein Lächeln und wünscht mir einen schönen Nachmittag. Daran habe ich aber lange arbeiten müssen. Ich hatte es nämlich bei unserem ersten Treffen vergeigt. Das Rathaus ist gleichzeitig Poststelle. Ich hatte bei einer Rücksendung beim Ausfüllen Fehler gemacht. Sie hatte schon den armen französischen "Torlas" vor mir in den Senkel gestellt. "Torlas" ist der Name für Einwohner von Vigy. Wenn der Bürgermeister sich an die Einwohner wendet, benutzt er diesen Namen. Da Madame den Torlas vor mir gemaßregelt hat, was dieser stoisch-erfahren über sich ergehen ließ, kam ich gar nicht erst auf die Idee, das persönlich zu nehmen. Sind mehrere Leute in der Mairie, kommt es schon mal vor, dass sich zugeblinzelt wird, wenn Madame wieder mal zickt gg

Nächsten Dienstag leben wir 1000 Tage hier. Ich habe an vielen Orten gelebt und bin ganz viel umgezogen, schon als Kind, weil mein Vater Soldat war. Noch nie habe ich so zufrieden (und so oft auch glücklich) gelebt wie in Vigy. Es fühlte sich vom ersten Moment Vigy so an, als wäre ich zuhause angekommen.
 
Auf meiner to-do Liste für die Osterferien stand bei mir an oberster Stelle das Abreißen der Tapete im Gäste-WC. Vorher hatte ich mich im Internet schlau gemacht, welche Methoden es dazu gibt. Ich habe mich für die Dampfmethode entschieden, weil die alte Tapete eine Papiertapete war. Ich habe mir ein Video angesehen und da sah das trotz Dampf schon recht mühsam aus.

Heute wollte ich nur kurz ausprobieren, ob das klappt oder ob ich doch so einen teuren Igelroller brauche, der die Tapete anschlitzt. Ich habe mal eine Bahn bedampft und geschaut, ob und wie sie sich löst. Beim dem Versuch lösten sich sofort große Stücke von der Tapete und das Abreißen hatte etwas sehr Befriedigendes. Also machte ich weiter, stand schon bald knöcheltief in abgerissener Tapete und war nach 2.5 Stunden fertig.

Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit mir :D

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… und dennoch die alte Tapete war so hübsch ❤️. Mal sah man Muster ,- mal Menschen,- gemalt im Tin Tin Stil ❤️
 
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