Okay, Vernunft scheint hier so oder so nicht zu erwarten gewesen sein.
Insofern finde ich die 500 bzw. 300 Sozialstunden, die ja zum Urteil dazugehören, wirklich nicht das Verkehrteste
Vielleicht ist ja noch Hoffnung, und beide Beteiligte entwickeln so etwas wie ein "Schulbewusstsein", was sie jetzt anscheinend nur eingeschränkt haben.
Ich frage mich, ob bei ihrer Verteidigung des Hundes nicht auch eine Rolle gespielt hat, dass die Besitzerin des Hundes selbst bei dem Vorfall
gar nicht dabei gewesen ist.
Dann ist es vermutlich, gerade wenn man sehr an seinem Hund hängt, und sein Potenzial bis dato noch gar nicht erfasst hatte, deutlich einfacher, sich das Ganze nur "geschönt" vorzustellen und von einer Verkettung unglücklicher Umstände bei den schlimmen Folgen auszugehen, als wenn man dabei gewesen wäre und gemerkt hätte, man hat in so einer Situation überhaupt keinen Einfluss auf den Hund, und der langt wirklich richtig hin.*
Vielleicht bildet sie sich immer noch ein, wenn sie dagewesen wäre, wäre das nie passiert. (Was ja sogar
sein kann - aber dann hätte sie ihn eben nicht von jemand anders ausführen lassen dürfen.)
*WENN man dabei steht, ist es schließlich offenbar für sehr viele Leute genauso schwierig, den Hund unmittelbar danach noch sachlich zu sehen, und zu überlegen, was da warum und wie gerade passiert ist und wie es dazu gekommen ist. - Wie du ja auch geschrieben hast, gibt es gar nicht so wenige "Affekteinschläferungen" nach Vorfällen, wo das sicherlich lange nicht immer angebracht wäre.
Ich vermute also, solche "Wahrnehmungsverzerrungen" kommen in beide Richtungen vor.