Hab heute leider nicht soviel Zeit, ich mach's also kurz.
1. 30 Euro für eine Einzelstunde sind eigentlich (zumindest hier in der Ecke) nicht viel. Damit musst du auch bei anderen Trainern rechnen. Allerdings gibt es auch Trainer, die bei Hunden aus dem Tierschutz Nachlass geben, vielleicht hast du ja Glück.
2. Bei dieser Problematik (die mir nicht ganz unbekannt ist
) würde ich dir trotz allem dringend
gutes Einzeltraining empfehlen, und ich denke, mit Animal Learn bist du tatsächlich ganz gut bedient.
Begründung:
a) Deine Überlegung, die Trainerin würde vor Ort mit dir trainieren, ist genau richtig. Es ist wichtig, dass ihr langfristig dort übt, wo ihr euch aufhaltet.
b) Meiner Ansicht nach hat dein Hund (unter anderem - das ist halt nur das, was ich deinem Bericht entnehme) ein Stressproblem. Sie leidet draußen vermutlich unter Reizüberflutung, und setzt das Unwohlsein und die Unsicherheit, die sie empfindet, in Bewegung um. Bewegung hat für das Lauftier Hund eine starke selbstbelohnende Komponente, und für einen Hund, der unter großer Anspannung steht, ist das einfach sehr verlockend.
Darum zieht sie immer wieder nach vorn. Deine Beobachtung: "Sie kann sich nicht konzentrieren" ist mE richtig.
Dafür spricht, dass in geschützter, vertrauter Umgebung (Haus, Garten) sie mittlerweile gut hört. Da lenkt sie nichts ab, und da hat sie auch nicht das Gefühl, dauernd nach X, Y und Z gucken zu müssen (imaginärer Bedrohung oder ablenkender Belohnung).
Dafür spricht auch das Zerstören wenn alleine - das ist eigentlich auch ein "Stress-Symptom".
Es sind leider (nach meiner Erfahrung) nicht so viele Hundetrainer mit dem Phänomen "Stress beim Hund" vertraut. Bei Animal Learn bin ich allerdings zuversichtlich, da ja die "Erfinderin" CvR das Buch "Stress beim Hund" (oder so) geschrieben hat.
Ich denke also, die könnten dir eher helfen als viele andere Trainer.
In der Zwischenzeit würde ich folgendes "Erste-Hilfe-Programm" vorschlagen, soweit du es nicht ohnehin schon einhältst:
Also: Mach dir klar, dass der Drang zum Ziehen für sie sehr stark ist. Vermutlich so stark, dass sie tatsächlich Konzentrationsprobleme hat. Sie steht immer noch enorm unter Strom.
Das Problem kannst du möglicherweise angehen, indem du Ruhe in das Ganze bringst:
Geh nach Möglichkeit regelmäßig zu denselben Zeiten dieselben Strecken. Fang mit einer an, geh die mal 2 Wochen, dann geh sie in der anderen Richtung. Und dann nimm einen anderen Weg, aber bau alles in Maßen auf.
Schlepp den Hund nicht überall mit hin, wie du das bei anderen Hunden machen würdest. Wenn du sie mal wohin mitnimmst (Stadt oder Tierarzt oder...) sieh zu, dass in der Woche nicht noch x andere Termine liegen.
Versuche, ihren Alltag so zu gestalten, dass sie zumindest grob weiß, was sie erwartet.
Davon unabhängig solltest du versuchen, abzuklären, ob sie gesund ist:
Blutbild, großes Schilddrüsenprofil (also nicht nur T3, T4, sondern auch freies T3 freies T4, TSH).
Hat sie Probleme mit der Verdauung, verträgt vielleicht nicht jedes Futter richtig gut?
Pupst häufig?
Probleme mit dem Fell? Schuppen, kahle Stellen?
Frisst für drei und nimmt nicht zu?
Möglicherweise könnte es etwas helfen, sie auf ein getreidefreies, proteinarmes Futter umzustellen, aber dafür müsste man halt das aktuelle Blutbild kennen und wissen, ob sie ansonsten fit ist.
Also, wie gesagt, das war die sehr kurze Kurzform - mehr gern morgen oder im Laufe der Woche!
LG und alles Gute,
Lektoratte