Hallo ihr!
Also bisher war ich ja nicht sonderlich aktiv und habe nur mitgelesen, aber jetzt drängen sich mir doch einige Fragen auf.
Es geht um folgendes:
Seit ein paar Monaten gehen mein Freund und ich mit einem Staffie aus dem Tierheim Gassi. Wir bekamen eine Einführung und gehen jeden Samstag mit ihm zur Hundeschule, die vor dem Tierheim stattfindet und haben auch einen Schlüssel für das Hundehaus bekommen und übernehmen das Füttern morgens und abends wenn wir uns für diese Zeit eingetragen haben.
Ich selbst würde mich als belesen bezeichnen, aber mit wenig praktischer Erfahrung.
Der Hund mit dem ich Gassi gehe ist ein Rüde, kastriert, 9 Jahre alt und nicht hundeverträglich. Sobald er einen anderen Hund sieht, springt er in die Leine und lässt sich dann auch nicht mehr ansprechen, jedenfalls war das lange Zeit so. Inzwischen hat sich das aber gebessert.
Nun gab es einige Dinge, die mich bei der Hundeschule gewundert haben. Es wird viel mit Leckerli gearbeitet, was ich toll finde, ebenso, dass die Körpersprache sehr mit einbezogen wird, die ich bisher ziemlich unterschätzt hatte, bevor ich anfing, mit dem Dicken zu gehen.
Vor einer Weile gab es einen Beißvorfall mit ihm und einem anderen TH-Hund, der die Diskussion aufgeworfen hat, wie man sich in einer solchen Situation richtig verhält (die Gassigänger haben eine whatsapp-Gruppe).
Es hieß, am besten spritzt man Wasser auf die Hunde, damit sie voneinander ablassen. Klar, in einer solchen Situation kann man nicht mehr viel mit Leckerlies ausrichten, aber eine Wasserflasche hat man auch nicht immer zur Hand. Auf meine Frage, ob man auch seine Jacke über die Hunde werfen könnte, wurde mit "dann kannst du ja auch gleich auf die einprügeln" reagiert und ich frage mich ernsthaft, wieso. Es verletzt die Hunde nicht, es soll zur Deeskalation beitragen und Orientierungslosigkeit schaffen, damit der Hund aus seinem Trieb rausgeholt wird, oder sehe ich das falsch?
Dann ging es um die Leinenführigkeit. Ich habe schon öfter beobachtet, dass der Hund zu Beginn der Runde an der Leine zieht. Dann bleibe ich stehen und warte, bis er den Leinendruck von selbst löst, ehe ich weitergehe. So habe ich es von Anfang an gemacht und inzwischen zieht er bei mir gar nicht mehr, wenn er nicht gerade einen anderen Hund sieht. Jedenfalls habe ich dann die Tierheimleiterin gefragt, ob jemand sich von ihm Gassi führen lässt, weil ich ihn jedes Mal daran erinnern muss, dass das bei mir nicht funktioniert. Dann wurde gefragt, wie ich das unterbinde und es hieß darauf, dass es daran liegen muss, dass ich es falsch mache. Die richtige Methode wäre, mit ihm umzudrehen, damit er auf mich achten muss. Er achtet aber eigentlich eh sehr auf mich und guckt immer wieder zu mir und ich lobe ihn dann. Von einer Ehrenamtlichen aus dem Katzenhaus weiß ich, dass sich tatsächlich manche Leute von ihm ziehen lassen, also frage ich mich, ob es wirklich an meiner Methode liegt?
In der Hundeschule wird eine Frage nach Alternativverfahren konsequent abgelehnt.
Stehen bleiben ist falsch, weil der Hund ja dann zu seiner Schnüffelstelle kommt, wenn er nicht zieht. Was ist denn daran falsch? Es ist seine Belohnung dafür, dass er nicht gezogen hat. Er erreicht sein Ziel. Aber nein, die Belohnung muss immer vom Hundeführer kommen. Warum ist das so? Wieso darf der Hund denn nicht bekommen, was er will? Ich lasse ihn sogar manchmal in eine Seitengasse gehen, wenn er mich fragend ansieht, denn er kann ziemlich klar signalisieren, was er möchte und ich verstehe nicht, warum ich ihm die Freude nicht machen sollte, wenn er gut hört und entspannt neben mir läuft, ohne ständig in der Leine zu hängen.
Ich habe ihm innerhalb von ein paar Minuten "hopp" und "runter" beigebracht. Also auf etwas rauf und runter springen. Das Mittel zur Wahl war ein Stück Geflügelwurst und er hat es wirklich schnell begriffen. Jedes Mal, wenn ich mit ihm unterwegs bin, wird das geübt. Bei Steinen, bei Bänken, bei Vorsprüngen. Ich habe es begeistert der Lehrerin der Hundeschule erzählt und sie meinte, der kann das nicht, das waren die Leckerlies. Ich habe es also beim nächsten Mal nur mit der Hand, ohne Leckerlies versucht, also die Hand über eine Bank gehalten und "Hopp" gesagt und schwupps war er begeistert drauf. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht ernst genommen werde, weil ich so jung aussehe. Ich bin 27, aber werde immer noch nach meinem Perso gefragt. Oder liege ich völlig daneben und mache quatsch?
Da mein Dicker so super auf Körpersprache reagiert, habe ich ihm gezeigt, wie er Dinge suchen muss. Erst habe ich ihn warten lassen und Futter auf einer Wiese verstreut, dann habe ich deutlich mit dem Finger drauf gezeigt und "such" gesagt, danach kräftig gelobt. Er kann das inzwischen auch mit Schlüsseln und Spielzeug, auch wenn es von seiner Position nicht sichtbar ist und freut sich dann wie bolle, wenn er es gefunden hat und ist ganz stolz
Jedenfalls gab es dann zum ersten Mal Dummytraining bei der Hundeschule und ganz ehrlich: Plötzlich wusste er gar nicht, was er machen soll. Sie legten einen Futterbeutel auf den Boden und er sollte reinbeißen. Er hat es nicht kapiert, weil keiner deutlich drauf gezeigt hat. Bei mir bringt er das sogar zurück, auch wenn kein Futter drin ist. Als ich dann meinte, dass er das sonst gut kann, hieß es wieder, dass das gar nicht sein kann und er das bestimmt schon vorher kannte, als wenn ich nicht dazu in der Lage wäre, einem intelligenten Hund mit deutlicher Körpersprache etwas verständlich zu machen. Da war ich ehrlich gesagt schon irgendwie frustriert. Wenn jemand dann sagt, dass er dieses und jenes nicht kann, dann frage ich mich ernsthaft, ob das nicht eher an der Person liegt, die ihn führt. Der Hund scheint ja große Unterschiede zwischen den Gassigängern zu machen und genau zu wissen, bei wem er ziehen kann wie er lustig ist zum Beispiel.
So, das hier ist ja jetzt irgendwie ein Rant geworden, aber mich interessiert wirklich, ob ich einfach nur zu verbohrt bin, um meine Fehler einzusehen, oder die anderen.
Also bisher war ich ja nicht sonderlich aktiv und habe nur mitgelesen, aber jetzt drängen sich mir doch einige Fragen auf.
Es geht um folgendes:
Seit ein paar Monaten gehen mein Freund und ich mit einem Staffie aus dem Tierheim Gassi. Wir bekamen eine Einführung und gehen jeden Samstag mit ihm zur Hundeschule, die vor dem Tierheim stattfindet und haben auch einen Schlüssel für das Hundehaus bekommen und übernehmen das Füttern morgens und abends wenn wir uns für diese Zeit eingetragen haben.
Ich selbst würde mich als belesen bezeichnen, aber mit wenig praktischer Erfahrung.
Der Hund mit dem ich Gassi gehe ist ein Rüde, kastriert, 9 Jahre alt und nicht hundeverträglich. Sobald er einen anderen Hund sieht, springt er in die Leine und lässt sich dann auch nicht mehr ansprechen, jedenfalls war das lange Zeit so. Inzwischen hat sich das aber gebessert.
Nun gab es einige Dinge, die mich bei der Hundeschule gewundert haben. Es wird viel mit Leckerli gearbeitet, was ich toll finde, ebenso, dass die Körpersprache sehr mit einbezogen wird, die ich bisher ziemlich unterschätzt hatte, bevor ich anfing, mit dem Dicken zu gehen.
Vor einer Weile gab es einen Beißvorfall mit ihm und einem anderen TH-Hund, der die Diskussion aufgeworfen hat, wie man sich in einer solchen Situation richtig verhält (die Gassigänger haben eine whatsapp-Gruppe).
Es hieß, am besten spritzt man Wasser auf die Hunde, damit sie voneinander ablassen. Klar, in einer solchen Situation kann man nicht mehr viel mit Leckerlies ausrichten, aber eine Wasserflasche hat man auch nicht immer zur Hand. Auf meine Frage, ob man auch seine Jacke über die Hunde werfen könnte, wurde mit "dann kannst du ja auch gleich auf die einprügeln" reagiert und ich frage mich ernsthaft, wieso. Es verletzt die Hunde nicht, es soll zur Deeskalation beitragen und Orientierungslosigkeit schaffen, damit der Hund aus seinem Trieb rausgeholt wird, oder sehe ich das falsch?
Dann ging es um die Leinenführigkeit. Ich habe schon öfter beobachtet, dass der Hund zu Beginn der Runde an der Leine zieht. Dann bleibe ich stehen und warte, bis er den Leinendruck von selbst löst, ehe ich weitergehe. So habe ich es von Anfang an gemacht und inzwischen zieht er bei mir gar nicht mehr, wenn er nicht gerade einen anderen Hund sieht. Jedenfalls habe ich dann die Tierheimleiterin gefragt, ob jemand sich von ihm Gassi führen lässt, weil ich ihn jedes Mal daran erinnern muss, dass das bei mir nicht funktioniert. Dann wurde gefragt, wie ich das unterbinde und es hieß darauf, dass es daran liegen muss, dass ich es falsch mache. Die richtige Methode wäre, mit ihm umzudrehen, damit er auf mich achten muss. Er achtet aber eigentlich eh sehr auf mich und guckt immer wieder zu mir und ich lobe ihn dann. Von einer Ehrenamtlichen aus dem Katzenhaus weiß ich, dass sich tatsächlich manche Leute von ihm ziehen lassen, also frage ich mich, ob es wirklich an meiner Methode liegt?
In der Hundeschule wird eine Frage nach Alternativverfahren konsequent abgelehnt.
Stehen bleiben ist falsch, weil der Hund ja dann zu seiner Schnüffelstelle kommt, wenn er nicht zieht. Was ist denn daran falsch? Es ist seine Belohnung dafür, dass er nicht gezogen hat. Er erreicht sein Ziel. Aber nein, die Belohnung muss immer vom Hundeführer kommen. Warum ist das so? Wieso darf der Hund denn nicht bekommen, was er will? Ich lasse ihn sogar manchmal in eine Seitengasse gehen, wenn er mich fragend ansieht, denn er kann ziemlich klar signalisieren, was er möchte und ich verstehe nicht, warum ich ihm die Freude nicht machen sollte, wenn er gut hört und entspannt neben mir läuft, ohne ständig in der Leine zu hängen.
Ich habe ihm innerhalb von ein paar Minuten "hopp" und "runter" beigebracht. Also auf etwas rauf und runter springen. Das Mittel zur Wahl war ein Stück Geflügelwurst und er hat es wirklich schnell begriffen. Jedes Mal, wenn ich mit ihm unterwegs bin, wird das geübt. Bei Steinen, bei Bänken, bei Vorsprüngen. Ich habe es begeistert der Lehrerin der Hundeschule erzählt und sie meinte, der kann das nicht, das waren die Leckerlies. Ich habe es also beim nächsten Mal nur mit der Hand, ohne Leckerlies versucht, also die Hand über eine Bank gehalten und "Hopp" gesagt und schwupps war er begeistert drauf. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht ernst genommen werde, weil ich so jung aussehe. Ich bin 27, aber werde immer noch nach meinem Perso gefragt. Oder liege ich völlig daneben und mache quatsch?
Da mein Dicker so super auf Körpersprache reagiert, habe ich ihm gezeigt, wie er Dinge suchen muss. Erst habe ich ihn warten lassen und Futter auf einer Wiese verstreut, dann habe ich deutlich mit dem Finger drauf gezeigt und "such" gesagt, danach kräftig gelobt. Er kann das inzwischen auch mit Schlüsseln und Spielzeug, auch wenn es von seiner Position nicht sichtbar ist und freut sich dann wie bolle, wenn er es gefunden hat und ist ganz stolz
Jedenfalls gab es dann zum ersten Mal Dummytraining bei der Hundeschule und ganz ehrlich: Plötzlich wusste er gar nicht, was er machen soll. Sie legten einen Futterbeutel auf den Boden und er sollte reinbeißen. Er hat es nicht kapiert, weil keiner deutlich drauf gezeigt hat. Bei mir bringt er das sogar zurück, auch wenn kein Futter drin ist. Als ich dann meinte, dass er das sonst gut kann, hieß es wieder, dass das gar nicht sein kann und er das bestimmt schon vorher kannte, als wenn ich nicht dazu in der Lage wäre, einem intelligenten Hund mit deutlicher Körpersprache etwas verständlich zu machen. Da war ich ehrlich gesagt schon irgendwie frustriert. Wenn jemand dann sagt, dass er dieses und jenes nicht kann, dann frage ich mich ernsthaft, ob das nicht eher an der Person liegt, die ihn führt. Der Hund scheint ja große Unterschiede zwischen den Gassigängern zu machen und genau zu wissen, bei wem er ziehen kann wie er lustig ist zum Beispiel.
So, das hier ist ja jetzt irgendwie ein Rant geworden, aber mich interessiert wirklich, ob ich einfach nur zu verbohrt bin, um meine Fehler einzusehen, oder die anderen.