Nicholaus Dodman beschreibt in seinem Buch "Wer ist hier der Boss" zwanghaftes Flankensaugen, und die medikamentöse Therapie dazu - wobei es mEn hierzulande sehr wenige Tiermediziner gibt, die (außer bei Epilepsie) bereit sind oder Erfahrung damit haben, Hunde mit Psychopharmaka zu behandeln.
Ich meine aber, mich zu erinnern, dass er für die Hunde, die so ein Zwangsverhalten (es gab auch noch andere wie Schatten jagen usw.) an den Tag legen, auch jeweils ein Verhaltensprogramm entwickelte, die Medikamente also nur therapieunterstützend einsetzte. (Und dass auch jeweils zu den möglichen Ursachen etwas erklärt wurde).
Leider hab ich mein Buch vor geraumer Zeit verliehen und noch nicht zurück bekommen.
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Vielleicht hilft dir das wenigstens ein bisschen weiter!
Bei meinen Bekannten war es so, dass die "Behandlung" des Grundproblems (Stress, Überforderung, Unsicherheit) dazu geführt, dass der betroffene Hund dieses Verhalten abgelegt hat. Am Nuckeln selbst wurde quasi gar nicht gearbeitet. Aber es war auch nur ein Stress-Symptom von vielen bei ihm.
Hab nochmal gefragt, das "Programm" sah ganz grob so aus:
Hund bekam einen ganz festen Tagesrhythmus, und am Anfang nicht zu viele und vor allem nicht zu lange Spaziergänge, mit hinterher ausreichen Ruhepause, um das Gesehene und Erlebte verarbeiten zu können.
Die Spazierstrecken waren am Anfang immer gleich und wurden dann ausgeweitet (damit habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht).
Für den Hund stressige Erlebnisse wurden rationiert, d.h.: der Hund wurde
nicht überall mit hingenommen (er blieb recht gut alleine), in einer Woche mit zB einem TA-Besuch gab es Anfangs noch genau einmal Hundewiese dazu, oder einmal Innenstadt, und das war's, den rest der Woche war Routine angesagt.
Der Korb für tagsüber wurde aus dem Wohnzimmer entfernt (der vorige Hund hatte immer überall dabei sein müssen), und ins Gästezimmer gestellt, damit der Hund sich wirklich zurückziehen konnte (bzw. es auch musste), und Ruhephasen hatte, in denen er sich von all den neuen Eindrücken erholen und sie verarbeiten konnte.
(Das war jetzt nur, was zuhause gelaufen ist. Es gab auch Training mit kontrollierten, positiv besetzten Hundebegegnungen, aber was da genau passiert ist, wusste meine Freundin leider nicht, da war sie nicht dabei.)
Sie sagte mir aber, dass der Hund nach nicht mal 3 Monaten schon nicht wiederzuerkennen gewesen war und sich enorm positiv verändert hatte. Dann konnte man schrittweise die Belastung erhöhen, und heute (3 Jahre später) ist der ein freundlicher, selbstbewusster, netter Hund, den man problemlos überall mit hinnehmen kann. Aber man musste ihm die Welt und sein neues Leben quasi häppchenweise nahebringen - mit allem auf einmal war er überfordert. Und ein Symptom davon war eben stundenlanges Nuckeln.
Ist vielleicht bei eurem auch so, wenn er vorher nur den Keller kannte.
Ich wünsche euch jedenfalls viel Glück. - Wo wohnt ihr denn so etwa?
Vielleicht kennt ja jemand aus dem Forum einen guten Therapeuten bei euch in der Gegend!
LG,
Lektoratte