Auch wenn es mir beinahe wieder einmal müßig erscheint sich überhaupt in diesem Thema noch zu Wort zu melden...
...Befürworter für Züchterhunde, meldet euch doch mal zu Wort bitte. Bin auf Eure Meinungen gespannt
...
....und es mittlerweile ohnehin schon wieder völlig abgedriftet ist.
Nachdem ich mich in den letzten Jahren für so viele Hunde ungeachtet Rasse und Abstammung eingesetzt habe, die mir zwar völlig unbekannt aber nicht unwichtig waren und selbst bereits ein paar Varianten des "Hundeerwerbs" durchhabe, habe ich für mich entschieden, das mein nächster Hund nun definitiv ein Welpe meiner favorisierten Rasse sein soll (was ich nebenbei bemerkt nicht zu rechtfertigen gedenke und auch nur vor mir selbst zu verantworten habe
).
Daher möchte ich die Fragestellung auch von dieser Seite betrachten und beantworten. Aber einleitend einmal eine bisher völlig unberücksichtigte Sichtweise vorausgeschickt:
Ich vertrete die feste Überzeugung, das, würde man sich darauf verständigen können, Hunde künftig nur noch bei organisierten Züchtern zu erwerben, der Flut von Hunden, die nach wie vor auf die TH einbricht erheblich Einhalt geboten werden könnte (zur Info: die Hundepopulation in Deutschland ist von etwa 3,8 Mio, offiziell, um 1990 auf nun mittlerweile 5,3 Mio. angestiegen!).
Gesetzliche Grundlage zur Konsequenten Umsetzung wäre angebrachter Weise hierfür ein Heimtierzuchtgesetz. (über die hierfür erforderlichen Mindestanforderungen an die Sachkunde der Züchter u. auch die Inhalte eines solchen Gesetzes muss an dieser Stelle nicht diskutiert erden, Vorschläge in dieser Richtung gab und gibt es zuhauf!)
Dies müsste nicht zwingend nur auf FCI anerkannte Zuchtverbände beschränkt sein. Hauptsache: die ihr angeschlossenen Züchter verfügen wenigstens über Grundkenntnisse in Genetik, Haltung und Aufzucht, Prägung etc. und sind sich ihrer Verantwortung bewusst!
Intention hierbei: denjenigen die, bar jeglichen Sachverstand und frei von Skrupeln profitorientiert Hunde produzieren, die Lust an ihrem Gewerbe zu vermiesen. Würden sie künftig auf ihrer „Ware“ sitzen bleiben, würde dies zumindest mittelfristig eine Eindämmung der Flut von Neuzugängen in den Tierheimen nach sich ziehen. Was dies allerdings für ein Schicksal für die nun mehr „unerwünschten“ Hunde bedeutet, ist leider nur zu klar....
Streng genommen, finden Vermehrer beim Absatz ihrer Überproduktionen unbeabsichtigt sogar noch Unterstützung durch die TH. Eigentlich für wirkliche Notfälle gedacht, unterliegen sie, nicht nur moralisch, der Verpflichtung Hunde aufzunehmen. Wer könnte die armen Würmer auch abweisen? Dem Produzenten hingegen stehen freie Produktionsstätten zur Verfügung; auf zum nächsten Wurf, Kohle ist knapp....
Zu meinen persönlichen aktuellen Beweggründen: Der Aspekt Hundesport und Teilnahme auch an internationalen Wettkämpfen sollte man - wenn gleich ich selber ohnehin immer nur über den Hund zum Sport, niemals umgekehrt, kommen würde und werde - nicht außer Acht lassen, wie anhand des jüngsten
Beispiels auch außerhalb der VPG deutlich wird.
Für „meine“ Hunde lege ich die Messlatte allerdings noch um ein Vielfaches höher als die zuvor beschriebenen Grundanforderungen. Dies beinhaltet unbedingt fundierte Kenntnisse des Züchters in Genetik, eine tierschutzkonforme und artberechte Haltung der Zuchttiere versteht sich von selbst, eine aufopfernde Betreuung der Welpen, um sie bereits in den ersten Lebenswochen mit allen erdenklichen Reizen zu konfrontieren und damit optimal auf ihr kleines Leben vorzubereitein.
Das sie sich auch im fortgeschrittenen Alter der von Ihnen gezogen Welpen immer noch für sie interessieren, bei jeder Prüfung oder Wehwechen informiert sein wollen und mitbangen, gehört für mich gewissermassen zur "Kundenbindung"
und dies erwarte ich auch von "meinem" Züchter.
Exzessive Ahnenforschung gehört ebenfalls zu den Hausaufgaben des Züchters meines Vertrauens. Auf diesen Erkenntnissen kann er selektive Verpaarungen vornehmen, die allein es ermöglichen nicht nur erblichen Gesundheitsproblemen vorzubeugen (vor allen anderen Krankheiten ist niemand wirklich gefeit!), sondern nebenbei auch dem Rassestandard so nahe wie irgend möglich zu kommen (und selbst dann ist die Variabilität eines Wurfes oftmals noch frappierend
).
Mich selbst interessiert schon sehr aus welcher Blutlinie mein Hund stammt, lässt dies zumeist auch Rückschlüsse auf seine Entwicklung zu, so man denn mit den einzelnen Blutlinien und den darauf aufbauenden Zuchtlinien vertraut ist.
Nebenbei: Linienzucht bedeutet übrigens nicht, das sich die Hunde gleichen wie Klone, gewisse Merkmale sind jedoch immer wieder auszumachen, wobei der Einfluss einzelner Hunde i.d.R. bereits nach 3-4 Generationen nicht mehr auszumachen ist. Es kann aber dennoch hin und wieder dazu kommen, das Hunde hervorgebracht werden, die, wie die sprichwörtlichen Eier, einander gleichen. Nichts ungewöhnliches bei Hunden aus einer Blutlinie? Ok, normal nicht, wenn aber die Wurftag mehr als 65 Jahre auseinander liegen...
Und: es ist mir persönlich sehr wichtig, das der Hund nicht nur zufällig dem der Rasse zugehörigen Phänotyp entspricht, sondern dies auch genotypisch in sich trägt und ggf. eines Tages weitergeben kann/könnte.
All dies läßt sich bei einem Welpen aus dem Tierschutz/TH i.a.R. eher nicht gewährleisten.