"Heilig, heilig, heilig ist der Kampfhund"

Meiner bescheidenen Erfahrung nach sind die Top Angsthunde immer noch DSH, Rottweiler, Dobermann und Bullterrier. Wenn ich mir nen knuffigen AST ausleihe und mit dem durch die Ortschaft schländer hab ich, bei uns, weniger Straßenseitenwechsler wie mit den Anderen.

Beim Bullterrier spielt auch die Farbe eine Rolle. Meine Rot/Weißen finden alle knuffig ("gell, das sind keine Kampfhund?"), bei den Weißen wurde fluchtartig die Straßenseite gewechselt oder Deckung hinter parkenden Autos gesucht. Am ärmsten dran war mein weißer Rüde, der neben zwei schwarzen Ohren auch noch schwarze Binokel hatte. Der wurde immer unzweifelhaft als ganz gefährlicher Pitbull identifiziert.

Für die "erlernte" Angst spricht aus meiner Erfahrung auch das unterschiedliche Verhalten in Deutschland und Frankreich. Hier in Frankreich hat man ab Mitte der 90er genau gemerkt, wer neben französischem auch deutsches Fernsehen empfängt. Wer kein oder wenig deutsches TV guckt, findet meine Hunde interessant. Die anderen schoben Panik (nach 24 Jahren Bullterriern im Ort hat sich das inzwischen gelegt).
 
  • 27. April 2024
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Hi Fact & Fiction ... hast du hier schon mal geguckt?
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Beim Dobi hakt es u.a. an "kupiert oder nicht" - gerade ältere Leute haben den Spacko zB gar nicht als Dobermann erkannt und mich oft gefragt, was das denn für eine Rasse sei...

Das Jungvolk hingegen, kino- und computerspielgeprägt, hat durchaus hastig schon auf große Distanz die Straßenseite gewechselt oder panikartig die Flucht ergriffen, wenn es unserer ansichtig wurde... :lol:
 
Das Jungvolk hingegen, kino- und computerspielgeprägt, hat durchaus hastig schon auf große Distanz die Straßenseite gewechselt oder panikartig die Flucht ergriffen, wenn es unserer ansichtig wurde... :lol:

Das widerspricht sich aber ein wenig, denn Kino und Computerspiele setzen weiterhin und ausschließlich beim Dobermann nur Kupierte ein (mag daran liegen, dass es keine XXLs in den USA gibt).
Wobei der neue "Gangsta" ist ja eh der Rottweiler, der gehört dann immer dem böhsen Russen.
 
Ja, nee, das ist mir schon klar, aber die haben ihn offenbar trotzdem erkannt... - bessere Augen? :D

Also, nee - eigentlich war es so: Die älteren Leute haben ihn oftmals nicht erkannt und nach seiner Rasse gefragt, und fanden ihn ausnahmslos (wenn sie nicht gerade Hundepaniker waren) "elegant" und "schön".

Wenn sie hörten, er sei ein Dobermann, waren sie etwas erstaunt, meinten dann meist, die seien ja nicht ganz ohne und nicht für jeden, gingen aber idR davon aus, dass ich wohl gut mit ihm zurechtkommen würde, wenn ich ihn immer noch hätte. (Und zu Menschen war er ja idR ganz goldig und entspannt). Einige äußerten sich auch verblüfft über die Wirkung der Ohren. Elegant und schön fanden sie ihn dann aber immer noch... :love: :D

Also - es brach auch keine Panik aus, wenn sie es wussten, eher "gesunder Respekt" - er wurde anders bewertet, aber nicht wie eine Bestie, eher - naja, wie ein DSH vielleicht. Oder PoPo - "Potenzieller Polizeihund" :lol:

Wohingegen die Jugend der Stadt eindeutig Panik schob, und auch Leute dazwischen, also zB in meinem eigenen Alter, bei seinem Anblick eher reißende Bestien dem inneren Auge hatten.

(Unvergessen der Moment, wo ich mich in der ersten oder zweiten Woche auf einem Spaziergang mit dem eindeutig gestresst wirkenden Hund zur Abholzeit vor Fabians späteren Kindergarten verirrte... (ich war falsch abgebogen und hatte mich wirklich verlaufen) worauf so ein Knirps: "Guckmal, Mama, ein Hund!" rief, und die Mutter die goldenen Worte sprach: "Das ist kein Hund, das ist ein Dobermann! Bleib hier drüben [Anm: auf der anderen Straßenseite] bei mir!" )
 
Beim Dobi hakt es u.a. an "kupiert oder nicht" - gerade ältere Leute haben den Spacko zB gar nicht als Dobermann erkannt und mich oft gefragt, was das denn für eine Rasse sei...
Das passiert mir heute noch regelmäßig, bei Menschen egal welcher Altersgruppe. Wobei die Jüngeren einen meistens nicht ansprechen, insofern unterhält man sich dann doch eher mit den Älteren drüber.
Und oft auch schon die Reaktion, wenn ich sage, dass das ein Dobermann ist - neee, das kann nicht sein, die haben doch ganz andere Ohren, das MUSS ein Mix sein..
Und bei dem Teufelchen dann auch noch - sind Sie sicher? Dobermänner sind doch schwarz, wer weiß, was man Ihnen da angedreht hat...

Ich hatte da übrigens mal eine ganz interessante Unterhaltung darüber mit einer Frau, die ursprünglich aus Osteuropa kommt und da wohl auch ab und an noch hinfährt mit ihren Hunden. Sie hatte einen Schwarzen Russen dabei. Sie meinte, hier in Deutschland könnte sie mit dem völlig unbehelligt laufen (war auch ein total lieber Rüde), während in Osteuropa die Menschen einen Riesenbogen um sie machen, einfach aufgrund der Vergangenheit der Hunde dort (wurden wohl in Russland viel in Gefängnissen eingesetzt?).
Währenddessen ein Dobermann dort überhaupt kein Problem sei, weil die Menschen dort nix Negatives mit der Rasse verbinden.
 
Oh ja, das hast Du auch mit dem Bouvier...hier kennt den Wuschelkopp ja keiner ;)
 
Eine Hunderasse, mit der ich übrigens überhaupt nicht kann, ist der Briard.
Kann nicht mal sagen, warum, aber die Hunde kann ich so gar nicht einschätzen.
Bin mir da auch absolut mit dem Dicken einig - der mag die auch nicht :rolleyes:
 
Natürlich hängt die Ablehnung von der Medien mit ab. Vor der Listung haben viele Leute einige Rassen garnicht gekannt, war der Hund lieb, war es egal was für ein Rasse es hatte. Einige wurden zwar wegen ihr aussehen, Crabat nicht böse sein schon mit nicht gerade hübsche Bezeichnung belegt: z.B. Bulli wurde oft als Schweinshund bezeichnet, angeblich weil sie ein Ähnlichkeit mit Schweine hätten, rein äusserlich.
Hässlich fanden auch viele Pit, aber nicht gefählich. Es ist halt Geschacksache.
Als die Vorfälle im Medien, von denen einige bestimmt heftig und durch unverantwortliche HH verursacht wurden, wurde die Sokas so richtig negativ belegt. Ich habe hier schon vor einen richtige lustigen Vorfall berichtet, die betreffende Dame, hatte ihre Information nur durch die Presse, also war sie auch ablehnend gegenüber Staff und Pit.
Ich und Luna waren auf der Hundewiese und sie kam, mit einen grossen Hund. Sie sagte zu mir, ich sollte mit mein "Kampfköter" gehen, weil sie es nicht will das ihr Hund von meinen gebissen wird. Ich sagte zu ihr, das ich es nicht will, das meine wertvolle und in Deutschland sehr seltene "Amerikanische Minidogge" von ihren Riesenhund gebissen wird. Plötzlich fand sie Luna schön und so elegant und garnicht gefährlich.
Die Hunde spielten auch lange friedlich miteinander.
Bei Abschied sagte ich zu ihr: Schauen sie, ihr Hund lebt noch und ist auch unverletzt trotz das er( war ein Rüde) mit so einen gefährlichen "Kampfhund" gespielt hat. Luna ist ein Staffmix. Sie wurde rot und sprachlos.
 
Auf die Synchronizität in meiner Matrix ist wirklich Verlass. Kaum schreib ich hier mit, habe nach Jahren mal wieder genau so eine Bauchgrummelbegegnung. :D

Abendspaziergang in der Dämmerung, da muss meiner grundsätzlich an die Leine. In der Ferne die Silhouette eines Hundes, allein. Frauchen steht am Wegrand. Ah, die Blondine mit dieser devoten Vizsla-Hündin, keine Gefahr. Wir gehen weiter, Hund stürmt auf uns zu. Oh, doch nicht die Blondine mit der Vizsla. Eine Blondine mit Bucky, dreijähriger Amstaff-Rüde. Stolz wie ein Gockel und frech wie Oskar. Mailo sofort auf Hochspannung und ich hab mich schon mitten in der schönsten Beisserei gesehen. Frauchen kam aber rechtzeitig, bevor es sich hochschaukelte.

Da war er wieder, der Unterschied im Bauch. Es ist einfach was anderes, ob da ein Bordercollie oder ein Quadratschädel steht. Mein ungutes Gefühl kommt dabei nicht daher, daß ich alle "Kampfhunde" als offensiv aggressiv sehe, sondern ihre Eigenschaft, ungern zurückzustecken.

Aber Bucky war cool. :)

Nicht zu fassen, daß mir das ausgerechnet gestern passiert ist. :gruebel:
 
Den Ausdruck hatte ich noch nicht gehört. Ist aber auch lustig.
Ich denke, aber das wir Sokahalter manchmal auch nur negative Reaktionen erwarten. Es ist noch nicht so lange her war ich mit Luna spazieren und ging mit ihr auch aud der Hundewiese. Nach warten und einige dumme Kommentare waren wir an der Reihe und ich spielte mit Luna, natürlich wie fast immer alleine. Da kam ein junger Mann und sagte: Sie ist eine Staff nicht wahr. Ich sagte dann, ganz genervt und auch (schäm) nicht freudlich: Ja, Staffmix was dagegen. Der junge Mann immer noch freudlich, aber etwas verlegen: Ich wollte sie nur fragen ob mein Hund mit ihren Hund spielen darf. Der Hund war ein Schäferhundmischling.
Ich etwas kleinlaut, ja wenn die beiden sich vertragen gerne. Und Luna hat jetzt ein neue Spielkammerad. Er erzählte mir, das er gerne ein Staff hätte und bestimmt sich noch eine kaufen wird. Er findet staff und Pit schön.
 
Wenn ich jetzt so über die letzten Beiträge drüber lese scheint mir recht eindeutig, dass die Erwartungshaltung/ Angst bei bestimmten Rassen definitiv nicht instinktiv und angeboren ist, sondern durch Erfahrungen (auch aus 2. Hand sprich Medien, Bilder, Texte) geprägt.

D.h. für mich im Umkehrschluss
Wenn viele negative Erfahrungen (auch 2. Hand s.o.) vermehrte Angst und Misstrauen bewirken, dass dieses durch viele positive Erfahrungen (s.o.) auch wieder relativiert, aufgehoben oder gar ins Gegenteil verkehrt werden kann.

Auch wenn so ziemlich alle - rational- wissen (sollten), dass die Boulevardmedien übertrieben negativ berichten, haben diese -übertriebenen- Bilder und Berichte doch ihre Wirkung hinterlassen.
Ebenso gehe ich davon aus, dass auch -übertrieben- positive Bilder und Berichte ihre Wirkung hinterlassen, selbst wenn der Betrachter -rational- weiß, DASS sie übertrieben sind und sie evtl. sogar "doof" findet.

Ich bin selbst noch nie ein Fan von Kitsch und Kuschelwuschel gewesen - werde selbst auch keine solchen Bilchen posten und verbreiten..... ganz unsinnig finde ich sie vor diesem Hintergrund deswegen trotzdem nicht.

Die meisten anderen Rassen sind eben Anfang an positiv oder zumindest neutral belegt - da braucht es auch kein "Gegengewicht" zum negativen Image. WAs diese Besitzer aber trotzdem nicht davonb abhält niedliche Bilchen zu posten ;) - worüber sich auch gar niemand aufregt, eben weil das völlig normal und auch völlig OK ist.

Nur "Kampfhunde"-Besitzer sollen es nicht wagen ihre Hunde zuuuu positiv darzustellen - die wissen ja alle nicht was für ein Potential ihre Bestien haben :p
 
zumal es ja aber witzig ist ,auf der einen seite wollen alle das die listen verschwinden,aber auf der anderen seite wird den sokahalter verniedlichung vorgeworfen wenn er genau die kampfhundeeigenschaften die ihn auf die listegebracht haben nicht hervorhebt.
irgendwie paradox
 
Weiß nicht, habe nicht gefragt welche Alliierten sie meinte :D Aber der Assoziation hat mir gut gefallen. :lol:
Im Anhang ein DDR- Hund für Dich. :foto:


wiso sind doch schöne hunde was mir aber auffält das hier sehr niedrige hunde dabei sind,gabs da schon eine trennung zwischen mini und normal?
 
1. Ja, die Trennung gab es. Der MBt ist keine junge Rasse wie viele annehmen, sondern war hierzulande nur unbekannt. Es gab sogar noch eine dritte Größenordnung, den Toy Bullterrier, aber der ist ausgestorben.

2. Die waren früher kleiner als heute (wie fast alle Rassen).
 
1. Ja, die Trennung gab es. Der MBt ist keine junge Rasse wie viele annehmen, sondern war hierzulande nur unbekannt. Es gab sogar noch eine dritte Größenordnung, den Toy Bullterrier, aber der ist ausgestorben.

2. Die waren früher kleiner als heute (wie fast alle Rassen).

danke

mich würde aber intressieren ob es die trenung auch in der ddr zucht gab.

es gibt einen polizeiruf aus den anfang der 80er und das spielt eine bullterrierzucht eine gewisse rolle und diese hunde stehen sehr tief sind aber wesentlich bulliger als die minis.
 
Ich weiß gar nicht ob es Minis überhaupt in der DDR gab? Bullterrier schon, aber Minis? :kp:
Naja und dann gabs in der DDR ja auch eine recht aktive Szene die keine Ausstellungshunde züchtete, sondern Sporthunde. Und die waren/sind hüben wie drübern eher klein. ;)
 
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