Hallo!
Ich habe einen jetzt sechs jähre alten Fila rüden mit Namen aswadu und einen kastrierten Mischling mit Namen Günther.
Eigentlich ist bei uns alles prima und zwischen den beiden läuft es gut. Klar haben wir ab und an das Problem, dass Günther für aswadu mehr wie ein Mädchen riecht und aswadu daher ab und an etwas aufdringlich wird.
Dem immer wieder bemühten Glauben, dass kastrierte Hunde wie Mädchen riechen würden, mag ich schon aus logischen Gründen nicht zustimmen.
Bei kastrierten Rüden ist das Testosteron reduziert. Um wie ein Mädchen zu riechen, müssten sie aber Östrogendüfte verströmen. Dazu wiederum bräuchten sie Eierstöcke, nicht abbe Hoden.
Kastrierte Rüden riechen für manche intakte Rüden ausnehmend lecker, das mag schon sein, hab ich auch schon so erlebt. Nur wonach genau sie riechen - dürfte sich unserem Urteilsvermögen entziehen. Östrogene können es jedenfalls nicht sein.
Bleiben noch Progesterone. Beim Rüden aus den Hoden, bei der Hündin ebenfalls aus den Eierstöcken. Haut also ebenfalls nicht hin. Ein kastrierter Rüde hat ja weder noch.
Es gibt Tumore die Östrogene ausschütten - sind allerdings Hodentumore - fällt also ebenfalls weg. Sicherheitshalber würde ich aber
ggfs. von einem TA ausschließen lassen, dass er nicht evtl. einen Mamatumor hat. Ist selten, wäre aber eine Erklärung. Sie können sowohl Östrogene als auch Progesterone produzieren, manche auch beides. DANN würde er tatsächlich wie ein Mädchen riechen.
Aber meistens reicht eine Ermahnung und alles ist wieder gut, oder wenn wir nicht da sind, dann zeigt Günther ihm auch mal dass er das nicht möchte.
Aber so wie gestern und diese Nacht hat sich aswadu nie verhalten.
Seit gestern läuft er Günther nur hinter her und quietscht. Günni ist entsprechend genervt. Wenn wir schimpfen und ihn auf seinen Platz schicken, dann liegt er dort und fängt jämmerlich an zu quietschen.
Der anscheinend plötzliche Beginn ist schon auffallend...
Ergebnis und Siegerehrung. Ich bin total gerädert und der doofe Hund quietscht immernoch den Günther hinterher.
hmm... wenn läufige Hündinnen dieses Verhalten auslösen, warum jammert er dann nicht die Tür(en) an, die ihn vom Objekt der Gebierde trennen, sondern Günther?
Jetzt meine Frage: ist denn im Moment zeit für Läufigkeit? Anfang des Jahres ist beim Nachbarn gegenüber der Schäferhund gestorben und sie haben sich eine Hündin dafür geholt. Würde ja vom Alter passen mit der ersten Läufigkeit. Würde ja auch erklären warum er das noch nie so gemacht hat. Und aswadu denkt jetzt vielleicht der tolle Geruch kommt vom Günther?
Das halte ich bei einem Hund wirklich für völlig ausgeschlossen. Hunde können dermaßen gut riechen, die verwechseln ganz sicher keinen Kastraten mit einer läufigen Hündin als Geruchsquelle.
Wenn ja hoffentlich bekommt er nie mit, dass das die Hündin von neben an ist, sonst hält ihn glaube ich kein Zaun...
Genau so kenne ich das. Und ggfs. muss eine Hündin dazu nicht mal läufig sein!
Oder Möglichkeit drei. Ich bin im dritten Monat schwanger und kann es eine Reaktion auf die Hormone sein, die ich versprühe? Ich hoffe nicht. Das halte ich keine sech Monate aus...
Öhm... schwangere Frauen produzieren eine ganze Menge Hormone, die sowas auslösen könnten. ß-HCG, Progesterone, Östrogene, Oxitozin ...
Ist aber im allgemeinen eher bei Hündinnen ein Thema, weniger bei Rüden. Achte mal drauf, viele schwangere Frauen merken früher oder später, dass sie von Hündinnen plötzlich auffallend geliebt werden
(meist ausgelöst durch das Oxitocin, wofür es im dritten Monat noch eher ein bisschen zu früh wäre)
Aber ich würde eben auch hier erwarten, dass
du dann auch das Objekt der Begierde bist und nicht der Günni.
Wir hatten hiermal ein ganz ähnliches Problem, mit dem intakten Rüden eines guten Freundes, der hier auf Besuch war und zwar für ein paar Wochen. Er verliebte sich ganz unsterblich in meinen kastrierten Rüden. Nicht mal meine Hündin, die er eher auf völlig unhormeller Basis liebte, konnte gegen diesen akuten Verliebtheitsschub anstinken.
Trennen hätte bei uns einfach gar nichts gebracht, weil die Wohnfläche hier so oder so viel zu klein wäre. Also haben wir lediglich immer und immer wieder den intakten Rüden vom kastrierten abgepflückt. Weitgehend ohne großartiges "schimpfen" (also ohne noch zusätzliche Aufregung dazu zu geben!), aber mit stoischer Konsequenz. Der so Belästigte unterstütze unser Bemühen gelegentlich durch Knurren oder dem Versuch die Zähne zu zeigen, trotz nur noch in Teilen vorhandenen Gebisses.
Am Ende seufzte der Liebesleidende dann nur noch mal ab und an seine Seelenpein ein bißchen raus, hatte sich ansonsten aber damit abgefunden, dass das kastrierte Wesen weder bestiegen noch sonst wie bedrängt werden darf. Er gab sich dann damit zufrieden, Popo-an-Popo gedrückt, aber ansonsten ruhig und still neben seiner neuen großen Liebe liegen zu dürfen.