Ich will hier schon seit Tagen was loswerden zum Thema „wie Hunde untereinander maßregeln“ und warum ich den manipulativen Ansatz, den procten bei einer Wiederannäherung von Garri nach irgendeinem „Fabian contra Garri“ Event sieht, so nicht sehe, war aber leider so eingespannt, dass der Wunsch lange „Vater des Gedanken“ blieb
Neulich ist mal wieder ein ganzes Rudel Hunde, die schon länger miteinander leben, in den Tierschutz gewandert. Oberhaupt des Rudels ist in dem Fall ein Rüde, ich nenn ihn im weiteren einfach Altrüden, dieser ist gut drei Jahre älter als das vom Alter her nächst folgende Rudelmitglied. Der Altrüde ist gehandicapt durch ein eingeschränktes Sehvermögen.
Zum Rudel gehören noch zwei gleichaltrige Rüden, etwas größer gewachsen sowie kompakter gebaut als der Altrüde, rein körperlich dürften sie ihm – jeder für sich – also überlegen sein, zumal die auch absolut gesund sind. Mit dazu gehören auch einige Mädels, von denen jetzt nur noch eins im Verband lebt, ein sehr zartes, noch junges Mäuschen, das vielleicht grad mal ein Drittel vom Lebendgewicht der beiden mittleren Rüden haben dürfte.
Von Anfang an war auffällig, dass der Altrüde den einen der gleichaltrigen Rüden bei jeder Gelegenheit in die Schranken wies, ihn auch rigoros auf den Rücken drehte – der Gemaßregelte zeigt aber keinerlei Angst vor dem Altrüden und sucht im Vergleich zu dem anderen Rüden auch deutlich öfter die Nähe des Altrüden. Sehr häufig sieht man die beiden dicht an dicht liegen.
Je nach Situation sucht der Gemaßregelte entweder gleich nach der Zurechtweisung wieder die Nähe des Altrüden oder – wenn es im Spiel mit den anderen geschah etc. – macht einfach (etwas dezenter) mit dem weiter, was er grad tat.
Vor einiger Zeit war es nötig, das kleine Mäuschen war net ganz fit, das kleine Rudel noch mal aufzuteilen, die beiden gleichaltrigen Rüden wurden herausgenommen und lebten in einer Zweier-WG weiter. Allerdings Zaun an Zaun mit dem Altrüden und der kleinen Hündin, es bekam also jeder hüben und drüben des Gitters mit, was „geht“.
In der Zweier-WG zeigte sich nun, dass der vom Altrüden mehr Gemaßregelte den anderen Rüden zu dominieren versuchte, bei jeder Gelegenheit und ziemlich überzogen – also weniger Souveränität als ein „ich schau jetzt mal, wie weit ich bei dem komme bis er aufbegehrt“. Der andere ist ein relativ geduldiger Rüde, so Modell Schaf, der sich das erstmal gefallen ließ ohne sich zu wehren.
nach etwa zwei Wochen war die junge Hündin wieder fit und daher ließ man die Hunde wieder zusammen – unter Aufsicht erstmal, so eine erneute Zusammenführung kann ja auch ins Auge gehen. Kaum dass die Tür zwischen den Gehegen auf war, griff sich der Altrüde umgehend den großmäuligen der beiden jüngeren Rüden und legte ihn einmal mehr flach, er hielt ihn diesmal auch für einige Zeit unten, der jüngere wehrte sich nicht. Als er von ihm abließ, geriet ihm zufällig der andere Rüde ins Blickfeld, der warf sich mit dem Spüren des auf ihm ruhenden Blickes dann gleich freiwillig hin ohne dass der Altrüde hätte etwas tun müssen.
Es war wie erwähnt noch „Aufsicht“ dabei und diese schaute dann gleich nach dieser Abkanzelung in die Schlafmöglichkeit rein, alle Hunde folgten. Es war problemlos möglich, jeden einzelnen der Hunde zu streicheln, der Altrüde zog sich von selber bald auf eine Decke zurück und beobachtete mehr als dass er aktiv teilnahm. Ihn anzusprechen, zu ihm zu gehen und ihn zu kraulen war kein Thema, dass der eine oder andere der jüngeren entweder gleich mitlief oder vorbeischaute auch nicht.
Der Jugend wurde es dann recht schnell langweilig, die flitzten wieder nach draußen und begannen zu spielen – die beiden großen Rüden allerdings recht ungebremst und kurz drauf hörte man die Lütte auch schon knurren und quietschen. Daraufhin flitzte der Altrüde wie ein geölter Blitz aus der Schlafunterkunft und sah nach dem Rechten – es reichte alleine seine Anwesenheit, damit die beiden jüngeren Rüden sich merklich zurücknahmen und sanfter mit der kleinen Hündin spielten.
Ich hab das jetzt so ausführlich geschildert, weil es sehr gut zeigt, wie Hunde untereinander mit „Schelte“ umgehen – das ist eine kurze, präzise Aktion und danach ist auch alles wieder gut, der Gescholtene kann sich meist dem Austeilenden wieder ganz normal nähern, denn was war ist „gegessen“.
Damals, als die Yaska dem Obelix so etwas wie korrektes Verhalten und Spielen beigebracht hat, war das nicht anders, kurz und zackig bekam er von ihr eine übergebraten, wenn er sich daneben benahm und anschließend wurde weitergemacht – ganz, ganz selten einmal (und meist in Situationen, wo es bereits vorher Maßregelungen gegeben hatte) nahm sie sich mit einer Maßregelung dann komplett raus und ließ ihn stehen oder knurrte ihn weg.
Jetzt mal wieder zurück zu Garri und Fabian, denn da will ich ja eigentlich hin
ich vermute, das wertete Garri als Aufforderung zu Dir zu kommen, klang ja freundlich und das Wörtchen „toll“ kennt Hund vermutlich in Verbindung mit Lob
da gibt es mehrere Erklärungen, wie es zu dieser sehr deutlichen Reaktion von Garri kommen konnte
- Garri war das von zwei Seiten eingekesselt sein unangenehm
- Garri ging es um Resourcenverteidigung (Zuwendung)
- die nach Deiner Feststellung berührungsempfindliche Beule wurde tatsächlich auf irgendeine Weise touchiert (direkt berührt, es kam Druck drauf – wie auch immer), Garri verspürte Schmerz
- Garri sah Fabian gar nicht kommen und hat sich erschrocken
da die Reaktion von Garri so deutlich kam (in Deinen Augen überzogen), mit Lautäußerung und Zähne klappen vermute ich als Auslöser etwas, das mit einem Überraschungsmoment verbunden war, was dann zu einer von Garri in dem Sinne nicht kontrollierbaren Reaktion führte, da diese quasi automatisch ablief – ich denke also an Schmerz oder Schreck als Auslöser, mit der Betonung auf ersterem
für diese Erklärung spricht auch, dass er sich sofort vom Ort des Geschehens entfernte, wobei er sich da ja noch zwischen Euch durchdrängeln musste
aus Sicht des Hundes wäre das aber eine insgesamt angemessene Reaktion gewesen, quasi wie aus dem Bilderbuch, mit viel Trara, aber ohne Autsch für den, der es ausgelöst hatte
Die andere Partei allerdings verhielt sich so:
Fabians (total erschrockenes) Geschrei (und ich denke, Garri kann die verschiedenen Brüllarten Wut, Frust, Müdigkeit etc. mindestens genauso gut unterscheiden wie Du) und deine bekümmerte Reaktion dürfte Garri kaum verstanden haben, da aus seiner Sicht ja alles o.k. war, er sich gemäß „Richtlinien“ (für Hunde) verhalten hatte, er also keinen Grund für einen Tadel erkennen konnte - was zu Deiner Wahrnehmung passen würde
die nächste Situation war dann eine andere,
ist Dir selber vielleicht nicht aufgefallen, aber Du verwendest hier das Wort kläffen – ich denke, weil Du in der Situation ein Kläffen gehört hast, ein unwilliges „mach Dich vom Acker Quälgeist, Du siehst doch, das ich beschäftigt bin!!“
auch hier Garri angemessen in der Reaktion, er hat auf Entfernung gewarnt und das wurde von Fabian ja dann auch beherzigt (wenn auch nicht unkommentiert - plärr)
Deine Moralpredigt für Fabian in der Situation fand ich gut – vielleicht hätte es dem aufkommenden Größenwahn von Garri geholfen, wenn Du ihn vorher noch schnell ganz deutlich von dem Fenster verwiesen hättest, also klare Ansage an Hund „was Du da treibst, finde ich auch nicht ok, also lass es und such dir was anderes“
so aber dachte Garri, Du würdest vielleicht von nun an als sein „Wasserträger“ arbeiten, korrigierende Ansagen von Dir hat er in der Folge gekonnt ignoriert und überhört (ganz Hund eben), bis es dann zu dem Ereignis mit dem Sofa kam:
ich seh da einen sehr theatralischen, absichtlich mit total überzogener Mimik und Lautsprache agierenden Garri vor mir, der auf der Bühne des Lebens (Sofa) gerade versucht, seine Position in diesem Bühnenstück etwas zu verbessern, also von der Nebenrolle in Richtung Hauptrolle zu kommen
und von daher würde ich mir an Deiner Stelle darüber
das letzte Geschehen brauch ich nicht kommentieren, das ist der Klassiker von wegen „Unfall mit Hund und Kind“, finde Deinen Garri aber auch in der Situation adäquat, sehr schön hat er Dir gezeigt, dass seine Beißhemmung auch im Extremfall funktioniert – was nicht heißt, dass ich das gut finde oder die Situation an sich einer Wiederholung bedarf …
worauf ich letzten Endes hinaus will: Du hast da ganz unterschiedliche Situationen im Zusammenspiel Fabian und Garri mit jeweils unterschiedlichen Motivationslagen bei Garri, nicht alle dieser Situationen kannst Du verlässlich beeinflussen
Beeinflussen kannste Garris Größenwahn (falls das noch mal vorkommen sollte und was beim letzten Mal in der Sofa-Situation gipfelte), hier weißt Du jetzt, dass es bei Garri sinnig ist, von Anfang an sehr deutlich in der Ansage „Du kriegst die Hauptrolle nicht“ zu werden , weil er sonst stur wie Panzer mehrfach nachhakt, ob es Dir wirklich Ernst ist mit der Ansage
Einfluss nehmen kannste auch auf die vorangegangene Situation mit dem sich Aufregen am Fenster – Garris ursprüngliches Fehlverhalten nicht rigoros abzucanceln und nur Fabian in die Pflicht nehmen ist nicht gut, ein simples „lass es“ scheint bei Garri da nicht ausgereicht zu haben als Zeichen Deines Unmuts (möglicherweise weil er grad dabei war, etwas hysterisch zu werden und das so nicht wahrnahm)
in den Situationen, die Du NICHT beeinflussen kannst, weil eben ein Überraschungs-Moment für Garri drin ist, reagiert Garri bislang in meinen Augen „sauber“ – hier kannst Du nur ansetzen auf Fabians Seite (und der ist halt verflixt klein für so was)
vielleicht kannst Du Fabian da packen, wo viele Kinder empfänglich sind, bei seinem Mitleid – tust Du ja auch schon mit „Gari ist müde“ „Garri braucht seine Ruhe“
vielleicht kannst Du bei Fabian ein bisschen Verständnis und Mitgefühl wecken, ihm begreiflich machen, warum das Beachten und Befolgen von „Nein“ in dem Fall so wichtig ist für Dich
ob es etwas bringt weiß ich nicht, aber vielleicht kannst Du mit Fabian mal „Garri und Fabian“ spielen, Fabian kriegt eine Kinder-Sonnenbrille, auf der Seite, auf der Garri net sieht, ein schön dunkles Glas, würde ich auch noch ein bisserl was hinkleben zum Brillenbügel hin, damit er seitwärts net durchluggen kann. Dann Ohrenschützer oder so was auf die Ohren, halt etwas das Geräusche abdämpft. Die Beule vom Garri könnteste auch mit ins Spiel bringen, vielleicht mit so einer kleinen Borstenbürste, die dem Buben an die Seite packst (Borsten versus Haut).
Und Du gibst den Fabian, der da auf einmal auftaucht, am besten leise und von der Seite her, wo am wenigsten zu sehen ist .... auch mal leicht gegen die Bürste tippen, wenn es sich ergibt, am besten natürlich auch ohne dass es Fabian vorher sehen kann ….
- vielleicht bleibt bei ihm hängen, dass Garri „net heile“ (im Sinne von technisch „etwas kaputt“) ist und die Mama daher so aufpasst, dass er sich net erschreckt oder noch mehr „aua“ erlebt (wäre zugegeben viel einfacher, wenn Fabian etwas älter wäre ….)
Oh weh, Margit, ich glaub, das war nu ultralange….
Neulich ist mal wieder ein ganzes Rudel Hunde, die schon länger miteinander leben, in den Tierschutz gewandert. Oberhaupt des Rudels ist in dem Fall ein Rüde, ich nenn ihn im weiteren einfach Altrüden, dieser ist gut drei Jahre älter als das vom Alter her nächst folgende Rudelmitglied. Der Altrüde ist gehandicapt durch ein eingeschränktes Sehvermögen.
Zum Rudel gehören noch zwei gleichaltrige Rüden, etwas größer gewachsen sowie kompakter gebaut als der Altrüde, rein körperlich dürften sie ihm – jeder für sich – also überlegen sein, zumal die auch absolut gesund sind. Mit dazu gehören auch einige Mädels, von denen jetzt nur noch eins im Verband lebt, ein sehr zartes, noch junges Mäuschen, das vielleicht grad mal ein Drittel vom Lebendgewicht der beiden mittleren Rüden haben dürfte.
Von Anfang an war auffällig, dass der Altrüde den einen der gleichaltrigen Rüden bei jeder Gelegenheit in die Schranken wies, ihn auch rigoros auf den Rücken drehte – der Gemaßregelte zeigt aber keinerlei Angst vor dem Altrüden und sucht im Vergleich zu dem anderen Rüden auch deutlich öfter die Nähe des Altrüden. Sehr häufig sieht man die beiden dicht an dicht liegen.
Je nach Situation sucht der Gemaßregelte entweder gleich nach der Zurechtweisung wieder die Nähe des Altrüden oder – wenn es im Spiel mit den anderen geschah etc. – macht einfach (etwas dezenter) mit dem weiter, was er grad tat.
Vor einiger Zeit war es nötig, das kleine Mäuschen war net ganz fit, das kleine Rudel noch mal aufzuteilen, die beiden gleichaltrigen Rüden wurden herausgenommen und lebten in einer Zweier-WG weiter. Allerdings Zaun an Zaun mit dem Altrüden und der kleinen Hündin, es bekam also jeder hüben und drüben des Gitters mit, was „geht“.
In der Zweier-WG zeigte sich nun, dass der vom Altrüden mehr Gemaßregelte den anderen Rüden zu dominieren versuchte, bei jeder Gelegenheit und ziemlich überzogen – also weniger Souveränität als ein „ich schau jetzt mal, wie weit ich bei dem komme bis er aufbegehrt“. Der andere ist ein relativ geduldiger Rüde, so Modell Schaf, der sich das erstmal gefallen ließ ohne sich zu wehren.
nach etwa zwei Wochen war die junge Hündin wieder fit und daher ließ man die Hunde wieder zusammen – unter Aufsicht erstmal, so eine erneute Zusammenführung kann ja auch ins Auge gehen. Kaum dass die Tür zwischen den Gehegen auf war, griff sich der Altrüde umgehend den großmäuligen der beiden jüngeren Rüden und legte ihn einmal mehr flach, er hielt ihn diesmal auch für einige Zeit unten, der jüngere wehrte sich nicht. Als er von ihm abließ, geriet ihm zufällig der andere Rüde ins Blickfeld, der warf sich mit dem Spüren des auf ihm ruhenden Blickes dann gleich freiwillig hin ohne dass der Altrüde hätte etwas tun müssen.
Es war wie erwähnt noch „Aufsicht“ dabei und diese schaute dann gleich nach dieser Abkanzelung in die Schlafmöglichkeit rein, alle Hunde folgten. Es war problemlos möglich, jeden einzelnen der Hunde zu streicheln, der Altrüde zog sich von selber bald auf eine Decke zurück und beobachtete mehr als dass er aktiv teilnahm. Ihn anzusprechen, zu ihm zu gehen und ihn zu kraulen war kein Thema, dass der eine oder andere der jüngeren entweder gleich mitlief oder vorbeischaute auch nicht.
Der Jugend wurde es dann recht schnell langweilig, die flitzten wieder nach draußen und begannen zu spielen – die beiden großen Rüden allerdings recht ungebremst und kurz drauf hörte man die Lütte auch schon knurren und quietschen. Daraufhin flitzte der Altrüde wie ein geölter Blitz aus der Schlafunterkunft und sah nach dem Rechten – es reichte alleine seine Anwesenheit, damit die beiden jüngeren Rüden sich merklich zurücknahmen und sanfter mit der kleinen Hündin spielten.
Ich hab das jetzt so ausführlich geschildert, weil es sehr gut zeigt, wie Hunde untereinander mit „Schelte“ umgehen – das ist eine kurze, präzise Aktion und danach ist auch alles wieder gut, der Gescholtene kann sich meist dem Austeilenden wieder ganz normal nähern, denn was war ist „gegessen“.
Damals, als die Yaska dem Obelix so etwas wie korrektes Verhalten und Spielen beigebracht hat, war das nicht anders, kurz und zackig bekam er von ihr eine übergebraten, wenn er sich daneben benahm und anschließend wurde weitergemacht – ganz, ganz selten einmal (und meist in Situationen, wo es bereits vorher Maßregelungen gegeben hatte) nahm sie sich mit einer Maßregelung dann komplett raus und ließ ihn stehen oder knurrte ihn weg.
Jetzt mal wieder zurück zu Garri und Fabian, denn da will ich ja eigentlich hin
….ging aber nun Garri von sich aus zu Fabian und lehnte sich an, um sich streicheln zu lassen, …..Natürlich fiel Fabian dann erstmal um.
Ich sagte trotzdem spontan: "Hey, lässt du dich vom Fabian streicheln? Toll!"
ich vermute, das wertete Garri als Aufforderung zu Dir zu kommen, klang ja freundlich und das Wörtchen „toll“ kennt Hund vermutlich in Verbindung mit Lob
Darauf kam Garri zu mir und lehnte sich an mich …….Ich streichelte Garri, und Fabian kam wieder auf die Füße, kam zu uns gewackelt und drückte sich auf der anderen Seite an den Hund…… er kam von der Seite und befindet sich ja auf jeden Fall auch genau auf der Höhe der …. … Beule, ……..
Auf jeden Fall knurrte Garri nicht nur, sondern bellte ihm ins Gesicht, hat auch mal die Zähne zusammenschnappen lassen, drängte sich dann an ihm vorbei und machte sich ab.
da gibt es mehrere Erklärungen, wie es zu dieser sehr deutlichen Reaktion von Garri kommen konnte
- Garri war das von zwei Seiten eingekesselt sein unangenehm
- Garri ging es um Resourcenverteidigung (Zuwendung)
- die nach Deiner Feststellung berührungsempfindliche Beule wurde tatsächlich auf irgendeine Weise touchiert (direkt berührt, es kam Druck drauf – wie auch immer), Garri verspürte Schmerz
- Garri sah Fabian gar nicht kommen und hat sich erschrocken
da die Reaktion von Garri so deutlich kam (in Deinen Augen überzogen), mit Lautäußerung und Zähne klappen vermute ich als Auslöser etwas, das mit einem Überraschungsmoment verbunden war, was dann zu einer von Garri in dem Sinne nicht kontrollierbaren Reaktion führte, da diese quasi automatisch ablief – ich denke also an Schmerz oder Schreck als Auslöser, mit der Betonung auf ersterem
für diese Erklärung spricht auch, dass er sich sofort vom Ort des Geschehens entfernte, wobei er sich da ja noch zwischen Euch durchdrängeln musste
aus Sicht des Hundes wäre das aber eine insgesamt angemessene Reaktion gewesen, quasi wie aus dem Bilderbuch, mit viel Trara, aber ohne Autsch für den, der es ausgelöst hatte
Die andere Partei allerdings verhielt sich so:
Fabian fiel hin und brüllte wie am Spieß und konnte sich gar nicht mehr beruhigen. ………Ich habe also nur ganz ruhig und bekümmert gesagt : "Also, Garri, was soll denn sowas!"
Fabians (total erschrockenes) Geschrei (und ich denke, Garri kann die verschiedenen Brüllarten Wut, Frust, Müdigkeit etc. mindestens genauso gut unterscheiden wie Du) und deine bekümmerte Reaktion dürfte Garri kaum verstanden haben, da aus seiner Sicht ja alles o.k. war, er sich gemäß „Richtlinien“ (für Hunde) verhalten hatte, er also keinen Grund für einen Tadel erkennen konnte - was zu Deiner Wahrnehmung passen würde
Garri kam dann aber auch sofort an und …..wirkte etwas aufgelöst.
die nächste Situation war dann eine andere,
Hund sieht vom Schlafzimmerfenster aus, wie die Kinder im Nachbarsgarten irgendein Bohei machen, fixiert sie und knurrt. Lässt sich auch nicht wirklich da herausrufen, ist also gerade dabei, sich in ein bisschen Aufregung hineinzusteigern.
Fabian meint, er müsste trotzdem dahin sprinten, den Hund streicheln…………Garri tatsächlich herumfährt und einmal in seine Richtung kläfft (bis er merkt, was Sache ist).
ist Dir selber vielleicht nicht aufgefallen, aber Du verwendest hier das Wort kläffen – ich denke, weil Du in der Situation ein Kläffen gehört hast, ein unwilliges „mach Dich vom Acker Quälgeist, Du siehst doch, das ich beschäftigt bin!!“
auch hier Garri angemessen in der Reaktion, er hat auf Entfernung gewarnt und das wurde von Fabian ja dann auch beherzigt (wenn auch nicht unkommentiert - plärr)
Deine Moralpredigt für Fabian in der Situation fand ich gut – vielleicht hätte es dem aufkommenden Größenwahn von Garri geholfen, wenn Du ihn vorher noch schnell ganz deutlich von dem Fenster verwiesen hättest, also klare Ansage an Hund „was Du da treibst, finde ich auch nicht ok, also lass es und such dir was anderes“
so aber dachte Garri, Du würdest vielleicht von nun an als sein „Wasserträger“ arbeiten, korrigierende Ansagen von Dir hat er in der Folge gekonnt ignoriert und überhört (ganz Hund eben), bis es dann zu dem Ereignis mit dem Sofa kam:
Ich saß mit Fabian auf dem Sofa, Hund kam dazu und setzte sich halb mit drauf. …….Wir hingen also zu dritt gemütlich ab, allerdings begann Fabian dann recht schnell, auf dem Sofa herumzuturnen und rutschte dabei ab in Richtung Hund (ohne ihn zu berühren). Worauf der knurrte, fletschte und schnappte (nur in die Luft).
Ich hab ihm geistesgegenwärtig in den Allerwertesten getreten und ihn so vom Sofa befördert - er kam sofort an und wollte wieder drauf, drückte sich wieder an mich, ich hab ihn dann aber runter und weggeschickt und richtig doll ausgeschimpft, mit am Nacken packen und runterdrücken, und er durfte an dem Tag nicht mehr auf's Sofa und ich hab ihn immer zeitig weggeschickt, wenn Fabian zu mir kam.
ich seh da einen sehr theatralischen, absichtlich mit total überzogener Mimik und Lautsprache agierenden Garri vor mir, der auf der Bühne des Lebens (Sofa) gerade versucht, seine Position in diesem Bühnenstück etwas zu verbessern, also von der Nebenrolle in Richtung Hauptrolle zu kommen
und von daher würde ich mir an Deiner Stelle darüber
gar keinen Kopf machen, nicht Du hast mit der Theatralik (dem großen Gedöns und den übertriebenen Gesten und Tönen) begonnen, sondern Garri …Ich wäre vielleicht nicht so "handgreiflich" geworden …
das letzte Geschehen brauch ich nicht kommentieren, das ist der Klassiker von wegen „Unfall mit Hund und Kind“, finde Deinen Garri aber auch in der Situation adäquat, sehr schön hat er Dir gezeigt, dass seine Beißhemmung auch im Extremfall funktioniert – was nicht heißt, dass ich das gut finde oder die Situation an sich einer Wiederholung bedarf …
worauf ich letzten Endes hinaus will: Du hast da ganz unterschiedliche Situationen im Zusammenspiel Fabian und Garri mit jeweils unterschiedlichen Motivationslagen bei Garri, nicht alle dieser Situationen kannst Du verlässlich beeinflussen
Beeinflussen kannste Garris Größenwahn (falls das noch mal vorkommen sollte und was beim letzten Mal in der Sofa-Situation gipfelte), hier weißt Du jetzt, dass es bei Garri sinnig ist, von Anfang an sehr deutlich in der Ansage „Du kriegst die Hauptrolle nicht“ zu werden , weil er sonst stur wie Panzer mehrfach nachhakt, ob es Dir wirklich Ernst ist mit der Ansage
Einfluss nehmen kannste auch auf die vorangegangene Situation mit dem sich Aufregen am Fenster – Garris ursprüngliches Fehlverhalten nicht rigoros abzucanceln und nur Fabian in die Pflicht nehmen ist nicht gut, ein simples „lass es“ scheint bei Garri da nicht ausgereicht zu haben als Zeichen Deines Unmuts (möglicherweise weil er grad dabei war, etwas hysterisch zu werden und das so nicht wahrnahm)
in den Situationen, die Du NICHT beeinflussen kannst, weil eben ein Überraschungs-Moment für Garri drin ist, reagiert Garri bislang in meinen Augen „sauber“ – hier kannst Du nur ansetzen auf Fabians Seite (und der ist halt verflixt klein für so was)
vielleicht kannst Du Fabian da packen, wo viele Kinder empfänglich sind, bei seinem Mitleid – tust Du ja auch schon mit „Gari ist müde“ „Garri braucht seine Ruhe“
vielleicht kannst Du bei Fabian ein bisschen Verständnis und Mitgefühl wecken, ihm begreiflich machen, warum das Beachten und Befolgen von „Nein“ in dem Fall so wichtig ist für Dich
ob es etwas bringt weiß ich nicht, aber vielleicht kannst Du mit Fabian mal „Garri und Fabian“ spielen, Fabian kriegt eine Kinder-Sonnenbrille, auf der Seite, auf der Garri net sieht, ein schön dunkles Glas, würde ich auch noch ein bisserl was hinkleben zum Brillenbügel hin, damit er seitwärts net durchluggen kann. Dann Ohrenschützer oder so was auf die Ohren, halt etwas das Geräusche abdämpft. Die Beule vom Garri könnteste auch mit ins Spiel bringen, vielleicht mit so einer kleinen Borstenbürste, die dem Buben an die Seite packst (Borsten versus Haut).
Und Du gibst den Fabian, der da auf einmal auftaucht, am besten leise und von der Seite her, wo am wenigsten zu sehen ist .... auch mal leicht gegen die Bürste tippen, wenn es sich ergibt, am besten natürlich auch ohne dass es Fabian vorher sehen kann ….
- vielleicht bleibt bei ihm hängen, dass Garri „net heile“ (im Sinne von technisch „etwas kaputt“) ist und die Mama daher so aufpasst, dass er sich net erschreckt oder noch mehr „aua“ erlebt (wäre zugegeben viel einfacher, wenn Fabian etwas älter wäre ….)
Oh weh, Margit, ich glaub, das war nu ultralange….