Ich würde auch gern solche Wanderungen machen, aber gerade bei Bären hätte ich die Hose wohl auch gestrichen voll.
Bei Wolfsbegegnungen (wenn man überhaupt welche sieht) würde ich mir vor allem Sorgen um meinen Hund machen.
Habt ihr schonmal Bären-, Wölfe- und Kojoten-Begegnungen gehabt?
Bären - ja (nur Schwarzbären), allerdings nur aus einiger Entfernung und immer mit den Hunden an der Leine.
Kojoten - ja, ständig. Das sind ähnlich wie der Fuchs Kulturfolger, die trifft man auch in Stadtparks. Unsere normale Gassistrecke ist an der Grenze zum Indianerreservat, dort sehen wir oft Gruppen von Kojoten.
Wölfe - nein. Nur mal einen aus dem Auto heraus gesehen (ohne Hunde).
Wie habt Ihr Euch da verhalten? Wie sollte man sich da überhaupt verhalten?
Bären - wir haben den Bären zuerst gesehen und sind weitläufig ausgewichen. Einmal haben wir beim Reiten einen gesehen (von Weitem), da sind wir umgedreht und schnurstraks wieder zum Camp zurück geritten, weil wir keine Ahnung hatten, wie die Pferde reagieren. Das Wichtigste ist, dass man keinen Müll oder Essbares hinterlässt. Also z.B. nachts am besten nur sich selbst und den Schlafsack im Zelt haben und alles andere im Auto verstauen. Alternativ (z.B. bei Mehrtageswanderungen) den Proviant in einer sicher verschliessbare Tonne in einen Baum hängen, am besten weit weg vom Zelt.
Beim Wandern halt die Augen offen halten und schauen, dass man sich bemerkbar macht. Schwarzbären gehen einem meistens aus dem Weg, wenn sie Gelegenheit dazu haben (Ausnahmen sind auch hier die Tiere, die gelernt haben, dass Mensch = leckeres Essen bedeutet). In Gebieten mit hoher Bärendichte haben wir auch Bärenspray dabei, benutzt haben wir das aber noch nie.
Prinzipiell sind Bären ja auch nicht doof, die wollen doch auch keinen unnötigen Ärger.
Grizzlies sind noch mal ein bisschen anders drauf und aggressiver, denen geht man ab Besten wirklich weitläufig aus dem Weg. Da gibt die Parkinformation aber auch eine Warnung heraus oder sperrt Wanderwege, wenn einer gesichtet wird. Auch wenn Bären in bewohnte Ortschaften wandern werden sie entfernt (bei den ersten beiden Malen narkotisiert, gekennzeichnet und in ein unbewohntes Gebiet transportiert, bei dritten Mal geschossen).
Kojoten - die sind eher für kleine Hunde und Katzen gefährlich. Es gibt grade im Winter immer wieder Berichte von Kojoten, die in Gruppen kleine Hunde angreifen und töten. Mit zwei 25kg Hunden nehmen die es aber nicht auf und hauen lieber ab. Sie sind zwar neugierig, halten aber Abstand. Das sind ja auch Caniden und werden von meinen Hunden auch klar als solche erkannt. Wenn der Hund also bei Hundebegegnungen abrufbar ist, was er ja eh sein sollte, dann sollte das auch bei Kojotenbegegnungen klappen.
Auch hier ist das grösste Problem, wenn irgendwo Müll/Essensreste offen rumliegen oder sie gefüttert werden.
Kojoten gelten grade unter den Farmern als Schädlinge und werden ziemlich gnadenlos geschossen.
Und habt Ihr Eure Hunde immer und überall an der Leine, wenn Ihr dort zeltet und wandert?
Das wäre ja dann auch wieder nix für mich, wenn die Hunde nicht weitgehendst frei laufen könnten...
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In den Nationalparks habe ich die Hunde immer an der Leine, ja. Ausserhalb der Parks nicht immer, da kommt es ein bisschen auf die Jahreszeit und die Umstände an. Die Hunde müssen aber auf dem Weg und immer in Sichtweite sein, und auf den Rückruf sollte man sich schon verlassen können.
Richtig der A**** auf Grundeis gegangen ist uns nur einmal. Wir waren auf einem Campingplatz an einem Fluss Zelten und haben abends einen Puma am Wasser gesehen. Da haben wir dann doch lieber alles eingepackt und haben uns ein Stück weiter weg eine Blockhütte gemietet
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Allgemein hat man natürlich nie eine Garantie, dass immer alles ungefährlich ist, aber man arrangiert sich halt. In Deutschland muss man ja auch aufpassen, dass der Hund Wild nicht hinterhergeht, nicht ins Feld des Bauern kackt, auf die Strasse rennt, und auch sonst niemanden belästigt oder gefährdet.
In den Nationalparks in den USA ist das Wildlife Management ein bisschen anders, da darf man Hunde gar nicht mit auf Wanderwege nehmen. Drum sind wir froh, dass wir hier die Hunde mitnehmen dürfen und verhalten uns dementsprechend respektvoll.