Pinkelt ins Wohnzimmer.......

[christine1965]

Für mich ist das ganz klar eine Reaktion auf Befehle die er nicht ausführen möchte.

Glaubst Du ernsthaft an diese Erklärung? Dass ein Hundekind so etwas verknüpfen kann und dann auch noch auf Befehl (auch wenn es sein eigener ist) pinkeln kann?

 

[toubab]

Glaubst Du ernsthaft an diese Erklärung? Dass ein Hundekind so etwas verknüpfen kann und dann auch noch auf Befehl (auch wenn es sein eigener ist) pinkeln kann?

Ich glaube daran

ich hatte bei alina genau die gleiche erfahrung, wie ein kleinkind was vor lauter verrueckt in die hosen pinkelt, mein sohn hat das mehrmals gemacht als er klein war, ich traue das einem hund auch zu.

 

[Nune]

Klingt eher nach typischem Stresspinkeln. Evtl. überfordert ihn manches und dann läufts. Ich hatte mal ne Borderhündin die auch bei Druck, Stress, Aufregung begann zu pinkeln. Lös dich endlich mal von diesem Trotz-Quatsch. Der Hund wae frühkastriert, oder? Mein erster Weg wäre TA. Und dann mehr Ruhe reinbringen und unaufgeregter kommunizieren.

 

[Yuma<3]

Ich glaube auch weniger an Trotz. Vielleicht hast du das genaue Gegenteil von dem was du denkst: einen sensiblen.

Ich stell es mir so vor: Der Hund sieht die anderen Hunde (auch noch im Fressnapf, da war meiner lange sehr aufgeregt). Er soll Sitz machen, macht es aber nicht, weil er zu abgelenkt ist, grade das Kommando nicht auf die Reihe kriegt... Dann wirst du wahrscheinlich selbst gestresst, vielleicht sogar lauter, etwas ungehalten.
Und dann hat dein Hund so einen Stress dass er es laufen lässt - weil er sensibel ist, nicht aus Trotz (meinst du echt der denkt "So, jetzt zeig ichs dir" ??)

Selbes gilt fürs Bad. Wenn du selbst genervt / verärgert bist überträgt sich das.

Ich würd auch mal zum TA, und vor allem, wie @Nune sagt ruhiger kommunizieren.
Auch an die Ablenkung denken und ob der kleine die "Leistung" die du dann forderst überhaupt erbringen kann.

 

[lektoratte]

Beim Badezimmer könnte es durchaus sein, dass er so nervig war, weil er doch wieder musste...

Zu Kindern habe ich mal eine Theorie gelesen, dass dieses "In die Hose machen nach Anpfiff" (nicht - dabei, sondern danach) eine unbewusste Fehlverknüpfung aus der Sauberkeitserziehung ist.

Das dann, wenn die Kinder früher besonders viel positiven Zuspruch und Lob und Aufmerksamkeit beim Wickeln erhalten haben. (Und der Hund eben beim Pinkeln draußen). Das Problem ist demnach, dass der Hund u.U. zwar "Ich piesele, also werde ich gelobt" gelernt hat, aber nicht "verinnerlicht" hat, dass das Pieseln nur draußen erfolgen sollte.

Das führt dann (laut Theorie) dazu, dass bei Frust und Einsamkeitsgefühlen der Hund, weil "Pipimachen" ohne Ortsbezug mit "Lob" und "Aufmerksamkeit" verknüpft ist, pieselt, wenn er sich allein und unglücklich fühlt.

Also - ich geb das mal so wieder. In dem Buch war auch (auf Kinder bezogen) genauer ausgeführt, warum das in vielen Fällen keine klassische Trotzreaktion sein könne - die Handlung erfolgt zwar zielgerichtet, aber irgendwie nicht "bewusst", eher so, wie Kinder bei Stress den Daumen in den Mund stecken...

Lösung war in dem Fall glaube ich im Grunde, die Sauberkeitserziehung nochmal neu aufzubauen bzw. zu vertiefen, um den Ortsbezug zu verfestigen.

Ich gebe aber allen Recht, die sagen, dass man auch noch mal beim TA abklären lassen sollte, ob alles ok ist. Denn das Bedürfnis, zu pinkeln, kann beim Hund durchaus aus gesundheitlichen Gründen größer sein, was dann ein derartiges Verhalten irgendwie "verlockender" macht.

Neben Blasenentzündung kann ein Grund für vermehrte und teils unkontrolliertes Wasserlassen auch so etwas wie "Nierengrieß" sein - das sind kleinste Ablagerungen (wie Nierensteine), die die Blase reizen, teils das Wasserlassen erschweren, weil sie den Hanrgang verlegen - und dann zu schwallartigem, kaum zu kontrollierendem Pieseln führen, wenn der Druck groß genug ist.

Das hatte mein Hund mal als Nebenwirkung eines Antibiotikums.

 

[toubab]

Sorry lekto, aber wenn mein kind den aufstand probt weil ich ihm etwas verbiete, hat das echt nichts mit sauberkeits training zu tun, zu dem ich meine kinder in diesem sinne nie „trainiert“ habe.

 

[GERRIEVANBOVEN]

Ich bin eigentlich sehr ruhig. Aber bestimmend. Bestraft wird er dafür auch nicht

 

[lektoratte]

@toubab
Ich sage auch nicht, dass das bei dir so war.

Nur, dass es anscheinend laut Meinung von Kinderärzten und -psychologen Fälle gibt, wo eben etwas anderes dahintersteckt. (Da ging es zB auch darum, das größere Geschwisterkind wieder unsauber werden, wenn ein Baby kommt, und die Eltern davon ausgehen, dass das Kind das "mit Absicht" macht. Es ist aber eher so, dass da aus dem unbewussten Wunsch heraus, auch wieder klein zu sein, bzw. der Erinnerung an das eigene Kleinkndsein, dann ein veraltetes Programm abgerufen wird. Das Kind fühlt sich nochmal ins Babysein ein, oder so in der Art. Meist ist das nur eine kurze Phase und geht dann wieder vorbei, wenn das Kind eine positive Identifikation mit der Rolle als "älteres" Kind erreicht hat... - heißt es. Ich gebe das nur wieder, ich bin kein Psychologe und habe da auch keine abschließende Meinung dazu.)

Wenn ein Kind dich wutentbrannt anschaut und mit "Jetzt zeig ich's dir"-Gesicht erst aufstampft und dann in die Hosen macht, liegt eine Trotzreaktion schon ziemlich nahe.

 

[Diana2099]

Ich bin eigentlich sehr ruhig. Aber bestimmend. Bestraft wird er dafür auch nicht

Wenn er wirklich sehr sensibel ist wird er schon auf dein innerlich gedachtes "Mist" o.ä. Reagieren... meine ist auch so sensibel, wenn ich zum Beispiel jemanden treffe auf den ich grad echt kein Bock habe merkt sie das sofort und wird unruhig, mein gegenüber merkt es nicht ( an mir )

 

[Diana2099]

Oder anderes Beispiel. Mein rüde vorher wurde nicht ganz gut behandelt vor mir. Die ersten 1 1/2 Jahre hat er wenn ich irgendwie gehetzt nach Hause kam angefangen zu pinkeln. Ich musste ihn dann ignorieren, nach den ersten 1-2 mal hab ich das direkt gecheckt und sobald beim ankommen nach Hause seine Ohren wegklappten hab ich ihn erstmal ignoriert. ( und die ersten Male halt auch kommentarlos die Pfützen weggeputzt ). Es wurde dann immer seltener und nach diesen 1 1/2 Jahren hat er das nie wieder gemacht.

 

[Cornelia T]

Für mich klingt das nach Stresspinkeln. Die Situation, die du schilderst, ist aufregend für deinen Hund. Es sind nicht alle Hunde gleich gestrickt.

Wenn meine Fiona (4 Jahre) in einer solchen Situation ist, ist sie zwar hibbelig weil sie gerne überall dabei sein möchte, aber nicht im mindesten gestresst. Sie ist eine selbstsichere, ausgeglichene junge Dame.
Die hat in ihrem ganzen Leben noch nie vor Stress gepinkelt.

Wäre mein Tanner (4 Jahre) in der Situation, wäre er extrem aufgeregt, aber doch sicher genug um zwar zu quietschen und hibbelig zu sein, aber nicht hin zu pinkeln.

Mein Madoxx (2 Jahre 3 Monate) dagegen hätte noch vor einem halben Jahr hin gepinkelt. Wenn ihn etwas gestresst hat, oder er Angst bekam hat er oft mit Pinkeln reagiert.
Ich fand ihn recht schwierig zu erziehen. Auf der einen Seite tat er als wäre er Rambo, auf der anderen Seite klappte er völlig zusammen wenn er merkt, das er es übertrieben hat.

Der erste Hund, Fiona, ist von der Anlage her ein stabiler Typ und hat auch noch einen extrem guten Start ins Leben mit viel Aufmerksamkeit und Begleitung.
Der zweite, Tanner, ist von der Anlage her ein stabiler Typ und hat einen schlechten Start ins Leben und muß sich erst neu sortieren.
Der dritte, Madoxx, hatte zwar einen normalen Start, ist aber eher unsicher und tut sich schwer seine Position zu finden.

Junge Hunde brauchen Zeit um sich im Leben zu orientieren. Das ist nicht so viel anders wie bei uns Menschen.

 

[matty]

Ich hab da ne andere Szenerie vor Augen, die ich mal als Zuschauerin (von außen, wir kamen da zufällig vorbei) gesehen habe. Junge Frau marschiert mit DSH übern Platz und schickt ihn revieren. Aus vollem Hals brüllend, jeden einzelnen verdammten Befehl. Also ich war weiter von ihr entfernt als der Hund, und mir war's zu laut. Für mich war es ein wtf, mit einem Hund so rumzubrüllen. Aus Prinzip offenbar.

Mir geht es auch so.
Ich habe an Hundetrainern auf diesem Gebiet bisher, von den Negatinerfahrungen der Hundeplätze der Umgebung mal abgeshen, nur Nina Miodragovic mehrfach kennengelernt und arbeiten sehen.
Bei ihr und ihren Vater wird definitiv nicht gebrüllt.
Ihrem Umgang mit den Hunden auf dem Hundeplatz zuzuschauen, das macht zumindest mir wirklich Spaß.
Sie hat es selbst und auch mit den von ihr ausgebildeten Hundesportlern irgendwie trotzdem zu Meisterschaften gebracht und Nina selbst war wohl mehrmals Schweizer Meisterin.

 

[toubab]

Mir geht es auch so.
Ich habe an Hundetrainern auf diesem Gebiet bisher, von den Negatinerfahrungen der Hundeplätze der Umgebung mal abgeshen, nur Nina Miodragovic mehrfach kennengelernt und arbeiten sehen.
Bei ihr und ihren Vater wird definitiv nicht gebrüllt.
Ihrem Umgang mit den Hunden auf dem Hundeplatz zuzuschauen, das macht zumindest mir wirklich Spaß.
Sie hat es selbst und auch mit den von ihr ausgebildeten Hundesportlern irgendwie trotzdem zu Meisterschaften gebracht und Nina selbst war wohl mehrmals Schweizer Meisterin.

Ich moechte kurz anmerken das sanitaetshund nicht das gleiche ist wie i.p.o.

 

[Vrania]

Ich find es ja speziell da gruselig, wo Lieschen Müller mit Labrador Ben im Junghundekurs derartig abgeht. Der Hund wird danach höchstens noch den BH Kurs sehen. Aber Sitz und Platz gröhlen, dass man's im nächsten Ort noch hört und der Hund allein durch die Schallwelle umfällt.

 

[matty]

Ich moechte kurz anmerken das sanitaetshund nicht das gleiche ist wie i.p.o.

Ich möchte mal kurz bemerken, dass ich vom Hundesport schrieb, auch, wenn sie mit einem Hund auf dem o.g. Gebiet erfolgreich war.
Sie ist auch Meisterin im ZOS, was ich jedoch auch nicht meinte.

Sie ist praktisch auf dem Hundeplatz aufgewachsen. Ihr Vater, Milos Miodragovic, war schon ein erfolgreicher Hundesportler und Buchautor, so, wie sie auch.
Seminare gibt sie vor allem in Obedience, auch regelmäßig bei Baumanns im Hundezentrum.

 

[toubab]

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