Beim Badezimmer könnte es durchaus sein, dass er so nervig war, weil er doch wieder musste...
Zu Kindern habe ich mal eine Theorie gelesen, dass dieses "In die Hose machen nach Anpfiff" (nicht - dabei, sondern danach) eine unbewusste Fehlverknüpfung aus der Sauberkeitserziehung ist.
Das dann, wenn die Kinder früher besonders viel positiven Zuspruch und Lob und Aufmerksamkeit beim Wickeln erhalten haben. (Und der Hund eben beim Pinkeln draußen). Das Problem ist demnach, dass der Hund u.U. zwar "Ich piesele, also werde ich gelobt" gelernt hat, aber nicht "verinnerlicht" hat, dass das Pieseln nur draußen erfolgen sollte.
Das führt dann (laut Theorie) dazu, dass bei Frust und Einsamkeitsgefühlen der Hund, weil "Pipimachen" ohne Ortsbezug mit "Lob" und "Aufmerksamkeit" verknüpft ist, pieselt, wenn er sich allein und unglücklich fühlt.
Also - ich geb das mal so wieder. In dem Buch war auch (auf Kinder bezogen) genauer ausgeführt, warum das in vielen Fällen keine klassische Trotzreaktion sein könne - die Handlung erfolgt zwar zielgerichtet, aber irgendwie nicht "bewusst", eher so, wie Kinder bei Stress den Daumen in den Mund stecken...
Lösung war in dem Fall glaube ich im Grunde, die Sauberkeitserziehung nochmal neu aufzubauen bzw. zu vertiefen, um den Ortsbezug zu verfestigen.
Ich gebe aber allen Recht, die sagen, dass man auch noch mal beim TA abklären lassen sollte, ob alles ok ist. Denn das Bedürfnis, zu pinkeln, kann beim Hund durchaus aus gesundheitlichen Gründen größer sein, was dann ein derartiges Verhalten irgendwie "verlockender" macht.
Neben Blasenentzündung kann ein Grund für vermehrte und teils unkontrolliertes Wasserlassen auch so etwas wie "Nierengrieß" sein - das sind kleinste Ablagerungen (wie Nierensteine), die die Blase reizen, teils das Wasserlassen erschweren, weil sie den Hanrgang verlegen - und dann zu schwallartigem, kaum zu kontrollierendem Pieseln führen, wenn der Druck groß genug ist.
Das hatte mein Hund mal als Nebenwirkung eines Antibiotikums.