Zum Thema “helfen“ wollen: Es ist ja gut das es engagierte Leute gibt, aber ehe man sich engagiert sollten die Fakten auf dem Tisch liegen.
Ich habe für einen Katzenschutzverein ab und an eine kranke Katze aufgenommen, die dann bis zum Tod von mir betreut wurde. Oft waren das alte Katzen, die mit ihren Besitzern alt geworden sind und wenn ihre Besitzer dann starben, blieben sie alt und/oder krank zurück.
Irgendwann bekam ich über eine Katzenhilfe einen alten, abgemagerten Kater mit Niereninsuffizienz in Pflege. Er war schon sehr klapprig und es war klar das es nur noch um eine sehr kurze Zeit ging.
Es war Sommer, die Wohnungstür war offen und der Kater spazierte auf dem Laubengang herum. Als ich nach ein paar Minuten nach schaute war er weg. Entlaufen konnte er nicht sein, dazu war er viel zu schwach.
Was war passiert: Nachbarn hatten den Kater gesehen und ihn kurzerhand entwendet. Sie hatten im Garten oder auf dem Laubengang den einen oder anderen meiner Pfleglinge gesehen und waren der Ansicht ich ließe sie hungern und verwahrlosen.
Gott sei Dank machte ein anderer Nachbar uns darauf aufmerksam, weil die Leute ihm mit geteilt hatten, sie brächten den Kater jetzt ins Tierheim, damit die sich um ihn kümmern.
Wir sind zum Tierheim gerast. Die waren mittlerweile mit dem Kater beim Tierarzt und dieser wollte ihn wegen des schlechten Zustandes einschläfern.
Ich hatte alle Unterlagen zum Kater mit. Sowohl die Übernahmepapiere als auch die medizinischen Unterlagen, aber er war nicht gechipt. Das ist auch sehr lange her und damals wurde wenn überhaupt tätowiert, was man dem Kater nicht mehr zugemutet hat.
Ich hatte Mühe den Sachverhalt zu erläutern aber nach einem Telefonat mit der Katzenhilfe und Prüfung aller Unterlagen glaubte man mir, das die Nachbarn ihn vermeintlich wohl meinend, aber dennoch wiederrechtlich ins Tierheim gebracht hatten.
Nicht vom Tisch war die Einschläferung angesichts des schlechten körperlichen Zustandes. Tierheim und Tierarzt versuchten mich davon zu überzeugen und vor allem sie hielten den Kater quasi als Geisel und übergaben ihn mir nicht.
Letztendlich gerettet hat den Kater, das er Miniwindbeutel liebte. Ich hatte welche mit genommen und als er sich auf mich zu bewegte und sich freudig darauf stürzte, glaubte man mir das er noch Lebensqualität hat und ich bekam ihn ausgehändig.
Das war ein wirklich schlimmes Erlebnis für mich. Ich habe die Nachbarn, nachdem der Kater und ich wieder zu Hause waren, sofort aufgesucht und ein klärendes Gespräch geführt. Sie waren tatsächlich um den Kater bemüht gewesen und hatten ihre Beobachtungen meiner Pfleglinge falsch interpretiert.
Der Kater ist etwa 6 Wochen später friedlich eingeschlafen. Zu meiner Freude hat ihn das Erlebnis anscheinend nicht mit genommen.
Wäre ich nicht so schnell dahinter gekommen was geschehen war, wäre der Kater tot gewesen, weil jemand “helfen“ wollte und sich vorher nicht informiert hat.