die Geschichte der Amanda Todd

Ach, ABE, so einfach ist das nicht.

Bei uns an der Schule hat sich vor Jahren mal jemand umgebracht (nach dem x-ten Versuch, wie sich später herausstellte).

Der war eigentlich total beliebt gewesen, war höchst aktiver Schülersprecher - bis er irgendwann den Bogen überspannt hat und überall mitmitschen wollte. Da ging er den Leuten (mir auch) dann massiv auf den Keks, und plötzlich konnte er gar nichts mehr richtig machen, egal für wen.

Da wurde er nur noch ausgebuht. Bis er sich umbrachte. (Versuche dazu hatte er allerdings, wie sich später herausstellte, schon einige gestartet, als er noch auf der Welle der Beliebtheit schwamm, weil er echt gute Ideen hatte und einiges an der Schule in Gang gebracht hat. Dass er sich umgebracht hat, lag also nicht nur daran, dass er "gemobbt" wurde.)

Da heulten dann auf einmal alle (vor allem die Mädchen) und fanden das ja soooo schrecklich. Das waren aber dieselben, die einen Tag vorher noch über ihn gelästert haben. Die haben schlicht nicht verstanden, dass sie im Grunde durch ihr Verhalten (wie ich ja auch, denn mich nervte der ja auch) genauso zu dem Ereignis beigetragen haben wie die, die sich offener geäußert hatten.

Außerdem hatte sich an seiner "Nervigkeit" vorher ja nichts dadurch geändert, dass er sich umgebracht hat.

Man konnte nun darüber nachdenken, dass sie vermutlich nur ein Versuch gewesen war, etwas zu kompensieren, das ihm gefehlt hat - aber das hat von den heulenden Trullas mit Sicherheit nicht eine hinbekommen. Naja, vielleicht schon, aber die Mehrheit eben nicht.

Aber geschockt waren sie alle definitiv. Und nach ein, zwei Tagen dann eben nicht mehr, aber das ist ja im Grunde bei jemandem, den man kaum gekannt hat, eigentlich eine normale Reaktion.

Und hier sehe ich auch bei diesen Facebook-Geschichten das Problem. Die Masse der Beteiligten und der Abstand zum Geschehen. Jeder macht nur ein bisschen was, und keinem ist bewusst, dass unter Umständen durch viele hundert gedankenlose oder "coole" Kommentare bei der einen Zielperson, bei der diese alle eintreffen, der Druck so groß wird, dass die es nicht mehr aushält. Man selbst hat ja nur einmal gepostet, oder zweimal, das ist ja im Grunde gar nix...

Das Verhältnis wird nicht gesehen. - Und manchmal denke ich auch, viele Leute, nicht nur Jugendliche, denken nicht daran, dass auf der anderen Seite der Leitung tatsächlich, echte Menschen sitzen, die noch ein anderes Leben haben. Und denen man genauso viel Respekt entgegenbringen sollte wie real existierenden Personen. Auch wenn man sie und ihre Gefühle nicht sieht!
 
  • 6. Mai 2024
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Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
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lektoratte, wir hatten es neulich schon mal davon (und das ist mir auch so wichtig an dem Thema:( das Internet und die sozialen Netzwerke dort brauchen Regeln / Werte

die beiden Vorfälle sind bedauerlich,Können aber nicht mehr ungeschehen gemacht werden

aber ich denke nach wie vor, dass die Vorfälle als Ausgangspunkt für diejenigen dienen können, die diese virtuelle Welt heute und auch morgen mit Leben erfüllen, ihr Inhalt geben. Diese Jugend sollte sich Gedanken darüber machen, wie das Netz funktionieren könnte ohne dass es (Ausnahmefälle wird es immer geben, denn gegen alles kann man nichts und niemanden beschützen) solche gravierenden Vorfälle gibt (und schon gar nicht gehäuft ...)
 
Wenn man sich nur an die Regeln und Werte der realen Welt halten würde, hätte man viele Probleme nicht. Dafür braucht es eigentlich im Grunde keine "Extra-Regeln".

Natürlich kommt Mobbing auch im echten Leben vor. Und das vermischt sich, wie mir jetzt ja auch wieder bewusst gemachrt wurde.

Aber ebenso natürlich ist Mobbing eigentlich eine zu sanktionierende Verhaltensweise. Man mobbt nicht. Punkt. Das ist die einzige Regel, die es braucht, ob nun daheim oder unterwegs oder im Internet. Man mobbt weder im echten Leben, noch im Netz.

Und wenn man es zb mit Beleidigungen, unsachlichen Bemerkungen, persönlichen Pöbeleien und so weiter genauso hält, wie mit realen Personen, und nicht unfein aus der Deckung heraus zuhaut, weil einen ja keiner sieht - wären auch schon wieder ein Haufen Probleme weniger vorhanden.

Darüber hinaus gibt es sicher auch ein paar Regeln speziell für Online-Kommunikation, die sinnvoll sind.

Ganz wichtig finde ich zB, dass die Gefahr von Missverständnissen online viel größer ist als in echt. Dass es also zum guten Ton gehört, lieber nochmal nachzufragen, statt gleich loszupöbeln. (Würde manchmal auch im echten Leben helfen.)
Und dass man sich allgemein im Netz nicht wie ne offene Hose benimmt.

Aber das zu vermitteln, ist ja bei Jugendlichen in einem gewissen Alter schon "in echt" und von Angesicht zu Angesicht manchmal ziemlich schwierig.

Das sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, wie die als Erwachsene so sein werden... sagt zumindest die Wissenschaft. Bestimmte Teile vom Hirn werden anscheinend reihum wegen Generalüberholung stillgelegt... aber wie auch immer. In einem bestimmten Alter ist es jedenfalls oft hoffnungslos.
 
Und dass man sich allgemein im Netz nicht wie ne offene Hose benimmt.

Aber das zu vermitteln, ist ja bei Jugendlichen in einem gewissen Alter schon "in echt" und von Angesicht zu Angesicht manchmal ziemlich schwierig.
und genau das finde ich gehört mit "Leben" gefüllt - nämlich wie bringe ich das Gros der jungen User (und auch einige der Älteren, zugegeben) dazu, sich stets der Tatsache bewusst zu sein, dass hinter jedem Account in der Regel ein realer Mensch mit Gefühlen, Wünschen und Befindlichkeiten steckt? und sich dann entsprechend zu benehmen?

und wie kann man diese Internet-Mobs (also als Massen-Phänomen) ein bisserl besser in den Griff bekommen? denn offensichtlich ist es im Netz ja leichter, sich so einem Mob anzuschließen als im realen Leben, wo doch der eine oder andere dann aus Angst vor Konsequenzen zurück schreckt ...

aber darüber sollten sie die Jungen Gedanken machen, denn das ist eindeutig ihre Welt und ihre Zuständigkeit ..
 
Ich finde, du und ich sind doch eigentlich auch recht aktive Netz-Benutzer. Da kann man sich schlecht zurücklehnen und sagen: Na, wir sind alt, das geht uns nix mehr an...

Immerhin ist es ja an Leuten wie uns, den jungen Usern von heute (du) oder morgen (wohl ich) eine Haltung zu vermitteln, die es ihnen erst möglich macht, genau das genau so zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten.

Oder ist das von mir zu theoretisch oder idealistisch gedacht?
 
Ich finde, du und ich sind doch eigentlich auch recht aktive Netz-Benutzer. Da kann man sich schlecht zurücklehnen und sagen: Na, wir sind alt, das geht uns nix mehr an...

Immerhin ist es ja an Leuten wie uns, den jungen Usern von heute (du) oder morgen (wohl ich) eine Haltung zu vermitteln, die es ihnen erst möglich macht, genau das genau so zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten.

Oder ist das von mir zu theoretisch oder idealistisch gedacht?
nee, Margit, das ist theoretisch schon richtig gedacht, deswegen ärgere ich mich ja ziemlich, dass das in der Schule in KEINEM Fach ein Thema war und ist - gerade Amanada Todds Geschichte würde sich ja auch für Englisch eignen und nicht nur für soziales Lernen oder so ...

aber wie gesagt: das ist Theorie - mir geht es um die praktische Umsetzung und da müssten sich eben die Jüngeren tummeln, die, die demnächst solche Seiten programmieren oder es bereits tun, diejenigen, die fast ihr gesamtes Leben über solche Seiten planen und abwickeln etc.

irgendwie sehe ich unsere Rolle da mehr wie die der alten Philosophen, die Ideen an die (überwiegend junge) Zuhörerschaft herantrugen und hofften, die "Saat" möge aufgehen
 
Ich gebe Euch weisen älteren Damen schon recht - "die Jugend" geht ganz anders mit der Materie um (auch wenn ihr die Kunst "Internet" ebenfalls praktisch perfekt beherrscht :eg:).

Die Kommunikation über das Internet hat viele alte "Formen" abgelöst - oder zumindest teilentschärft - das ist nicht weg zu diskutieren. Und das der Trend immer weiter geht, liegt in der Natur der Sache. Der vernünftige Umgang mit Multimedia und Co. ist eine Aufgabe, welche mir jetzt schon die Verzweiflung in die Augen treibt (Du bekommst heutzutage ALLES sehr simpel - von gewaltverherrlichenden Filmen bis hin zum HCP, alles per Knopfdruck. Unsereiner musste noch Schülerausweise fälschen, um in der Videothek nebenan den neusten Horrorfilm zu bekommen, obwohl man erst 16 Jahre alt war oder so ... Da war noch Erfindungsgeist gefragt :p Und man bekam halt nicht ohne weiteres alles, was der Markt zu bieten hat - ganz wichtiger Unterschied!).

"Meine" Generation hat die Geburt dieses Phänomens ja live miterlebt, vom C64 über Amiga und Co. - bis hin zu den ersten Seiten im Netz (mein Mann würde Euch da jetzt einen mehrstündigen Monolog zu halten, der Nerd :lol:). Die Kinder heute wachsen da selbstverständlich mit auf - müssen sie ja auch. Gib meiner Tochter ein iPad und sie weiß es zu bedienen - meine Mutter würde an dem Ding verzweifeln. Das ist einfach so.

Aber wie sollen wir unseren Kindern den Umgang mit einem derart machtvollen Kommunikations- und Informationsmedium bis zur Gänze vernünftig beibringen (ich meine nun nicht die Bedienung als solches, sondern die Verarbeitung und den Umgang mit Inhalten)? Wenn einem da was schlaues zu einfällt, immer her damit - ich weiß es nämlich noch nicht ...

Grundsätzliche Erziehung - im Sinne von Sozialkompetenz und Co. - ist natürlich obligatorisch und gehört für mich zur guten und unabdingbaren Kinderstube.

Und dann?! Facebook und Co. (oder ähnliche Medien, welche in Zukunft auftauchen) werden den klassischen Terminkalender ersetzen, die Verbreitung von Informationen via www wird weiter zunehmen und nach und nach alle anderen Formen ersetzen. Die Wahrscheinlichkeit, "an die falschen" (Personen, Informationen, Werte etc.) zu geraten, steigt signifikant. Die grundsätzliche Nutzung zu verbieten macht m.M.n. überhaupt keinen Sinn - Kontrolle ist so gut wie unmöglich (spätestens ab Teenageralter). Also müssen die Kinder von heute noch im zarten Alter lernen, damit sie später nicht in dem Wust versinken. Für vieles fehlt aber sowohl Intellekt als auch Lernfähigkeit (altersbedingt!).

... ich weiß dem ehrlich nicht ... :verwirrt:
 
Ich finds halt einfach nur schlimm, dass bei den Leuten im Hirn wahrscheinlich nicht einfach mal ein "umdenken" statt findet und sie das, was passiert ist nehmen, um ihr Verhalten zu reflektieren und auch einfach zu verändern. :(
Denn genau das wirds doch sein. Vielleicht ist man mal kurz betroffen, vielleicht für einen Tag, eine Stunde oder wie auch immer etwas traurig, aber zu wissen, dass das durch das eigene Verhalten verursacht wurde und sich daran zu orientieren, zu ändern, das wird sicher in nicht wirklich vielen (wenn überhaupt einem) Fall passieren.



In meiner ersten Abteilung bei meiner aktuellen Firma gings nach 3-4 Jahren gar nicht mehr. Zwei meiner Kolleginnen hatten sich zusammen geschlossen und haben mich aufs feinste aus der Abteilung raus gemobbt. Ich hatte Angst ohne Ende zur Arbeit zu gehen, krank zu werden usw. Nachdem ich dann wirklich krank wurde, von der ganzen Arbeit und dem Stress, haben sie erst richtig los gelegt. Während meiner Abwesenheit hat man mich im kompletten Haus schlecht gemacht und überall herum erzählt, ich würde nur "Urlaub auf Gelb" machen usw. Das waren noch die harmlosen Sachen. Meine privaten Emails wurden alle gelesen (hat man sich ohne meine Zustimmung oder die meines Chefs frei schalten lassen und der Angabe, man müsse ja wissen was ich in meiner Ablage für Emails habe) und dann fingen die Damen auch noch an per Email über mich her zu ziehen.

Heute versucht eine der beiden Damen partout auf meine Freundesliste bei Facebook zu kommen, selbstverständlich will ich das nicht.
Ich frag mich einfach nur: warum?
Sie tut als ob nie was gewesen wäre und wir ja die allerbesten Freunde gewesen wären usw.
Rafft diese Person nicht, was sie eigentlich da vor 4 Jahren verbrochen und kaputt gemacht hat? Eher nicht.

Gut, in den Selbstmord hats mich zum Glück nicht getrieben, aber trotzdem, warum sind die Menschen so engstirnig und raffen es nicht??



Selbst ich schäme mich noch immer für meine ersten Jahre in der Schule (ist in der Grundschule passiert, ob durchgängig 4 Jahre oder nicht weiss ich nicht mehr), in der wir als komplette Klasse gegen einen Schüler gegangen sind, der uns ständig verpetzt hat. Mobbing gabs sicher auch damals schon, nur wurde der arme Kerl bei uns offensiv und direkt von 2en aus unserer Klasse (1 Junge, 1 Mädchen) in den Pausen vermöbelt, wenn er uns wieder mal hat auflaufen lassen.
Ich bin mit Sicherheit nicht stolz drauf, dass ich dabei gestanden habe und zu geguckt hab, wie er sie bezogen hat und es gibt keine Entschuldigung dafür.
Trotz allem hab ich mich für mein Verhalten von damals bei dem Klassenkollegen auf unserem ersten Klassentreffen entschuldigt und halte mir das immer wieder vor Augen, dass sowas nicht nochmal passiert.

Klar, ich läster auch (welche Frau nicht??), davon kann ich mich nicht frei sprechen, aber in Mobbing ist das (soweit ich das rückblickend betrachten kann) noch nie ausgeartet.
 
Ich finde den Fall Amanda Todd auch schlimm, eben weil sie wohl schon 2 Selbstmordversuche hatte und noch nicht mal die Eltern diesen Hilferuf vernahmen.

Ich denke aber nicht, dass Internet und Co. an dieser Misere schuld sind - Teenagerselbstmorde gab es schon immer - sie wurden nur nicht an die große Glocke gehangen und schafften es außerhalb der Todesanzeigen noch nicht mal in die örtliche Presse.
Mobbing gab es auch schon immer, dass ist auch keine Erfindung der Socialnetworks.

Ich bin Jahrgang '79 mein Bruder '83 - also nicht so ein großer Unterschied. Trotzdem waren die Unterschiede schon da.
Ich war mit einem ganzen Rudel von Gören unterwegs (typische Arbeitersiedlung) und meine Mutter war Zuhause. Wir bekamen solche Regeln auf wie: "Du darfst nicht über die Straße gehen" und "wenn die Laternen angehen, dann kommt ihr rein". Wir waren also ein Haufen Kinder begrenzt auf unseren Block (okay, der war schon groß) und mussten miteinander klarkommen. Wir haben gespielt, getobt, uns dreckig gemacht. Wir haben uns aber auch gegenseitig vermöbelt und kleinere Dispute mit anderen Gören vom anderen Häuserblock gehabt - wirklich verletzt wurde aber niemand.

Bei meinem Bruder waren es nur noch ein paar Kinder, man traf sich eher in den Wohnungen und die Vereine kamen auch ins Spiel (Fussball, Judo, Tennis, .....) und die Mütter gingen vermehrt arbeiten.

Zwar gab es bei uns dann in der Schule auch Hänseleien/Mobbing/etc. aber nur bis zu einem gewissen Punkt. Hat jemand geheult, dann wurde aufgehört - morgen vielleicht weitergemacht, aber für heute war gut. Auch bei körperlichen Auseinandersetzungen galt die eiserne Regel - wer am Boden liegt hat verloren, nachgetreten wurde nicht.

Bei meinem Bruder galten diese Regeln schon nicht mehr. So kamen bei meinem Bruder die ersten Waffen in die Prügeleien und am Boden wurde auch nachgetreten und es waren mittlerweile auch viele gegen einen.

Zwischen meinem Bruder und mir liegen knapp 4 Jahre, aber der Unterschied ist wirklich, dass ich damals ein Gör unter vielen war, meine Mutter (und die anderen Mütter) zwar ein Auge auf mich hatten, aber laufen ließen und wir unsere Probleme untereinander ausgetragen haben - zur Not mit Kinderfäusten.

Heute haben die Kinder nach dem Kindergarten doch keine körperlichen Erfahrungen mehr. Spielen draußen ohne die Aufsicht der Eltern - undenkbar. Körperliche Grenzen erfahren ist auch nicht mehr (es gibt auch kaum noch Raum dafür) und keine sozialen Kompetenzen mehr, weil die Kinder nicht mehr gelernt haben etwas ohne Erwachsene zu regeln.
Auch wenn es politisch korrekt ist zu sagen: "man darf nicht hauen" - pädagogisch wertvoll ist die Erfahrung: "ich haue, aber kriege zurückgehauen" trotzdem. Vielleicht ist sie sogar wertvoller, weil man erfährt was man tut, es widererfährt und das ganze ohne die Einmischung irgendwelcher Eltern. Das soll nicht heißen, dass ich Rowdytum beführworte, aber man hat den Kindern wirklich viele Lernerfahrungen genommen, indem die Eltern sich soviel einmischen.
 
Ich habe mir vorhin das Video angesehen und bin (bis jetzt)... fertig.

Wie KRANK!

Ich kann nur eines tun.
MEIN Kind zu einem besseren, empathischen Menschen zu erziehen.

EDIT: und zu einem starken, selbstbewusstem Menschen, denn Jeder kann auch auf der anderen Seite stehen...

Göttin, ich hoffe, das funktioniert :(
 
Ich finde den Fall Amanda Todd auch schlimm, eben weil sie wohl schon 2 Selbstmordversuche hatte und noch nicht mal die Eltern diesen Hilferuf vernahmen.

hmm..ich verstehe nicht so ganz, wie es zu diesem vorwurf kommt, den man ja überall liest.

das mädchen hat zwei mal die schule gewechselt. das geht auch in den usa imho nur, wenn die eltern mitspielen. und die werden vermutlich schon nach dem "warum" gefragt haben und haben es offenbar ernstgenommen. im nachhinein natürlich nicht ernst genug. welche möglichkeiten haben eltern denn ? ja, sie hätten die polizei einschalten können. so, wie abertausende andere eltern das auch tun sollten ? "mein kind wird gemobbt" ?

als ich damals kurz gemobbt wurde, wussten meine eltern gar nichts davon. wie es in mir aussah, habe ich niemandem anvertraut.

ich sehe hier viel stärkere versäumnisse bei den stellen, die zu den zeitpunkten verantwortlich waren, also der schule. daß dort so etwas unbemerkt bleibt, halte ich für viel unwahrscheinlicher.

ich habe jedenfalls bis jetzt keinen link gefunden, aus dem hervorgeht, daß die eltern nichts gemerkt haben oder es sogar bewusst ignoriert haben.

edit: ich meine natürlich kanada, nicht usa.
 
Ich finde den Fall Amanda Todd auch schlimm, eben weil sie wohl schon 2 Selbstmordversuche hatte und noch nicht mal die Eltern diesen Hilferuf vernahmen.

hmm..ich verstehe nicht so ganz, wie es zu diesem vorwurf kommt, den man ja überall liest.

das mädchen hat zwei mal die schule gewechselt. das geht auch in den usa imho nur, wenn die eltern mitspielen. und die werden vermutlich schon nach dem "warum" gefragt haben und haben es offenbar ernstgenommen. im nachhinein natürlich nicht ernst genug. welche möglichkeiten haben eltern denn ? ja, sie hätten die polizei einschalten können. so, wie abertausende andere eltern das auch tun sollten ? "mein kind wird gemobbt" ?

als ich damals kurz gemobbt wurde, wussten meine eltern gar nichts davon. wie es in mir aussah, habe ich niemandem anvertraut.

ich sehe hier viel stärkere versäumnisse bei den stellen, die zu den zeitpunkten verantwortlich waren, also der schule. daß dort so etwas unbemerkt bleibt, halte ich für viel unwahrscheinlicher.

ich habe jedenfalls bis jetzt keinen link gefunden, aus dem hervorgeht, daß die eltern nichts gemerkt haben oder es sogar bewusst ignoriert haben.

edit: ich meine natürlich kanada, nicht usa.

Ich hab das mit den Selbstmordversuchen auch nur aus den "Medien", weil ich mir den Fall nicht speziell reingezogen habe (geht mir da nicht gut mit).
Wenn ich höre "Selbstmordversuch", dann gehe ich von Dingen wie Medikamentenmissbrauch oder kaputten Handgelenken aus. Auf der Brücke stehen und dann nicht Springen mag vielleicht auch schon als Selbstmordversuch gelten - daran denke ich eigentlich weniger, wenn ich soetwas höre.

Aber warum sollten denn die Schulen verantwortlich sein?
Das amerikanische (und da unterscheiden sich die Kanadier wohl nicht) Schulsystem ist so brutal auf Masse ausgelegt, da fallen "Opfer" automatisch durchs Raster. Es gibt keine Schulklassen sondern nur Jahrgänge, keine Klassenverbände und keine Klassenlehrer. Ein Kind ist dort nur eine Nummer - leider.

Und ich sehe es als Versäumnis der Eltern an:
- das Kind verändert sich
- keine Freunde (von denen erzählt wird, Besuch etc.)
- 2 Schulwechsel
spätestens nach dem 2.ten Schulwechsel schleif ich mein Kind zum Psychololgen, wenn es nicht mit mir redet und achte vermehrt auf irgendwelche Anzeichen.

Und so traurig es ist, Teenager haben sich durch alle Zeiten hinweg umgebracht, auch schon in der Literatur (Romeo und Julia). Ich hab grad einen Bericht gesehen wo glaub ich in Grönland und/oder bei der Urbevölkerung Amerikas eine eklatant hohe Selbstmordrate bei Jugendlichen herrscht - DAS fand ich heftig.
Aber dieses Rumgejaule wegen den sozialen Netzwerken finde ich affig - als wenn man als "Opfer" in einem 300 Seelenkaff wo jeder jeden kennt besser dran wäre. Opfer und Täter wird es immer geben und es ist wichtig die eigenen Kinder so stark zu machen, dass sie nicht zu Opfern werden.
Eine gute Freundin von mir hat 2 Kinder (12 und 14) die keinen unkontrollierten Zugang zum PC haben. Da steht der Computer in der Wohnküche und Muttern hat einen Blick drauf - von irgendwelchen Smartphones mal ganz zu schweigen. Und die Kinder sind sozial eigentlich gut aufgestellt und leiden nicht darunter, dass sie nicht ständig online sein können. Aber oh wunder - Fernseher und Konsolen im Kinderzimmer gibt es auch nicht.

Aber ich schweife ab - der Fall ist wirklich traurig, aber ich finde nicht, dass er DIE Aufmerksamkeit verdient hat. Im Gegenteil, ich halte diese "Werbung" für genauso bedenklich wie die Berichterstattung über Anorexiemädels.
 
die eltern sind mit ihr sogar umgezogen um aus dem teufelskreis auszubrechen aber das netz ist überall und es ging weiter,da wo sie dann gewohnt hat.
 
Eine gute Freundin von mir hat 2 Kinder (12 und 14) die keinen unkontrollierten Zugang zum PC haben. Da steht der Computer in der Wohnküche und Muttern hat einen Blick drauf - von irgendwelchen Smartphones mal ganz zu schweigen. Und die Kinder sind sozial eigentlich gut aufgestellt und leiden nicht darunter, dass sie nicht ständig online sein können. Aber oh wunder - Fernseher und Konsolen im Kinderzimmer gibt es auch nicht.

Das finde ich prima (ernsthaft!) - aber spätestens, wenn die bei Freunden sind, surfen sie vermutlich doch "unkontrolliert" oder könnten es zumindest tun. Heutzutage hat (fast) jeder Internetzugang, Schulen sind online, es gibt Internet-Cafes etc. pp. Wenn ich ins Internet will, dann komme ich ins Internet. Und ich behaupte, relativ problemlos. Das müssen Eltern weder gutheissen, noch mitbekommen - Fakt. ;)

Es kommt sicher auch darauf an, wie man als Eltern damit umgeht (Nachahmung). Mein Mann verdient unsere Brötchen als Grafiker und arbeitet viel von zuhause aus - ein Haushalt ohne Rechner, Laptop und Co. wäre demnach hier als Beispiel undenkbar / nicht machbar. Edda sieht Papa am Schlappi sitzen - und will natürlich auch (sie bügelt auch wie ihre Oma und putzt die Wohnung wie Mama etc. etc. Natürliche Nachahmung eines Kindes eben). Puzzle oder Memory auf dem iPad ist für sie kein Problem (altersgerechte Spiele versteht sich und selbstredend in Maßen und kontrolliert!).

Natürlich könnten wir das unterbinden/verbieten - aber zu welchem Zweck? Die "Kinder von heute" wachsen mit Multimedia und Co. auf (wie ich weiter oben schon schrieb), sehen das an jeder Ecke und haben es als Unterrichtsfach in der Schule. Wer heute nicht mit PC und Co. umgehen kann, hat kaum Schnitte auf dem Arbeitsmarkt (gibt natürlich Jobs, wo es präsenter ist als anderswo - aber selbst ich, als pädagogische Mitarbeiterin, muss Berichte und Co. auf dem Rechner schreiben und das in jedem Dienst. Kollegen, die sich da schwer tun - und das ist bei uns die "ältere Generation" - haben arge Probleme). Und: Es wird mehr werden, nicht weniger. Ich bringe es meinen Kindern lieber bei und bemühe mich, sie zu einem vernünftigen Umgang mit dem Medium zu erziehen. Verbieten bringt meiner Meinung nach nichts - dann machen sie es eben ohne mich. Gelegenheiten sind ausreichend vorhanden (bis meine Kinder Teens sind, vergehen noch 10 Jahre. Bis dahin wird jeder Haushalt vernetzt sein).

Fernseher und Konsolen im KiZi wird es bei mir auch nicht geben, hier schaut niemand das übliche Fernsehprogramm, zu keiner Zeit (nur gezielte Auswahl ohne Werbeunterbrechung und auch erst, nachdem die Kinder im Bett sind. Wir haben da einfach keinen Bock drauf, uns von Harz4 TV und Co. berieseln zu lassen, beide nicht. Das Fernsehprogramm bekomme ich nur auf der Arbeit mit, wenn meine Bewohner schauen :p) - und diesen Unterschied merken wir jetzt schon (viele Freunde von Edda kennen Lillyfee und Co. aus dem KiKa - das gibbet hier nicht).

Häufig wird der PC und der Fernseher aber als günstiger Babysitter genutzt - und DA sehe ich das große Problem. Das ist leider viel verbreitet, auch bei Kleinstkindern schon (ich habe nicht schlecht gestaunt, als eine Bekannte meines Bruders den damals 4 Monate alten Knirps zur Beruhigung vor die Kiste gesetzt hat mit den Worten "dann schaut er zu und ist ruhig". Ne, is klar ... :unsicher:). Die Kleine einer Bekannten schaut mit ihren knapp 3 Jahren jeden Morgen (!) beim Frühstück irgend eine Prinzessinnen-Serie auf KiKa. Und ich rede von gebildeten Leuten (gut, die mit dem Baby nicht so ... *eg*).

Wir Eltern der Teenager von morgen werden es deutlich komplizierter haben, was das Thema angeht. Es wird immer präsenter und damit unkontrollierbarer werden. Ich finde das alles sehr schwierig ...
 
bei uns gab es mal ne playstation zu weihnachten weil die kids gerne harry potter spielen wollten,das dingen steht hier unbenutzt rum...meine kids sind und waren lieber draussen als in der bude...meine beiden grossen haben aber zugriff auf das internet per handy und nutzen das auch fleissig und ich beobachte beide akribisch-sehr zu ihrem leidwesen.wie oft mussten die schon sachen löschen oder sich für blöde kommentare entschuldigen ;)
 
Bei uns läuft zu 99% keine Flimmerkiste. Das Assi-TV kann ich nicht gucken, ohne Aggressionen. Im KH hat meine Zimmernachbarin für 24 h diesen Mist laufen gehabt - furchtbar.

Zum Glück war ich noch einigermassen benebelt und habe nur Bruchstücke mitbekommen.

Fernsehen als Berieselung geht gar nicht. Hörbücher massenhaft. Das arme Kind muss mit Mama Mord & Totschlag anhören, aber noch versteht es ja nichts. Und die Sprecher haben ja
schöne Stimmen :D.

Ich sammle schon fleissig Bücher für die Lütte, es gibt so schöne Kinderbücher, viel besser als
der olle Fernseher!
 
@Consultani
Wie gesagt, der Rechner steht in der Wohnküche und von daher gibt es solche Sachen wie sinnloses Chatten nicht - für die Hausaufgaben oder sonstige sinnvolle Sachen (z.B. eigene Musikvideos ect.) gibt es freien Zugang.
Solche Sachen wie ICQ (und die Spiele) sind gesperrt oder nur mit Freunden und Bekannten erlaubt, da sich auch da komisches Volk rumtreibt - Facebook darf der Große zwar haben, aber Muttern will/hat auch weiterhin ein Auge drauf. Handy gibt erst dann, wenn man alt genug ist die Rechnung zu bezahlen usw. Dabei ist meine Freundin überhaupt nicht gegen die neuen Medien eingestellt, nur sieht sie ihre Kinder halt auch am Liebsten Draußen. Mir ist sie diesbezüglich wirklich ein Vorbild, weil die beiden Kiddies echt geile Typen sind - humorvoll, nett und trotz Pupertät höflich/mitfühlend.
Wenn ich mal Zwerge haben sollte hoffe ich auf solche Exemplare.

Das man sich den neuen Medien nicht völlig verschließen darf ist klar, aber wir müssen unseren Zwergen jetzt einen vernünftigen Umgang bzw. auch einen Verzicht aufzeigen, eben weil das Internet nicht nur eitel Sonnenschein ist. Wenn ich sehe, was für Bilder einige bei vollem Bewusstsein ins Netz stellen...:( DIE werden sich freuen, wenn ihnen der Juniorchef in 10 Jahren noch das Bild mit K.otze im Haar zeigen kann.
 
Hab ich mich schon mit befasst, schrecklich !
Die Hälfte der Menschheit kannste in die Tonne kloppen !
Wie muss man drauf sein, um einen Menschen in den Tod zu treiben ?!

Machs gut hübsche Amanda, jetzt in einer besseren Welt. :hallo:
 
ich nehme mal den thread, weil es eine ähnliche geschichte ist. es endet nur nicht so tragisch und relativiert vielleicht die probleme des einen oder anderen. menschen können sehr stark sein.

My Story- Lyndsey Yawt - YouTube
 
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