Stimmt, im Vergleich zu der RAD waere dieses Modell sogar super. Wie man jedoch in Niedersachsen sieht, geht es auch ohne Rasseliste. Daran sollten sich die Niederlande eher orientieren.
Ja, klar - das wäre das optimalste. Das tun aber schon andere deutsche Bundesländer nicht. Und die Niederlande haben andere gesetzliche Grundvoraussetzungen als hier in Deutschland. Würde dann zB bedeuten, dass in Fällen wo ein Hund in Niedersachsen eingezogen, ins Tierheim verbracht und weitervermittelt wird, derselbe Hund in den NL dann eben a la RAD eingezogen wird. Weiteres Schicksal ungewiss. Genau das meinte ich mit den grundsätzlich schlechteren Bedingungen, die Hunde in NL haben.
Wohl gemerkt: das ist
mein derzeitiger
Eindruck. Basierend zB darauf, dass sich der niederländische Staat schon für ausgesetzte Hunde nicht zuständig fühlt, weshalb dann eben auch die Tierheime völlig überfordert sind. Eine entsprechende Eingabe der "Partei für die Tiere" hier den Tierheimen staatliche Unterstützung zu geben, ging zB nicht durch.
Hoffe, das ist nicht nur politisches Geschwafel fuer den Wahlkampf, wie so oft in Deutschland der Fall.
Die letzten Wahlen waren in 2006 und diese Standpunkte, aus denen ich die Infos rausgesucht habe, musst du erstmal finden. Sie sind sowas wie Parteiprogramme. Zu diversen Themen aufgelistet kannst du nachlesen, was für einen Standpunkt die Partei hier jeweils vertritt.
Gabi schrieb:
Ein Grund dafür scheint die RAD selbst zu sein; in 1993 wurden 136 pitbullartige Hunde eingezogen, danach gingen die Zahlen zurück bis auf 51 Hunde in 2000. Seitdem steigen sie zunehmend an, bis eben 475 in 2006. Das sind die amtlichen Zahlen, die in dem obigen erwähnten Schriftstück aufgeführt sind.
Da muss doch Medienhetze dahinter stecken?! In 2000 fing das ja in Deutschland so richtig an, ich denke da ist so einiges in die Niederlande uebergeschwappt.
Es sind auch eindeutig deutsche Hunde rübergeschwappt. Ebenso wie vermehrt Welpen über osteuropäische Märkte rüberschwappen. So wie bei uns ja auch.
Es wurden einfach mehr und mehr Hunde eingezogen, weil es immer mehr gibt. Bei uns sitzen vermehrt Hunde aus derartigen Quellen in Tierheimen, in NL werden sie eingezogen. Hier kommt dann auch noch erschwerend hinzu, dass die RAD nicht sonderlich bekannt ist in den NL.
Es war ja lediglich eine
Annahme, dass die RAD bis 2000 gar nicht umgesetzt wurde. Das impliziert dann natürlich schon, dass die Medienhetze in 2000 dafür gesorgt hat, dass die RAD aus der Schublade gekramt wurde.
Die RAD hatte zum Ziel Pitbull-ähnliche aus "Schwarzzuchten" aus dem Straßenbild zu entfernen. Wie in Deutschland wurde sie aufgrund von Beissvorfällen erlassen und auch umgesetzt. Von Anfang an! Und eben nicht erst seit 2000, ausgelöst dadurch dass Bild & Co. wieder an die RAD erinnert haben...
Gabi schrieb:
Die Parteien die hier dagegengestimmt haben, sind aber noch lange nicht grundsätzlich für das Weiterbestehen der RAD. Die SP zum Beispiel nicht, und von der CDA kam ja der Antrag, sie zu ändern.
Aber warum stimmen diese Parteien gegen das Aussetzen der Toetungen, wenn sie eigentlich gegen die RAD sind? Das macht fuer mich keinen Sinn. Daher auch meine Befuerchtung, dass das alles nur politisches Geschwafel ist, um Waehlerstimmen zu gewinnen.
Es gab schon mal so eine Abstimmung, am 05.07.07.
Da waren noch mehr Parteien dafür, das Töten auszusetzen als bei der jetzigen im März 0.
[Meinung on]Hältst du die Annahme für zulässig, dass Politiker einfach denken, da kommt es jetzt auf die paar Monate auch nicht mehr darauf an?
Weisst du Scotty, wir denken - natürlich - in erster Linie vor allem an die armen Hunde. Als Politiker vertrittst du aber beide Seiten und musst abwägen zwischen "Gnade" für die Hunde und "Risiko" für die Bevölkerung. Ich denke schon, dass hier ganz einfach keiner die Verantwortung für das "Risiko" übernehmen wollte. Eben insbesondere nicht für "die paar Monate".
[Meinung off]
Die RAD auszusetzen würde ja bedeuten, gar nichts mehr zu tun. Sich dafür auszusprechen, dass sie geändert und auf durchdachteren Boden gestellt wird, ist ja nicht gleichbedeutend mit "den Dingen dann einfach mal ihren Lauf zu lassen".
Eines denke ich sollten wir nicht glauben, nämlich dass die RAD geändert werden soll, weil der Politik die Hunde leid tun. Oder weil sie sich vor Protesten fürchten. Sie soll geändert werden, weil sie ein Werkzeug ist, dass stumpf geworden ist. Was ja auch der Fall ist: Hunde einzuziehen die "gefährlich aussehen" schafft keine Sicherheit
und triftt Unschuldige. Wir haben natürlich das Auge auf den Unschuldigen - die Politik aber natürlich auf der Sicherheit.
Liebe Grüße
Gabi