Ich weiß immer noch nicht, wie du darauf kommst, dass jeder Besitzer, der die Befunde seines Tiers selbst dokumentiert und immer mit sich zum nächsten Arzt führt, versucht, einen Tierarzt gegen den anderen auszuspielen...
Ich habe von den Praxen, in denen größere Untersuchungen gemacht wurden, in der Regel anstandslos die Befunde meines Hundes ausgehänidgt bekommen - im Gegenzug wurde es aber auch ganz offensichtlich als meine Aufgabe angesehen, diese Befunde bei einem Tierarztwechsel oder der Konsultation eines Fach-TAs (Neurologe, Kardiologe) an diesen weiterzugeben.
Von den Fach-TAs bekam ich dann wiederum die Befunde, und konnte sie dann meinem TA zeigen.
Wobei es glaube ich in beiden Fällen auch sowas wie Arztbriefe von den Fach-TÄs an den Haus-TÄ gab. Umgekehrt war das aber nie der Fall. Da wurde stets mir überlassen, was ich an Vorbefunden mitnehme und was nicht. (Zitat: "Die haben Sie doch zuhause - dann nehmen Sie sie halt einfach mit!")
Beim Neurologen war es so, dass ich die CT-Aufnahmen mit nach Hause gekriegt habe, damit der Haus-TÄ sie anschauen konnte - und die Erlaubnis bekommen habe, mir, wenn es gelingt, davon Kopiel anzufertigen (was auf dem Scanner gar kein Problem war). das war überhaupt kein Thema, und ich habe mich noch nie irgendwie als Querulant angesehen oder behandelt gefühlt, sondern als informierter, fachlich nicht ganz unbeleckter, kooperativer Patientenbesitzer.
Kann natürlich sein, dass die Leute alle Muster an Diplomatie und Zurückhaltung waren und jedes Mal ein Fass aufgemacht haben, wenn ich aus der Tür war...
Wobei ich meine TÄ mal sehr verärgert habe - da
fühlte sie sich "ausgespielt" und fand mein Verhalten anscheinend ihrem Kollegen gegenüber nicht fair - und ich denke, ich merke den Unterschied.
Da ging es aber um die Verordnung eines bestimmten in D nicht mehr erhältlichen Medikaments. Der Kardiologe hatte es mir eine Weile über eine Auslandsapotheke bestellt, wollte oder konnte es mir aber irgendwann wieder nur aus "seiner" Quelle bestellen, statt aus dem Ausland, weil es dann dort wieder erhältlich war. Und der Unterschied lag bei über 200 Euro für eine Monatspackung. (!)
Es war nicht illegal, das Medikament im Ausland zu bestellen. Und mein Konto war wegen dieses Medis und anderer Untersuchungen für den Hund seit fast 6 Monaten fast permanent im Minus.
Ich wollte das Medikament also über meine Haus-TÄ aus dem Ausland bestellen, statt über den Kardiologen. Und entweder hat die Gutste nicht gerafft, was ich wollte (ich war auch recht konfus zu der Zeit), oder doch, auf jeden Fall fand sie mein Ansinnen absolut ungehörig.
Sie hat mir das also irgendwann bestellt, aber nur
eine Packung statt 4, mit dermaßen hohen "Bearbeitungsgebühren" für den Aufwand (Adresse usw. der entsprechenden Apotheke hatte ich ihr herausgesucht, es musste lediglich ein Rezept dahingefaxt werden), dass ich fast wieder bei 100 Euro war - statt 38.
Das fand ich mit Verlaub gesagt ziemlich besch.eiden (und da der Hund kurz darauf verstorben ist, bin ich leider nie dazu gekommen, das mit ihr zu klären).
Und da hatte ich das erste und einzige Mal das Gefühl von "Gegeneinander statt Miteinander".
Das ging aber nicht von
mir aus. Hätte ich mir das Originalmedikament aus dem Inland leisten können, hätte ich es mit Freuden bezahlt.
Vielleicht gab's ja gute Gründe für dieses oder jenes... es hat nur keiner geschafft, mir die zu erklären.
Und für mich ging's tatsächlich um die Existenz, auch des Hundes. Der brauchte das Mittel, wie auch zig andere, und wir konnten uns das nicht leisten. Hätte ich diese Alternative nicht gehabt, hätte ich mit meinem Mann darüber diskutieren müssen, es einfach wegzulassen. Gut, muss halt manchmal sein - wäre für mich in dem Moment aber sehr schlimm gewesen.
(Wir hatten damals Medikamentenkosten von, glaube ich, ca. 300 Euro pro Monat nur für den Hund. Sonstige TA-Rechnungen nicht mitgerechnet, von denen es einige gab. Es war also nicht so, dass ich krankhaft und an jeder Ecke gespart hätte. Und das hätte meine Haus-TÄ eigentlich wissen können.)
Ich fand es übrigens höchst verletzend, in dem Moment dazustehen, als würde ich "zwei Tierärzte gegeneinander ausspielen". Ich hatte
wirklich andere Sorgen.
Aber Probleme hab ich jedenfalls nicht gekriegt, weil ich Befunde unerlaubt und ungefragt weitergegeben habe...