Wir haben ein behindertes und ein gesundes Kind, unsere Kinder sind 21 und 18 Jahre alt.
Unser ältestes Kind leidet an einer schweren Form von ADS und leidet unsäglich
und wir leiden als Familie mit ihm.
Wir haben von der Behinderung unseres ältesten Kindes nach der Geburt seiner Schwester erfahren.
Die Gesellschaft duldet keine Menschen mit Mankos, das hat unser Sohn auf schmerzhafte Weise feststellen müssen.
In seiner Not hat er versucht sich mit Amphetaminen selber zu medikamentieren und ist nun abhängig von dem Zeug.
Ich selber bin körperbehindert und durfte auch feststellen, wie man mit behinderten Menschen umgeht.
Da kann noch so viel über Integration und Verständnis behinderter Menschen geschrieben werden, die Realität sieht leider ganz anders aus.
Das mag ja vllt. noch für das Kindergartenalter und evtl. die Grundschulzeit stimmig sein, aber danach sieht es ganz anders aus, da spreche ich nunmal aus leidvoller Erfahrung.
Wir wussten nicht, dass unser Sohn mit ADS zu Welt kommt und die Diagnose wurde nach der Geburt seiner gesunden Schwester gestellt.
Wenn ich den Werdegang beider Kinder sehe und dazu noch das Leid und die Not des Großen sehe......schrecklich... und daran verzweifelt nicht nur er, sondern wir als Familie genauso.
Also bitte, wenn ich während der Schwangerschaft erfahre, dass mein Kind behindert sein wird, dann kann ich das heut zu Tage verhindern und meinem Kind viel Leiden ersparen; egal wie fröhlich und lebenswert wir Behinderte empfinden....wissen wir denn so genau, wie sie wirklich empfinden?
Die Meisten von ihnen leben in einem geschützten Raum und werden doch gar nicht mit der Realität auseinander gesetzt; müssen sich dort kaum mit wirklichen Problemen auseinandersetzen, sind untereinander.
....aber ist das ein selbstbestimmtes, freies Leben?
Aus meiner Sicht und Erfahrung kann ich da nur "nein" zu sagen.
Unserem Sohn stehen wir alle als Fels in der Brandung zur Seite und versuchen in zu Untersützen und zu fördern, damit er irgendwann einmal ein eigenes und selbst bestimmtes Leben ohne "Hilfsmittel" führen kann; damit endlich sein größter Wunsch nach Ausbildung erfüllt wird.
Es ist sehr schwer und ein steiniger Weg.....für uns alle.
Jeija