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Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Entsetzen und Beklemmung habe ich Ihren Bericht mit dem Thema „Großbritannien: Kampfhunde als Waffen“ gesehen. Dabei hat mich weniger die von Ihnen erzählte Geschichte über die Zustände in London erschüttert, als vielmehr die Machart Ihres Beitrages und das verzerrte Bild, dass Sie den deutschen Zuschauern von den Verhältnissen in London dabei zeigen.
Sie erwecken den Eindruck, als ob in Süd-London eine bedeutende Gefahr und Bedrohung durch „Kampfhunde“ und deren Halter herrscht und sprechen von „Killermaschinen“, als ob in London verstärkt Menschen durch „Kampfhunde“ zu Tode kommen. Bei einer Recherche würden Sie aber feststellen, dass der Anteil der Todesfälle und Verletzungen durch „Kampfhunde“ in Süd-London und London allgemein im Vergleich zur Gesamtzahl der Todesopfer durch Gewalttaten und Gewalttaten generell, verschwindend gering ist, und objektiv betrachtet gar nicht erwähnenswert ist. Im Jahr 2008 wurden In London täglich durchschnittlich ca. 38 Menschen wegen Stich- und Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert. London ist eine der kriminellsten, wenn nicht sogar die kriminellste Stadt Europas. Allein in London hängen ca. 10 Tausend Überwachungskameras. Die Stadtteile „Lambeth“ und „Southwark“ im Süden Londons sind bekannt für Ihre besonders hohe Kriminalitätsrate. Jugendliche tragen hier Schusswaffen, wie sie in Berlin IPods tragen und es vergeht kaum eine Woche, in der sich Jugendliche nicht aus Rache und Bandenkriegen auf offener Straße erschießen und erstechen.
In dem Zusammenhand würde dem Zuschauer klar werden, dass ein „Kampfhundeproblem“ in Süd-London nicht existiert, weil es dort eine Vielzahl an Bedrohungen gibt, die für ihre Bewohner weitaus bedeutender sind als „Kampfhundeattacken“. In Süd-London haben Mütter angst davor, dass ihre Kinder auf offener Straße erschossen oder erstochen werden, um das mal etwas überspitzt zu schildern.
Es ist moralisch bedenklich, dass Sie die Naivität und die Verzweiflung einiger sozialschwacher Menschen aus sozialen Brennpunkten und deren zu Gewalttaten missbrauchten Hunde dazu benutzen, um eine reißerische Geschichte über hinterlistige Kriminelle und ihren abgerichteten „Kampfhunden“ zu erzählen, in der es einem so vorkommen soll, als ob „Kampfhunde“ eine besondere Gefahr darstellen.
Sie stützen sich in Ihrem Bericht fast ausschließlich auf die Äußerungen und Erzählungen einiger halbstarker Möchtegern-Gangster, die gerne damit prahlen, die gefährlichsten Hunde zu besitzen und selber die schlimmsten Verbrecher zu sein. Auf der anderen Seite stützen Sie sich auf die Aussagen eines Opfers, dass augenscheinlich aufgrund des Erlebten ein Trauma hat und aufgrund der fehlenden Objektivität generell jedem Besitzer eines „Kampfhundes“ unterstellt, mit Freude dabei zuzuschauen, während der Hund einen Menschen schwer verletzt. Es mag sein, dass es im Fall der Frau so war, aber das läßt sich sicher nicht verallgemeinern.
Leider haben Sie in Ihrem Bericht die Nöte der Leute und deren Botschaft nicht verstanden und aufgezeigt, sondern stattdessen einen polemischen Bericht über „Kampfhunde“ und ihre hemmungslosen Halter gezeigt. Glauben Sie nicht auch, dass es in Süd-London erheblich bedeutendere Probleme und Gefahren für die Menschen dort gibt, als „Kampfhunde“ und deren Halter? Anstatt Hintergrundinformationen, differenzierte Meinungen und seriöse Informationen aus objektiven Quellen zu bieten, hinterfragen Sie nicht einmal die widersprüchlichen Aussagen und das widersprüchliche Verhalten der Leute und Hunde, die Sie in Ihrem Bericht zeigen.
Die Aussage eines ihrer interviewten Hauptdarsteller, dass jede Mutter einen „Kampfhund“ hätte, um sich und ihr Kind vor „Kampfhunden“ zu beschützen, hätte Sie bereits zum Nachdenken bringen müssen, dass Ihre erzählte Geschichte von den Killermaschinen nicht stimmen kann bzw. Sie Ihren Bericht anders gewichten müssen. Haben Sie sich nicht gefragt bzw. hat es Sie nicht stutzig gemacht, wie es sein kann, dass eine Mutter, die sich und ihr Kind angeblich durch „Kampfhunde“ bedroht sieht, sich selber eines Kampfhundes bedient, um sich und ihr Kind mit dessen Hilfe vor „Kampfhunden“ zu beschützen?
Allein dieser Umstand hätte Sie zur Erkenntnis kommen lassen müssen, dass die Mutter nicht vor den „Kampfhunden“ angst hat, sondern vor Menschen und ihr egal ist, ob diese einen Hund oder eine Pistole als Waffe einsetzen.
Ich schätze mal, dass diese Menschen, die weder vom Staat, noch von der Polizei geschützt werden, sogar froh sind, dass ihnen ein treu-doofer Hund zur Seite steht, und sie und ihre Kinder vor kriminellen Menschen schützt.
Als jahrelanger Hundehalter ist mir an den Bildern und Aufnahmen der Hunde sofort aufgefallen, dass hinter den Schilderungen und Geschichten der Interviewten weit weniger Wahrheit steckt, als ihnen glauben geschenkt wurde.
Es hätte Ihnen zu denken geben müssen, dass die von Ihnen gezeigten „Killermaschinen“ während Ihrer Dreharbeiten ohne Gefahr und Auffälligkeiten sich zwischen den Leuten bewegten? Dass sie ihre Hunde auf Menschen scharf machen, in dem sie die Hunde an Bäume hängen, hätte sie zudem stutzig machen müssen, und den Verdacht aufkommen lassen müssen, dass es sich bei den „Gangstern“ um kriminelle Jugendliche handelt, die vor allen Dingen mit ihren Hunden angeben und anderen Leuten Angst einjagen.
Um nicht den Eindruck zu erwecken, dass ich alles schön reden und verharmlosen möchte, was in Ihrem Bericht gezeigt wurde, sage ich ganz klar, dass die von Ihnen gezeigten Menschen sich kriminell und verwerflich verhalten. Mit Sicherheit werden viele Hunde dazu missbraucht, andere Menschen zu beißen und zu verletzen.
Um es aber etwas überspitzt zu sagen, bin ich mir sicher, dass die Polizei in Süd-London froh wäre, wenn es dort vorwiegend ein „Kampfhundeproblem“ geben würde und sich die Jugendlichen vorwiegend unter dem Einsatz ihrer „Kampfhunde“ duellieren würden, anstatt sich zu erschießen, zu erstechen oder sich krankenhausreif zu schlagen.
Meine besondere Enttäuschung über ihre Abmoderation möchte ich ihnen allerdings auch zum Ausdruck bringen. Es sollte auch Ihnen klar sein, dass nicht nur die sogenannten „Kampfhunde“ schon mal Kinder gebissen haben, oder andere Hunde „zerfleischt“ haben. Anderen Hunderassen passiert das genauso selten, wie den von ihnen erwähnten „Kampfhunden“.
Abschließend möchte ich mich bei Ihnen für meinen erregten Schreibstil entschuldigen, aber als Halter eines „Kampfhundes“ sehe ich solche Berichte mit sehr großer Sorge. Als Halter eines solchen Hundes ist nicht einmal der tägliche Spießroutenlauf mit Beleidigungen und manchmal sogar Handgreiflichkeiten das eigentliche Problem, sondern vielmehr die Angst vor der blinden Wut der Leute auf den eigenen Hund und den damit eventuell verbundenen Konsequenzen für diese unschuldigen Tiere. Ihnen sollte bewusst sein, dass diese Hunde für Sie „Killermaschinen“ sind, aber für ihre seriösen Halter liebe und treue Hunde.
Es wäre schön und ich habe noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass ein Sender mal den Mut hat einen positiven Bericht über „Kampfhunde“ zu zeigen.
Übrigens bin ich selber kein asozialer Krimineller, sondern ein 40 jähriger Unternehmer eines Mittelständigen Betriebes aus Düsseldorf.
Mit freundlichen Grüßen
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Ich denke, da wollte die gute Frau Dittert einem englischen Zeitgeistthema folgen und hat sich schlecht beraten lassen, was sie berichten soll. Hundethemen sind nicht so sehr ihr Metier, , ein ebenfalls missglückter Beitrag.
LG
Dominic
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