Kinder kriegen, wenn man weiß, dass diese behindert sein werden?

Wir haben die behinderte Katze 7 Wochen erlebt (wahrscheinlich war es eine Ataxie).

Lebenswert wäre ihr Leben gewesen, aber sie verstarb leider am Katzenschnupfen (der
Virus ging auf Herz und das war schrecklich).

Wir hätten sie auch behalten, da sie zwar in der Koordination Probleme hatte und nur einen
halben Schwanz, aber das kannte sie ja nicht anders.

Es ist nun mal so, das diese Katze das Glück hatte, bei uns unterzukommen. Viele haben das nicht und dann sterben diese Jungen elend.

meine katze mit schwerer ataxie wurde 20 jahre alt. sie lernte mit ihrem gewackel zu leben und gleichte ihre körperlichen defizite durch absolute cleverness aus. bei den anderen katzen und auch bei den hunden war ronja ganz klar die, welche am meisten zu sagen hatte. :love:

gefunden hab ich sie mit knapp 4 wochen und der tierarzt gab ihr damals kein jahr überlebenszeit. ;)

sorry für halbes ot! :)
 
  • 11. Mai 2024
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Hi Momo-Tanja ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wenn ich wüsste, das meine Hündin kranke Welpen zur Welt bringen würde dann würde ich diese Welpen je nach Behinderung schon vorher töten lassen.
Natürlich gibt es Hunde die mit einer Behinderung super zurecht kommen, aber bewusst würde ich solche Hunde einfach nicht produzieren wollen.
In dem Wurf aus dem meine Hündin stammt hatten 3 Welpen eine Kiefer-Gaumenspalte. Einer ist kurz nach der Geburt gestorben und die anderen beiden wurden nach wenigen Tagen eingeschläfert als der TA dazu riet. Die Hunde hätten ihr Leben lang Schluckschwierigkeiten gehabt.
Hollys Vater hatte einen Kastrations-Chip welcher schon 11 Wochen implantiert war und hat trotz alledem die Welpen gezeugt. Der TA meinte, die Behinderungen würden wohl von der Chip Chemiekeule stammen.
Die anderen 7 Welpen waren kerngesund....
Ich würde mich auch bei einer Merle-Verpaarung dazu entscheiden die Welpen wegspritzen zu lassen, sofern es in einem frühen Stadium ist.
 
Crabat, auch wenn Deine Frage abgelöst vom Thema ist:

Ich weiss, Du möchtest das nicht vergleichen, aber trotzdem hier meine Gedanken:
Bei einem Welpen musst Du ein Zuhause suchen, dass den Kleinen aufnimmt.
Sind mehrere behinderte Welpen im Wurf musst Du dann halt für alle ein gutes Zuhause finden, denn alle behalten wird ja wohl kaum möglich sein.

Und das unterscheidet Deine Frage von der Frage hier:
Das behinderte Menschenkind hat bereits eine Familie, obige Überlegungen treffen also nicht.

Ich dachte ich hätte es nochmal erklärt: es geht nicht darum ein Zuhause für die Tiere zu finden oder nicht. Von mir aus betrachtet meine Fragen mit dem Zusatz "...wenn ihr garantiert passende gute Abnehmer für die Welpen hättet..." ;)

Es geht darum bewusst kranke Lebewesen auf die Welt zu bringen. Mit dem Wissen das sie zB nicht alt werden, das sie teilweise Schmerzen haben werden, Probleme mit Artgenossen, eingeschränkte Leben führen werden, usw.
Natürlich trifft das nicht auf alle Behinderungen zu, aber auf sehr viele.

Ich würde das weder für Tiere, geschweige denn für mein Kind wollen. Mit dem Wissen das ICH dieses (evtl) Leid gezielt "produziert" habe. Das evtl ein viel zu kurzes Leben geprägt wäre von Klinikaufenthalten, Schmerzen, Operationen und Therapien.
Ich könnte in Momenten des Schmerzes weder Kind noch Tier in die Augen sehen.
 
Mit dem Wissen das ICH dieses (evtl) Leid gezielt "produziert" habe. Das evtl ein viel zu kurzes Leben geprägt wäre von Klinikaufenthalten, Schmerzen, Operationen und Therapien.
Ich könnte in Momenten des Schmerzes weder Kind noch Tier in die Augen sehen.

Genau das trifft es sehr genau, man will ja zwangsläufig seinen Kindern jegliches Leid ersparen! Auch wenn das leider nicht in allen Punkten möglich ist!
 
Naja, das ist natürlich ein Argument dagegen ein Kind bewusst zu zeugen, wenn es eine hohe Wahrscheinlichkeit zur Behinderung gibt (oder eben analog mit kranken Tieren zu züchten).
Was Paulemaus schrieb wollte ich übrigens auch noch schreiben: Dass ich das für mich schon nicht vergleichen kann, weil ich Tiere gar nicht vermehren würde. Egal ob gutes zuhause oder nicht.

Dennoch hat mir hier immer noch keiner sagen können, ab wie hoch eine "hohe Wahrscheinlichkeit" denn nun ist, die es "verbietet" sich fortzupflanzen?

Wie gesagt gibt es Behinderungen, die gar nicht weitervererbt werden.
Dann gibt es x-chromosomal verrebbare Krankheiten, die nur von der Mutter an Söhne (nicht aber an Töchter) vererbt werden können: Risiko liegt also 50:50. Das wäre mir persönlich bei wirklich schwerwiegenden Krankheiten klar zu hoch. Was uns zur Definition von "wirklich schwerwiegend" bringt. Solche so vererbbaren Krankheiten sind z.B. die Bluter-Krankheit, die Rot-Grün-Blindheit, eine bestimmte Form der Kleinwüchsigkeit und ich glaube auch eine Form der Taub-Stummheit (bei letzterer kann ich ich aber irren!).

Dann gibt es autoasomal dominant-rezessiv verrerbbare Krankheiten und das sind (m.W.) nach die allermeisten. Hier ist es eben oft so, dass beide Eltern Träger der Krankheit sind, es aber nicht wissen, da sie selbst gesund sind. In einem solchen Fall liegt die Gefahr, dass ein Kind erkrankt bei 25%. Ist einer der Elternteile krank, der andere "nur" Träger wächst die Gefahr auf 50%. Sind beide Eltern krank können nur kranke Nachkommen gezeugt werden. Aber sowas kenne ich z.B. jetzt nur als konkretes Beispiel bei Kleinwüchsigkeit. Und welches Recht hat man z.B. einem kleinwüchsigen Paar zu verwähren ein Baby zu bekommen, selbst wenn dieses auch kleinwüchsig wird? Ist das schon eine "schwere Behinderung?"

Diese Abgrenzungen finde ich unheimlich schwierig... Also wie behindert ist "schwer behindert", wie hohes Risiko ist "zu hoch"? 50:50 würde ich nie eingehen, bei 75:25 ist das schon wieder so eine Sache...

Naja nochmal abseits davon:
Crab hat diesen Satz oben denke ich gesagt, weil es ihr eben wirklich darum ging, dass man mit "schlechten Genen" keine Fortpflanzung anstreben sollte und das kann ich gut verstehen.
Manny hingegen hat diesen Satz zitiert und auf Abtreibung in der Schwangerschaft mit einem behinderten Kind bezogen und da fällt mir das schon schwerer.
Weil sich mir ehrlich gesagt schon der Magen etwas vorwölbt, wenn ich lese, dass man dem Kind Schmerzen und Operationen etc. ersparen will, es aber TÖTEN möchte und zwar in einem Stadium, in dem es das sehr wohl spürt, Schmerzen hat, sich dagegen wehrt und schließlich erstickt oder verblutet, je nachdem wie gut die Giftspritze gesetzt wird. Es ist ja eben nicht getan mit: "Naja, wir lassen es mal sanft einschlafen, es merkt ja noch nix". Man muss also erstmal zwangsläufig Schmerz zufügen. Wir reden hier nicht mehr von Abtreibung im Sinne der Ausschabung. Wir reden hier von Fetozid (ja das ist der korrekte Ausdruck!) Dem Töten häufig schon zu einem Zeitpunkt, wo es als Frühgeburt überleben könnte! Es gibt ja sogar dokumentierte Fälle, in denen so eine "Spätabtreibung" schief ging und das Baby doch lebend raus kam und dann als Frühchen am Leben gehalten werden MUSSTE, weil es sonst Totschlöag durch Unterlassen gewesen wäre. Wie paradox: Noch im Bauch darf es aktiv getötet werden, schlägt das fehl (und kommt es dadurch ja zu noch stärkeren Schäden) muss es aktiv am Leben gehalten werden...

Im übrigen, nur mal zur Info:
Eine Abtreibung nur wegen einer Behinderung des Kindes ist seit 1995 verboten, als das Gesetz zum Schwangerschaftsabbruch (§ 218 StGB) neu geregelt wurde. Dennoch werden nach Angaben von Frauenärztin Jette Brünig weit mehr als 80 Prozent der Schwangerschaften abgebrochen, wenn Ärzte schwere Erkrankungen beim Kind - etwa das Down-Syndrom (Trisomie 21) - feststellen.

Dieses Verbot ein Kind nur wegen einer Behinderung töten zu können, umgeht man, indem man nicht mit dem Kind, sondern mit der utter argumentiert. Indem man sagt, es wäre der Mutter unzumutbar, weiterhin ein krankes Kind in sich wachsen zu lassen. Sie könnte Depressionen davon bekommen etc. Ich weiß nicht, ich finde das schon pervers... Also diese Argumentation...

Im Übrigen - auch wenn es sehr selten ist - werden solche Spätabtreibungen auch immer mal wieder vorgenommen, weil die Mutter Mehrlinge erwartet und dann einfach einige Kinder töten lässt. Kommt vorallem nach Hormonbehandlungen wegen unerfülltem Kinderwunsch vor, dass plötzlich ganz viele Babys da sind und man das dann doch nicht wollte... Finde ich auch ziemlich übel. Ich meine klar, ab einer gewissen "Wurfgröße" (ja wie fies ;)) wird es gefährlich für ALLE Kinder samt Mutter, dann geht es vielleicht nicht anders. Aber ich sag mal so, wer sich solchen Hormonbehandlungen dann unterzieht, weil er unbedingt Kinder will, der weiß auch, dass da schonmal Drillinge oder Vierlinge bei rauskommen können... Ich finde, dann sollte er diese Suppe auch auslöffeln... Wer will denn entscheiden, welches GESUNDE Kind dann getötet wird, weil man so viele doch nicht wollte... Aber ok, das ist ja jetzt nicht Thema hier...
 
Dennoch hat mir hier immer noch keiner sagen können, ab wie hoch eine "hohe Wahrscheinlichkeit" denn nun ist, die es "verbietet" sich fortzupflanzen?

die grenze fängt dort an, wo jeder für sich selbst es nicht mehr (er)tragen könnte. ist also absolut von jedem selbst bestimmt. so wie es auch jedem selbst überlassen ist gesunde kinder wegen anderer gründe zu abortieren. ich wunder mich, dass du da nicht selbst drauf gekommen bist. hat jemand von verbieten gesprochen?

ich finde es btw betrachtet auch nicht sinnvoll eltern per gesetz dazu zu "zwingen", was hat das kind davon?
 
Noch mal:

Ich glaube nicht, das es allzu viele Frauen gibt, die leichtfertig abtreiben. Das kommt mir hier so vor, als ob nur aus egoistischen Gründen abgetrieben wird. Dem ist aber nicht so.

Man kann eigentlich kein Pauschalurteil abgeben, weil die Gründe dafür vielfältig sind.

Früher sind unheimlich viele Frauen gestorben, weil sie zu "Engelmachern" gegangen sind.

Oder die USA, mit den extremen Abtreibungsgegnern. Wenn ich schon für eine konsequente
Linie bin, dann sollte ich mich auch um die Kinder kümmern oder eine vernünftige Hilfe für die Frauen anbieten.

Mal gerade so, kann man das Thema nicht abhandeln.
 
Also, ich bin absolzut nicht dafür das man das gesetzlich regelt. Denn es geht ja hier um Menschen und damit prinzipiell immer um Einzelfallentscheidungen.

Das "Problem" ist, dass das ethische Empfinden bei jedem anders ist. Es gibt ja auch Tierschützer die meinen sie "retten" eine Katze indem sie ihr zwei Beine amputieren und haben dem Tier dann etwas Gutes getan, da sie es am Leben gehalten haben. Wieder andere empfinden das Einschläfern eines solchen Tieres als "Erlösung" für das Tier, also das genaue Gegenteil als "retten".

Dazu kommt das Betroffene selbst sehr unterschiedlich mit ihren Erkrankungen umgehen. Manche Behinderte kommen persönlich gut mit einer Erkrankung klar und sind dem Leben sehr positiv gegenüber eingestellt, trotz vielleicht dunklen Tagen. Andere sind mit der gleichen Behinderung depressiv und empfinden ihr Leben als unwürdig, geben sich vielleicht sogar auf....während die anderen zu Paralympics gehen. ;)
Aber man weiß es eben vorher nicht, auch meistens nicht wie stark eine Erkrankung ausgeprägt ist, wie stark der Körper ist und wie gut er das "wegsteckt", oder ob noch Folgeerkrankungen dazu kommen, an welche Ärzte man gerät, usw.

Für mich widerspricht sich eine Abtreibung im späten Stadium, also ein Töten des Kindes im Mutterleib, auch nicht mit "Leiden ersparen". Man könnte auch sagen man hat das Leid so kurz wie möglich gehalten.

Aber das bezieht sich alles auf Fälle wo bereits ein Kind (ob im Mutterleib oder nicht mehr) mit Behinderung existiert. Wenn man mit einer Schwangerschaft ein hohes Risiko eingeht und hofft dass das Kind vielleicht doch gesund ist...tut man dies ja aus dem egoistischen Motiv heraus, weil man einfach ein Kind möchte. Aber das Risiko geht man nicht in erster Linie für sich selbst als Mutter ein, sondern für einen neuen, eigenständigen Menschen...der eigentlich auf die Vernunft und die Entscheidung seiner Mutter angewiesen ist.
Und sollte dann ein behindertes Kind geboren werden muß man sich auch der Frage stellen (ob später vom Kind selbst, oder von anderen:( Warum hast Du das getan? Das ist Dein "Werk"!

Die Antwort auf diese Frage kann mMn eigentlich nur egoistischer Natur sein: Weil ICH ein Kind wollte...
 
Nee, bwn, mitd er Aussage "das definiert jeder für sich selbst" machst du es dir hier zu einfach, da ja hier schon mehere User (ok, ich habe 2 im Kopf, müsste nochmal nachlesen, ob es noch mehr waren), es als "unverantwortlich" und ähnliches bezeichnet haben, ein Kind zu planen, wenn es eine "hohe" Wahrscheinlichkeit gibt, dass dies behindert sein wird. Und ich habe eben DIESE Leute - die das bei anderen beurteilen - gefragt, woe "hoch" für sie anfängt, also ab wann es denn unverantwortlich wird...

Nicole, eigentlich habe ich ja hier gern mal die Rolle als Naivchen gepachtet was das Thema Rund um's Kind betrifft, aber über deine widerholte Aussage, die wenigsten Abtreibungen würden aus egoistischen Gründen geschehen, muss ich nun doch lachen. Bzw. eigentlich bleibt es mir im Hals stecken... Ich bin 1000%ig sicher, dass es anders ist. Ich habe sogar mal gelesen, dass die Zahl der Abtreibungen, die z.B. Folge von Vergewaltigungen sind VERSCHWINDEND gering ist. Nein, die meisten Frauen treiben ab, weil ihnen ein Kind "gerade nicht passt". Ob sie das leichtfertig entscheiden oder nicht weiß ich nicht, aber sie haben keine wirklich schwerwiegenden Gründe, wie die einer Vergewaltigung, einer Behinderung bein Kind oder der Gefahr, dass sie durch eine Schwangerschaft/Geburt selbst in Gefahr geraten.

Ich habe mit mehreren Frauen gesprochen, die abgetrieben haben. 5 Stück kenne ich allein persönlich ziemlich gut. Da ist eine bei, von der ich es erst vor Kurzem erfahren habe und bei der es mich echt schockiert hat, weil ich das nicht erwartet hätte. Und bei ihr glaube ich auch, dass das keine leichtfertige Entscheidung war - dennoch nannte auch sie als Grund "nur": "Ach es hätte irgendwie nicht so richtig gepasst"... Von einer weiteren weiß ich ebenfalls, dass es einfach nicht passte und die 3(!) anderen haben äußerst leichtfertig und alle MEHRFACH abgetrieben! Und vorher auch nicht gescheit verhütet, das mal am Rande... Eine davon bekam dann später doch noch 2 Kinder (vorher auch schon 2) und sagte wörtlich: "achw eißte, mir war nicht mehr nach Abtreibung".

Ich bin nicht gegen Abtreibung nach Vergewaltigungen, bei Gefahr für Mutter oder Kind, nicht mal generell bei Behinderung des Kindes. Aber ich finde, es wird generell einfach viel zu leicht gemacht. Wenn es nämlich mit etwas mehr Aufwand verbunden wäre, würde die ein oder andere sich vielleicht doch 2 mal überlegen, ob man nicht doch zuverlässig verhütet :(
Und die Fristen, innerhalb derer die Abtreibungen möglich sind, halte ich ebenfalls für viel zu lang. Wer das Kind nicht will soll sich gefälligst möglichst frühzeitig darüber klar werden, dass sie schwanger ist und entsprechend flott agieren. Dieses "och ich warte mal noch 4 Wochen bis ich einen Test mache oder zum arzt gehe, ich hab ja noch Zeit" geht voll zu Lasten des Kindes, was sich in 4 Wochen enorm weiterentwickelt. Abtreibung ist hier bis zur vollendeten 14. SSW möglich (man spricht immer von der 12. das ist aber faktisch nicht korrekt, da anders gerechnet wird!). D.H. bis zum Beginn der 15. Woche! Da spürte man sein Baby (oft) schon! Da hat es bereits seit 9 Wochen Herzaktivität! Da hat es Finger, Zehen, sogar schon Nägel und Augenbrauen! Alle Organe sind ausgebildet. Das ist kein Zellklumpen mehr, das ist ein winziger kleiner Mensch! Der zu dem Zeitpunkt "nur noch" wachsen muss... Man kann manchmal schon das Geschlecht sehen (Frauenärzte dürfen es aber rechtlich noch nicht sagen, damit das kein Abtreibungsgrund sein kann).
Ich persönlich würde die Fristen drastisch kürzen, zumindest für "normale Fälle". Maximal bis Ende 9./Anfang 10. Woche. Ab dem Zeitpunkt, wo eine Schwangerschaft per Test festgestellt werden kann, hätte eine Frau dann 5 Wochen Zeit. Das muss reichen. Dann kann man eben nicht einfach mal 3 Wochen warten wenn man überfällig ist mit dem Test, dann muss man sich etwas sputen.
 
Die Antwort auf diese Frage kann mMn eigentlich nur egoistischer Natur sein: Weil ICH ein Kind wollte...

Ist das aber nicht die Antwort auf JEDE Frage, warum man ein Kind bekommt? Also zumindest bei Wunschkindern? Das tut doch niemand aus Altruismus.. Letztlich ist das doch immer egoistisch motiviert, weswegen ich auch die Aussage "Menschen, die keine Kinder wollen sind egoistisch" so blöde finde. Menschen, die Kinder wollen sind auch egoistisch! Jeder gestaltet sich sein Leben - mit oder ohne Kinder - so wie er es gern hätte. Das eine ist nicht egoistischer als das andere.

Wenn eine wirklich hohe Gefahr der Behinderung gegeben ist, ist das natürlich extrem. Ebenso wenn nicht gescheit verhütet und dann abgetrieben wird. Aber nochmal: Man kann seinem Kind ja u.U. auch sagen: "Weil es eine 3 mal so hohe Chance gab, dass du gesund würdest, wie es ein Risiko gab, dass du krank wirst (in den meisten Fällen)."

Und wie schon mehrfach gesagt: Es gibt an sich gesunde Menschen, die am Leben verzweifeln, Suizid begehen oder ihr Leben lang depressiv sind. Und es gibt behinderte Menschen, die vor ehrgeiz strotzen, studieren, an den Paralypics teilnehmen etc. GENAU das würde ich in einem solchen Fall meinem Kind auf diese Frage sagen! Dass es nicht die Behinderung allein oder per se ist, die die Lebensfreude bestimmt...
 
Und wenn (die vornehmlich jungen) Frauen eben erst später den Test machen, bzw es raffen? Was soll dann mit den Kindern geschehen? Zur Adoption frei, oder müssen die Frauen und Kinder dann da durch? :(
Man wird sich mit kurzer Frist auch wirklich schnell entscheiden müssen...lange nachdenken ist ohnehin schon nicht, aber auch die Nachdenkzeit wird damit verkürzt...und ich denke man braucht sowieso oft erstmal um den "Schock" zu verdauen bevor man klar denken kann und eine richtige Entscheidung treffen kann.
 
Laut dem Bundesamt für Statistik wurden in der BRD im Jahr 2003 von 128 030 Abtreibungen 97,3% nach der sogenannten „Beratungsregelung“ durchgeführt. 2,7 % fallen auf die Medizinische Indikation und 0,020 % (26 Abtreibungen) fallen unter die kriminologische Indikation (Vergewaltigung).

Nicht die neuesten Zahlen, aber ich denke, das wird etwa jedes Jahr ähnlich sein.
 
Die Frage bezüglich Abtreibung ist doch, wenn ich Natalies Post oben lese:
Was ist ein akzeptabler Grund für eine Abtreibung, wenn keine Behinderung vorliegt.

Reicht es, sich das Muttersein einfach nicht zuzutrauen?
Es nicht zu wollen, weil frau dann alleinerziehend da steht und auch finanziell nicht abgesichert ist?
Weil die Wohnbedingungen nicht stimmen oder die Schwangerschaft in eine Ausbildung platzt?
Weil die eigene Lebenssituation grade so gar kein Kind verkraftet?

Früher war es schwieriger, eine Abtreibung genehmigt zu bekommen.
Da musste frau sich beraten lassen, einen Beratungsschein bekommen und war darauf angewiesen, dass ihre Gründe akzeptabel waren.
Noch früher gab es nur Holland. Was dazu führte, dass nur gutsituierte Frauen diese Möglichkeit hatten, Frauen ohne Geld waren gezwungen, das Kind auszutragen.

Soweit ich weiss, sind aber die Abtreibungen nicht signifikant mehr geworden, weil es heute leichter ist.
Insofern denke ich nicht, dass eine Verschärfung der gesetzlichen Regelungen viel Sinn macht.

Die Frage, ob frau ein Kind bekommen möchte oder nicht, kann nur die Frau selbst beantworten. Denn sie ist es, deren Leben sich für die nächsten 20 Jahre eklatant ändern wird.
Insofern bin ich ganz klar für das Recht der Frau, abtreiben zu können.
 
Das ist aber Nachdenkzeit, die zu Lasten des Kindes geht...
Genug Frauen denken sich nämlich auch: "Ach ich mach erstmal nix. Vielleicht erledigt sich das Problem ja von alleine" (Fehlgeburten kommen immerhin in ca. 30% der Fälle vor). Auch diesem Taktieren wäre damit ein Riegel vorgeschoben.

Ich denke zudem, dass eine Frau, die WIRKLICH abtreiben will, das ziemlich schnell weiß. Wenn sie wirklich so unsicher ist, dass sie da erst Wochen drüber nachsinnieren muss, halte ich die Gefahr, dass sie es später bereuen wird, ohnehin für sehr hoch. Da gibt es auch Untersuchungen zu, dass Abtreibungen eigentlich besser verarbeitet werden, je schneller man sich dazu entscheidet.
 
@ Paule: Muß man nicht immernoch zu ProFamilia und nach der Beratung dort auf das "Ok" von denen warten/hoffen bevor man abtreiben darf???
 
@ Paule: Muß man nicht immernoch zu ProFamilia und nach der Beratung dort auf das "Ok" von denen warten/hoffen bevor man abtreiben darf???

Nein.
Du musst zwar eine Beratung in Anspruch nehmen und danach 3 Tage warten, aber es gibt kein "Okay" oder "Nicht okay" mehr.
Das heisst, es darf keine Bewertung mehr stattfinden.
 
Ah ok. Hmm, ja weiß nicht wie man das finden soll. Allerdings hätte ich auch eher weniger Bock von so einer "Beraterin" über mein Leben bestimmen zu lassen.
 
Früher musstest Du hoffen, dass auf Dich die "soziale Indikation" zutrifft.
Das bedeutete zum Beispiel, dass Du fianziell nicht in der Lage bist, ein Kind zu bekommen.
Je nach Weltanschauung wurde dann entschieden.
Die Caritas zum Beispiel sah eine finanzielle Notlage nicht als Grund an, da es die Möglichkeit gibt, Sozialhilfe (damals) zu bekommen.
Folglich hatte die Beratung damals eine Art Prüfungscharakter.
Und die abtreibenden Ärzte befanden sich in einem Graubereich.
Allerdings hat mit der Indikationslösung (im Gegensatz zur Fristenlösung heute) die Krankenkasse den Eingriff übernommen.
 
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