Kinder kriegen, wenn man weiß, dass diese behindert sein werden?

Nee, bwn, mitd er Aussage "das definiert jeder für sich selbst" machst du es dir hier zu einfach, da ja hier schon mehere User (ok, ich habe 2 im Kopf, müsste nochmal nachlesen, ob es noch mehr waren), es als "unverantwortlich" und ähnliches bezeichnet haben, ein Kind zu planen, wenn es eine "hohe" Wahrscheinlichkeit gibt, dass dies behindert sein wird. Und ich habe eben DIESE Leute - die das bei anderen beurteilen - gefragt, woe "hoch" für sie anfängt, also ab wann es denn unverantwortlich wird....

hä? na doch, die können das doch auch meinethalber so empfinden. wenn es für sie so ist, okay. da ist die grenze eben schon bei einer wahrscheinlichkeit erreicht....
 
  • 10. Mai 2024
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Hi braunweißnix ... hast du hier schon mal geguckt?
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Da musste frau sich beraten lassen, einen Beratungsschein bekommen und war darauf angewiesen, dass ihre Gründe akzeptabel waren.

das ist auch heute noch so. in dem gespräch mit der dame die mir diesen schein ausfüllte, entstand am ende eine kunstdiskussion, da die dame mir dann zustimmte :lol:
wobei ich es vermessen finde natalie, dass in deinen augen nur ein traumata oder eine behinderung nicht egoistische gründe sind und die unterstellung man würde das leichtfertig tun ist eine unverschämtheit. denn - wie so oft natalie - was für dich von aussen betrachtet nicht schwerwiegend ist, muss für die betreffende person nicht auch so sein, heißt kann für eine andere person worst case sein (ein oder zwei negativbeispeile macht keine mehrheit)
und etwas mehr aufwand? meinst du das ins spaziergang?
 
Es ist tatsächlich auch immer schwierig, wenn aus Emotionen Gesetze gestrickt werden sollen.
Ich ganz persönlich finde nämlich so ein bisschen Indikationspfüung gar nicht verkehrt. Ist aber eben schwierig umsetzbar, da es da auch immer menschelt und wer will da schon klare Grenzen ziehen, ab wann ein Grund gilt und ab wann nicht (bei den Finanzen z.B.)?
Ist es ein ausreichender Grund, wenn man nicht in einer Partnerschaft lebt? Das kann man ja aber auch vortäuschen...
Alles sehr sehr schwierig.

Ich kenne auch eine Frau sehr gut, die hat damals in einer solchen Beratungsstelle der katholischen Kirche gearbeitet und diesen Job dann aufgegeben (und ist direkt mit aus der Kirche ausgetreten), weil sie die ganz strikte Weisung hatte, ohnehin nicht neutral zu beraten sondern immer nur zur Austragung des Kindes zu raten und auch kein OK zur Abtreibung auszustellen, egal wie die Gründe liegen. Sowas führt das dann natürlich auch ad absurdum und kann nicht richtig sein.

Ich finde deinen Einwand, Paulemaus, sehr interessant, dass Abtreibungen nicht mehr geworden sind, seid sie leichter zugänglich sind. Ich muss zugeben, damit hab ich mich so nie befasst und hätte das ander erwartet. Andererseits sind aber mehrere der Abtreibungen, von denen ich weiß, und die höchst leichtfertig vorgenommen wurden, auch schon so lang her, dass sie glaube ich noch unter die Indikationsregel fielen. So wie es also Institute gab, die per se kein OK gegeben haben, muss es auch welche gegeben haben, die quasi Freischeine verteilt haben. Anders kann ich es mir nicht vorstellen...

Ich finde auch den Einwand von Crabat ja richtig, dass doch letztlich fraglich ist, ob bei der Erschwerung der Abtreibung nicht die ungewollten geborenen Kinder die leidtragenden sind und nur in zweiter Linie die Mütter. Man würde vielleicht die Gefahr von Infatiziden erhöhen. Andererseits finden diese Dinge auch so in horrend hoher Zahl statt - trotz für jede Frau möglicher Abtreibung, Babyklappen und Co. Die Zusammenhänge scheinen nicht so eindeutig zu sein.

Nochmal: Ich bin NICHT per se gegen Abtreibung. Nach Vergwaltigungen müssen wir da nicht drüber reden und ich bin auch wütend, wenn ich dann lese "Ja aber was kann denn das Kind dazu, dass es aus einem Gewaltakt stammt?" etc.
Bei medizinischet Indikation (Gefahr durch Geburt Schwangerschaft für die Mutter) auch klar.
Wenn die Mutter z.B. ein Heroinjunkie ist und von einem Freier schwanger ist, müssen wir auch da nicht drüber sprechen.

Aber ich finde wirklich, dass eine Abtreibung zu einfach (und vorallem zu lange einfach - also auf die Schwangerschaftsdauer bezogen) ist. Und ich finde, dass es sich viele Frauen eben doch sehr leicht machen, auch indem sie (sicher zu ihrem eigenen Seelenheil) sich auch immer einreden, das sei ja nur ein Zellklumpen usw. Die meisten Frauen WISSEN doch gar nicht, wie weit so ein Fetus in welcher Woche schon entwickelt ist. Klar, mit sowas befasst man sich ja eigentlich erst, wenn man dann gewollt schwanger ist bzw. sich zum Austragen entschieden hat...

Es gab Phasen in meinem Leben, in denen ich ganz klar gesagt habe, dass ich abtreiben würde. Das war natürlich zum einen in meiner Teenagerzeit und ich glaube, dass ich es auch da tatsächlich noch gemacht hätte. Dann hatte ich im Studium sehr früh Entwicklungspsychologie und darunter ein Seminar "Pränatale Entwicklung" und ich muss sagen, schon das hat meine Meinung dann ziemlich verändert. Ab da habe ich gesagt "Ich weiß nicht, ob ich ein Kind jetzt bekommen würde". Da war ich etwa 20. Um den Dreh rum war ich dann einmal eine Woche überfällig und schon da war mir klar, dass ich - obwohl ich wirklich zum Himmel gefleht hab, dass ich nicht schwanger bin - zu einer Abtreibung nicht mehr fähig gewesen wäre.

Mit der Erfahrung, die ich jetz inzwischen habe: Nicht nur fie Fehlgeburt, die meine Meinung da extrem verändert hat, sondern auch allgemein eben über einen Ultraschall die wöchentliche Veränderung und Entwicklung eines Fetus zum Baby begleitet zu haben (ich wurde aufgrund der FG in der Folgeschwangerschaft genau in der für eine Abtreibung relevanten Zeitspanne, wöchentlich untersucht - weil das eben auch die Risikophase für eine FG ist), bin ich HEILFROH niemald abgetrieben zu haben. Ich glaube, das würde mich verfolgen. Denn natürlich hätte ich damal - insb. zu Teenagerzeiten - das ganze auch total heruntergespielt und abgetan mit "naja Zellklumpen halt" um mein Gewissen möglichst nicht zu belasten. Das finde ich auch an sich eine psychisch normale Reaktion zum Selbstschutz. Aber wenn man dann später eben doch ein (Wunsch)kind bekommt und so drastisch vor Augen geführt bekommt, WAS man da früher abgetrieben hat - das stelle ich mir schon heftig vor... Ich habe in beiden Schwangerschaften schon in der 6. SSW einen Herzschlag gesehen und jedem weiteren Schritt entgegen gefiebert. Mit diesem Wissen, was da alles rasend schnell geschieht, wäre ich heute deshalb denke ich nicht mehr fähig, eine Abtreibung vornehmen zu lassen, wenn da nicht mein Leben von abhinge. Und ich glaube, ich würde mir auch einfach wünschen, dass dies auch mehr jungen Frauen klar gemacht wird, dass es eben nicht nur ein Zellklumpen ist...
 
mausili da nun der medikamentöse abbruch mittel der wahl (mehr und mehr wird) ist, wissen die frauen sehr wohl wie das leben in ihnen aussah...:rolleyes:
 
bwn, lesen hilft. Ich sagte, dass ich nicht in jedem Fall weiß, dass eine Frau, die mit dem Grund "es passt nicht in mein Leben" abtreiben lässt, diese Entscheidung leichtfertig trifft. Ich schrieb sogar, dass ich eine Frau kenne, die aus diesem Grund abgetrieben hat und von der ich aufgrund dessen, dass ich sie schon lange und gut kenne, recht sicher bin, dass sie nicht leichtfertig entschieden hat.

Und trotzdem kenne ich mehr, DIE das leichtfertig entschieden haben und bin mir sehr sehr sicher, dass das sehr wohl häufig vorkommt. Und doch, manchmal kann man das von außen beurteilen, weil die Damen damit geradezu hausieren gehen... Ich meine, eine dieser Frauen war eine total lose Gassibekanntschaft, die mir bei unseren 3. oder 4. Spaziergang völlig unvermittelt offenbarte, dass die ja auch schon 3 mal abgetrieben hat und das auch nicht bereut. Und dass sie grad aktuell auch wieder glaubt schwanger zu sein... Verhütung: Also Hormone will sie nicht nehmen, mit Gummi könnte sie es dann ja auch gleich ganz sein lassen, so ätzend fänd sie das... Ja danke!
 
mausili da nun der medikamentöse abbruch mittel der wahl (mehr und mehr wird) ist, wissen die frauen sehr wohl wie das leben in ihnen aussah...:rolleyes:

Ist nicht korrekt! Viele Stellen raten von der Mifegyne ganz konsequent ab. M.W. Wird sie längst noch nicht in dem Großteil der Fälle eingesetzt. Und warum wissen es die Frauen deshalb automatisch?
 
Und wenn (die vornehmlich jungen) Frauen eben erst später den Test machen, bzw es raffen? Was soll dann mit den Kindern geschehen? Zur Adoption frei, oder müssen die Frauen und Kinder dann da durch? :(
Man wird sich mit kurzer Frist auch wirklich schnell entscheiden müssen...lange nachdenken ist ohnehin schon nicht, aber auch die Nachdenkzeit wird damit verkürzt...und ich denke man braucht sowieso oft erstmal um den "Schock" zu verdauen bevor man klar denken kann und eine richtige Entscheidung treffen kann.

vorallem weil dir nachdenkzeit aufgebrummt wird....damit du diesen beratungsschein bekommst....:hallo:
 
mausili da nun der medikamentöse abbruch mittel der wahl (mehr und mehr wird) ist, wissen die frauen sehr wohl wie das leben in ihnen aussah...:rolleyes:

Ist nicht korrekt! Viele Stellen raten von der Mifegyne ganz konsequent ab. M.W. Wird sie längst noch nicht in dem Großteil der Fälle eingesetzt. Und warum wissen es die Frauen deshalb automatisch?

oh. hier der experte. link?

weil du rauspresst?
 
Nicole, eigentlich habe ich ja hier gern mal die Rolle als Naivchen gepachtet was das Thema Rund um's Kind betrifft, aber über deine widerholte Aussage, die wenigsten Abtreibungen würden aus egoistischen Gründen geschehen, muss ich nun doch lachen. Bzw. eigentlich bleibt es mir im Hals stecken... Ich bin 1000%ig sicher, dass es anders ist. Ich habe sogar mal gelesen, dass die Zahl der Abtreibungen, die z.B. Folge von Vergewaltigungen sind VERSCHWINDEND gering ist. Nein, die meisten Frauen treiben ab, weil ihnen ein Kind "gerade nicht passt". Ob sie das leichtfertig entscheiden oder nicht weiß ich nicht, aber sie haben keine wirklich schwerwiegenden Gründe, wie die einer Vergewaltigung, einer Behinderung bein Kind oder der Gefahr, dass sie durch eine Schwangerschaft/Geburt selbst in Gefahr geraten.

:verwirrt: was hab ich daran nicht richtig gelesen?
 
edit: ich bin hier raus. das endet sonst nicht gut.
wie war das, als nicht-mutter kann man nicht beurteilen wie es ist mit kind - aber über dinge urteilen, die man selber nie erlebt hat - geht dann doch.....
 
Natalie, ich habe dien Post nur ganz kurz überflogen:

Ich weiss zwar nicht, wo du lebst, aber es gibt eine ganze Reihe Frauen auf der Welt die in Kriegsgebieten Opfer einer Vergewaltigung werden - da musst du auch nicht lachen, sondern mal die Augen auf machen. Sorry, aber bei solchen Formulierungen geht mir dezent die Hutschnur hoch.

Es sollte auch klar sein, das ich dann nicht nur die Frauen in D meine. Und es gibt hier auch noch genug Frauen in persönlich dermassen bescheidenen Situationen, das eine Abtreibung dann doch ev. besser ist.
Rest lese ich später, aber das musste ich los werden.
 
Nicole, eigentlich habe ich ja hier gern mal die Rolle als Naivchen gepachtet was das Thema Rund um's Kind betrifft, aber über deine widerholte Aussage, die wenigsten Abtreibungen würden aus egoistischen Gründen geschehen, muss ich nun doch lachen. Bzw. eigentlich bleibt es mir im Hals stecken... Ich bin 1000%ig sicher, dass es anders ist. Ich habe sogar mal gelesen, dass die Zahl der Abtreibungen, die z.B. Folge von Vergewaltigungen sind VERSCHWINDEND gering ist. Nein, die meisten Frauen treiben ab, weil ihnen ein Kind "gerade nicht passt". Ob sie das leichtfertig entscheiden oder nicht weiß ich nicht, aber sie haben keine wirklich schwerwiegenden Gründe, wie die einer Vergewaltigung, einer Behinderung bein Kind oder der Gefahr, dass sie durch eine Schwangerschaft/Geburt selbst in Gefahr geraten.

:verwirrt: was hab ich daran nicht richtig gelesen?

Das fett markierte dezent ausgebelndet?
 
Generell zum Abtreiben:
Ich würde eher abtreiben, auch wenn es "egoistisch" ist, entweder ich will es oder nicht. Bevor ich einem Kind kein Leben bieten könnte, mit mir selbst nicht klar komme, ist es besser für alle. Ungeliebte und magelversorgte Kinder gibts genug. Egal ob gesund oder nicht. Man muss halt wissen ob man sich diese Verantwortung zutraut oder nicht.

Sicherheitshalber für neurotische Abtreibungsgegner:
Natürlich soll das kein Freifahrtsschein fürs wilde rumpoppen ohne Verhütung sein. Aber es gibt kein verhütungsmittel gegen menschliches Versagen.


Behinderte Kinder abtreiben:
"Absichtlich" behinderte Kinder auf die Welt setzen würde ich nicht, wenn ich es wüsste, würde ich auch abtreiben.
Unverantwortlich finde ich es, wenn man es weiß und trotzdem eine Schwangerschaft entstehen lässt.
 
Die Frage, ob frau ein Kind bekommen möchte oder nicht, kann nur die Frau selbst beantworten. Denn sie ist es, deren Leben sich für die nächsten 20 Jahre eklatant ändern wird.
Insofern bin ich ganz klar für das Recht der Frau, abtreiben zu können.

So sehe ich das auch. Ich wäre jetzt durchaus finanziell und auch sonst in der Lage ein Kind zu bekommen. D.h. ich hätte vor ein paar Jahren nicht abtreiben dürfen :uhh:

Wenn jemand zu blöd zum Verhüten ist, oder einfach keinen Bock dazu hat, dann steht das auf einem anderen Papier. Aber wenn ich jetzt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen schwanger werden würde, warum um Himmels Willen sollte ich es nicht abtreiben dürfen, wenn ich schlicht und einfach keines will und mir mein Leben nicht "versauen" will? Ich finds dreist, dass man erstmal die Erlaubnis von jemand Fremden holen musste, damit man über seinen eigenen Körper und Leben entscheiden kann.

@ Paule: Muß man nicht immernoch zu ProFamilia und nach der Beratung dort auf das "Ok" von denen warten/hoffen bevor man abtreiben darf???

Nein.
Du musst zwar eine Beratung in Anspruch nehmen und danach 3 Tage warten, aber es gibt kein "Okay" oder "Nicht okay" mehr.
Das heisst, es darf keine Bewertung mehr stattfinden.

Seit wann ist das denn so?
 
@ Paule: Muß man nicht immernoch zu ProFamilia und nach der Beratung dort auf das "Ok" von denen warten/hoffen bevor man abtreiben darf???

Nein.
Du musst zwar eine Beratung in Anspruch nehmen und danach 3 Tage warten, aber es gibt kein "Okay" oder "Nicht okay" mehr.
Das heisst, es darf keine Bewertung mehr stattfinden.

Seit wann ist das denn so?

Seit mind. 7 Jahren.
 
Nee, bwn, mitd er Aussage "das definiert jeder für sich selbst" machst du es dir hier zu einfach, da ja hier schon mehere User (ok, ich habe 2 im Kopf, müsste nochmal nachlesen, ob es noch mehr waren), es als "unverantwortlich" und ähnliches bezeichnet haben, ein Kind zu planen, wenn es eine "hohe" Wahrscheinlichkeit gibt, dass dies behindert sein wird. Und ich habe eben DIESE Leute - die das bei anderen beurteilen - gefragt, woe "hoch" für sie anfängt, also ab wann es denn unverantwortlich wird...

Nein, die meisten Frauen treiben ab, weil ihnen ein Kind "gerade nicht passt". Ob sie das leichtfertig entscheiden oder nicht weiß ich nicht, aber sie haben keine wirklich schwerwiegenden Gründe, wie die einer Vergewaltigung, einer Behinderung bein Kind oder der Gefahr, dass sie durch eine Schwangerschaft/Geburt selbst in Gefahr geraten.

Weisst du, ich mag dich sonst echt ganz gern lesen - aber bei dem Thema krieg ich grad kalte Schauer...

Ich finde es so dermaßen anmaßend von dir, so über anderer Leute Leben zu urteilen...
Wie willst du beurteilen, für wen welche Gründe für eine Abtreibung schwerwiegend sind?
Darf das nicht bitte jede Frau für sich selbst entscheiden ohne verurteilt zu werden?
Was für dich nur ein Klacks sein mag, kann für eine andere Frau vielleicht ein schwerwiegender Grund sein...

Zum Glück sieht es ja gesetzlich auch so aus, dass Frauen selbst entscheiden dürfen, unter welchen Umständen sie ein Kind bekommen möchten oder nicht - und das gilt sowohl für Frauen, die ein schwerstbehindertes Kind zur Welt bringen als auch für Frauen, die ein kerngesundes Kind abtreiben möchten - ich finde, beides darf man nicht pauschal verurteilen!


Ich habe großen Respekt vor Eltern, die ein behindertes Kind groß ziehen - doch genauso habe ich Verständnis für die, die sich damit überfordert fühlen und sich rechtzeitig dagegen entscheiden - und ja, in einem gewissen Rahmen finde ich, ist es ok, wenn sich eine Frau für IHR Leben und nicht für das des Kindes entscheidet!
Du selbst müsstest doch am besten wissen, was es bedeutet ein Kind groß zu ziehen - was ist da so schwer zu verstehen, wenn eine Frau Angst davor hat, wenn noch Komplikationen wie Behinderung oder soziale Probleme hinzu kommen?
Hat eine Frau, wenn die Pille versagt hat (oder sie...) das Recht, ihr Leben so zu führen, wie sie es will, verspielt?!?

Ich gebe es zu, ich würde wohl ein Kind abtreiben, wenn ich es rechtzeitig wüsste - ja, aus ganz egoistischen Gründen: weil ich mir mein Leben so nicht vorstelle!
Ich habe auch Wünsche und Vorstellungen, wie mein Leben verlaufen soll - und ich denke, ich habe auch das Recht dazu, dieses Leben umzusetzen, solange ich mich im rechtlichen Rahmen bewege, was ich ja tun würde, wenn ich ein behindertes Kind abtreiben würde.

Ich mein, dieses Recht ist etwas, für das Frauen (und Männer? eher nicht, denk ich) hart kämpfen mussten und es ist gut, dass es heute so ist.




P.S. eine Freundin von mir hat vor einigen Monaten ihr behindertes Kind abgetieben.
Sie ist 28, alleinerziehende Mutter und befindet sich am Anfang ihres Studiums - also keiner, deiner Meinung nach schwerwiegenden Gründe - trotzdem hätte sie auch gleich Harzt4 beantragen können, wenn sie dieses Kind bekommen hätte, weil sie wohl kaum Chancen gehabt hätte, ihr Studium zu beenden oder eine Ausbildung anzufangen.
Tolle Aussichten - und toll, dass es dann noch Leute gibt, die Frauen aufgrund solcher Schritte verurteilen (aber ist ja leicht, wenn man eine abgeschlossene Ausbildung und eine intakte Beziehung hat;))
 
Ich habe jetzt eine Menge hier mitgelesen und bin ein wenig geplättet. Die ganze Zeit habe ich überlegt ob und was ich schreibe.

Abtreibung sollte die ureigenste Entscheidung jeder Frau sein, das Recht nehme ich mir raus und erwarte das auch für jede andere, einfach aus dem Grund - ich/jede Frau muss mit den Folgen leben, können, müssen. Es gibt sicherlich Abtreibungshopperinnen, davon kenne ich ein paar, aber.. ich habe auch Frauen in der Betreuung, da wäre eine Abtreibung ein Segen gewesen - in erster Linie für die Kinder und das ist mein Ernst. Eine Frau muss mit dem Abbruch zurecht kommen, ein Kind im schlimmsten Fall darunter leiden wenn sie es nicht gemacht hat.. wie dieses Kind aufwächst mag man sich überhaupt nicht vorstellen. Die Gründe für einen Abbruch sind für mich nicht relevant, da ich es mir nicht anmaße zu beurteilen in welchen Nöten die Frau gesteckt hat und wenn es "nur" die Angst war ihren Job zu verlieren. Jeder Mensch hat seine eigene Sicht der Dinge, für jeden wiegen die eigenen Probleme schwer, sicherlich oft schwerer als für mich Außenstehenden nachzuvollziehen. Vielleicht ist der Grund eines Abbruchs für mich pillepalle (wenn ich versuche das zu beurteilen), aber weiß ich ob die Betreffende nicht gerade durch eine SS. den Boden unter den Füßen verliert? Es ist nicht jede Frau für das Muttersein geboren und ich ziehe meinen Hut vor denen, die das unumwunden zugeben und aus diesem Grund abtreiben. Wäre es besser dann im schlimmsten Fall dem Kind ein Leben lang Vorwürfe zu machen dass es das eigene Leben versaut hat?

Und eine Behinderung meines Kindes wäre für mich klar ein Grund zum Abbruch gewesen. Ich habe einen schwer behinderten Cousin und ich weiß wie schwer es für meine Tante ist (damals gab es die Möglichkeit der Diagnostik noch nicht) auch wie schwer es für alle Familienangehörigen ist, da gerade die nachfolgenden Kinder immer wieder zurück stecken mussten. Ist das fair? Man könnte jetzt anführen, dann hätte sie keines mehr bekommen sollen, das war schließlich ihre eigene Entscheidung. Aber sie liebt meinen Cousin nun mal so wie er ist und ihre anderen Kinder auch. Vielleicht hat sie sich überschätzt? Ich weiß es nicht, aber ich weiß für mich dass ich eben kein behindertes Kind hätte haben wollen. Wobei ich mir beim Down-Syndrom auch nicht sicher war. Ich war damals ziemlich jung, ich wollte leben, mit meinem Kind zusammen und nicht nur für mein Kind. Und ich wußte genau, ich hätte es niemals in ein Heim geben können, wie wäre das dann geworden? Und bei einem zweiten Kind hätte ich mich ebenso entschieden, für mich, mein Leben, mein bereits vorhandenes Kind.

Allerdings hätte ich es niemals in Erwägung gezogen schwanger zu werden, wenn ich Trägerin einer Erbkrankheit gewesen wäre (oder mein Mann) oder im Vorfeld abzusehen gewesen wäre, dass ein Kind behindert geboren wäre.

Was man allerdings bei all dem nicht vergessen darf, sind Behinderungen durch Geburtsfehler.. da heißt es dann nur noch hop und du hast keinerlei Entscheidungsmöglichkeit mehr.. das stelle ich mir viel, viel schwieriger vor. Sich auf ein gesundes Baby zu freuen und dass es dann durch den Fehler eines anderen Menschen behindert ist und man selber mit den Folgen leben muss.

Eine schwere Behinderung fängt für mich an, wenn der Mensch niemals in der Lage sein wird sich selber (auch körperlich) zu versorgen und immer auf die Betreuung und Pflege von anderen angewiesen sein wird.

Übrigens, vor noch nicht allzu vielen Jahren hatten Frauen keine Wahl und das Ergebnis? Behinderte Kinder vegetierten in irgendwelchen Kellern, Abstellräumen vor sich hin. Da bin ich froh dass es heute nicht mehr so sein muss.
 
Also ich kann auch nur noch den Kopf schütteln. Ja, ich kenne auch eine, die hat mehrfach abgetrieben, das war wirklich so ein Fall, aber es ist schon anmassend mal gerade eben so
zu unterstellen, es würde nur abgetrieben "weil es gerade nicht ins Leben passt" (dann bitte auch belegbare Quellen).

Nicht jeder hat ein intaktes Umfeld und es gibt noch eine ganze Reihe anderer Probleme zwischen Vergewaltigung und Drogensucht.
 
Ich habe zwei gesunde, schon erwachsene Kinder und bin sehr froh darüber.
Wenn ich in der Schwangerschaft erfahren hätte, dass das Kind behindert ist, wäre ich ganz schön ins Schleudern gekommen wegen Abtreibung oder nicht. Wie hier schon einige geschrieben haben, wäre es wahrscheinlich auf die Behinderung angekommen.

Mein jetziger Mann hat ein Gen-Defekt, der bei ihm die Lunge bereits zerstört hat. Gott sei Dank hat er eine Spenderlunge bekommen und es geht ihm zur Zeit sehr gut. Aber für ihn ist z.B. nie in Frage gekommen, Kinder in die Welt zu setzen, weil der Gen-Defekt zu 50% vererbt wird. Und das, obwohl er sehr kinderlieb ist und sicher gern eigene Kinder gehabt hätte. Aber das wäre wie gesagt viel zu egoistisch.
 
"Mein Bauch gehört mir", dafür haben Frauen jahrelang gekämpft, für das Recht selber zu entscheiden, ob sie ein Kind bekommen möchten oder nicht und es ist ein verdammt wichtiges Recht!
Wie zuvor geschrieben, jede hat das Recht, frei zu entscheiden, ob sie ein Kind möchte oder nicht, zunächst durch Verhütungsmittel und wenn diese versagen eben auch durch enen Abbruch, in den zeitlich vorgeschriebenen Grenzen, aber dennoch.

Ich kann sogar verstehen, dass es für eine Mutter, die ihr Kind in ihrem Bauch hat heranwachsen sehen, eine ganz schwierige Vorstellung ist, dass andere Frauen ihr Kind abtreiben und dennoch steht es niemandem zu, darüber zu urteilen. Nicht über die Entscheidung selbst und auch nicht über die Beweggründe. Jede Frau ist anders, jede Frau hat das Recht sich zu entscheiden, wie SIE es möchte und nicht die Pflicht, sich vor irgendwem zu rechtfertigen.

Gezielt ein behindertes Kind abtreiben, ich gebe zu, da meldet sich auch meine moralische Grenze, etwas in mir schreit "unwertes Leben" und das hatten wir alles schonmal.
Und dennoch, egal ob eine Frau sich generell ein Leben mit Kind nicht vorstellen kann oder aber ein Leben mit einem behinderten Kind (wobei ich auch glaube, die meisten wachsen rein, allerdings kenne auch ich andere Fälle, wie wohl so ziemlich jeder), dann hat sie das Recht diese Entscheidung zu treffen, meiner Meinung nach.
Und wieder hat sie nicht die Pflicht, sich zu rechtfertigen, es ist ihre Entscheidung und sie kann entscheiden, wem sie sich mitteilt und wem nicht.

Und wisst Ihr was, in 99,99% der Fälle, wenn eine meiner Klientinnen schwanger wird, dann hoffe und bete (naja, nicht wirklich, aber Ihr wisst was ich meine) ich, dass sie das Kind entweder verliert oder aber sich zu einem Abbruch entscheidet (was ich allerdings noch nicht erlebt habe).
Jedes Mal ist die Freude groß, DIESES Kind wird das Leben verändern, jetzt schaffen sie es. Und selbst wenn durch diese Kinder eine Verbesserung eintreten sollte (was ich auch ehrlich gesagt noch nicht erlebt habe), es ist eine verdammt schwere Aufgabe, mit der diese Kinder auf die Welt kommen und nicht wenige zerbrechen daran. Ganz ehrlich, manchmal wäre es besser, wenn diese Kinder nie geboren worden wären. Ich weiß, sowas sagt man nicht, aber es ist so.

LG
Sina
 
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