Aus Ratlosigkeit zum Vegetarismus

  • 21. Mai 2024
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Ja, da hilft auch nur aussieben, oder aussieben lassen :p
 
Entschuldige, aber das finde ich einigermaßen weit hergeholt. Zu der Esskultur meiner Heimat gehören eine ganze Reihe fleischloser Gerichte. Und da ich ein Kind der Nachkriegszeit bin, noch dazu aus einer Arbeiterfamilie, bin ich überwiegend mit solchen aufgewachsen. Fleisch gab's bei uns eher sonntags. Wenn ich diese eine Komponente jetzt weglasse, entfremde ich mich? Sag, dass das nicht dein Ernst ist.
Aber gerade in dieser Zeiit wurde Fleisch als besondere Nahrung geschätzt, da man es nicht hinterhergeschmissen bekam. Oder denk an die "gute Butter". Kein Mensch wäre damals auf die Idee gekommen, auf Fleisch oder Milch, Käse, Butter zu verzichten, gab ja auch kein Internet, in dem jeder zum Ernährungswissenschaftler mutieren kann. Die Tradition der fleischlosen Gerichte ist natürlich da und z.T auch durch die Knappheit des Fleisches begründet. Aber es ist auch eine Tradition, daß Fleisch etwas Wertvolles und Besonderes darstellt. Nicht nur in Arbeiterfamilien, meine Urgroßeltern waren reiche Bauern mit Vieh, Fleisch gab's trotzdem nur am Sonntag und dann auch nur eine Scheibe Braten.
 
Entschuldige, aber das finde ich einigermaßen weit hergeholt. Zu der Esskultur meiner Heimat gehören eine ganze Reihe fleischloser Gerichte. Und da ich ein Kind der Nachkriegszeit bin, noch dazu aus einer Arbeiterfamilie, bin ich überwiegend mit solchen aufgewachsen. Fleisch gab's bei uns eher sonntags. Wenn ich diese eine Komponente jetzt weglasse, entfremde ich mich? Sag, dass das nicht dein Ernst ist.

Es ist ja auch nicht normal, oder gut, wie wir heute Fleisch essen. Nämlich täglich und in rauhen Mengen. Das ist ebenso eine "Entfremdung" von gesunder und normaler Ernährung.

Und damit auch von der Gesellschaft? DAS kann jetzt wirklich nicht dein Ernst sein. Wer nicht alles mitmacht und alles schluckt, was gängig und üblich ist, wird zum entfremdeten Außenseiter? So konformistisch denkst du doch nicht wirklich!
Aber um die Behauptung mal ernst zu nehmen:
Was ist dann mit Leuten, die zwar Fleisch und Wurst, aber dafür manche andere Dinge nicht essen, die zu den heimatlichen Ernährungs"standards" gehören?
Ich kenne Leute, die essen keine Zwiebeln, oder keine Gurken, keine Tomaten, keine roten Bete, oder trinken keine Milch, um nur mal das zu nennen, was mir spontan einfällt. Alles entfremdete Außenseiter?
Und wenn ich z.B. mediterran oder asiatisch koche anstatt bodenständig "heimatllich", bin ich dann auch von der Esskultur meiner Heimat entfremdet? Wenn ja, mehr oder weniger als beim Verzicht auf Fleisch?

Der Vergleich wäre korrekt, wenn Du sagen würdest "Was ist mit denen die gar kein Gemüse essen?" . ;) Nur eine Art der Zubereitung von Fleisch wegzulassen, oder nicht jedes Fleisch zu essen/zu mögen ist doch völlig normal. Genauso wie bestimmte Gemüse- und Obstsorten nicht zu essen. Aber GAR kein Obst/Gemüse oder eben Fleisch zu essen, ist eine andere Hausnummer. Genauso wie wenn ein Europäer plötzlich NUR noch japanisch kochen/essen würde. Ja, das fände ich eine Entfremdung. Steht ja jedem frei das zu tun, aber merkwürdig wäre es doch.


Artgerechte Ernährung? Ich habe weder ein Fleischfressergebiss noch einen Fleischfresserdarm. Ebenso geht es m.W. allen Menschen. Der Mensch kann als Allesfresser Fleisch essen, er muss es nicht. Er kann sich gut fleischlos ernähren. Insbesondere wenn er, wie wir hier, keinen Mangel an allen übrigen Nahrungsmitteln leidet und aus dem Vollen schöpfen kann. Und das weißt du auch. ;)

"Aus dem vollem" schöpfen Vegetarier/Verganer meist nur durch Importwaren. Aus regionalen Produkten würde das schöpfen schon sehr viel schwieriger, wenn ich eine Nahrungsgruppe auch noch komplett ausklammere (Fleisch). Ob ein Mensch sich gut fleischlos ernähren kann, ist wieder Ansichtssache. Er kann sich ernähren, ja.

Aber auch wenn wir und dabei auf Wild beschränken, bin ich wohl von Haus aus entfremdet, denn von Kindesbeinen an, auch als ich noch Fleisch, und gerne auch Wild, gegessen habe, war meine natürliche Reaktion auf den Anblick von Wildtieren nie im geringsten mit Nahrung assoziiert. :p

Ja, weil auch nicht alle Fleischesser wissen was essbar ist und wo es herkommt. Ich denke bei Wildtieren auch nicht NUR ans essen, aber ich tue es.

Ein Tier ist für mich zunächst mal ein Lebewesen und keine potenzielle Nahrung. Und müsste ich es selbst töten, also vom Lebewesen zum Fleisch machen, hätte ich im Leben keinen Bissen Fleisch gegessen. So "unverkrampft" war ich nie, dass ich das gekonnt hätte.
Und könnte man da nicht sogar sagen, dass es mir dann gar nicht zusteht, Fleisch zu essen, wenn ich es nur kann, weil andere die Dreckarbeit für mich machen?

Ja, könnte man. In gewissen Maßen tue ich das auch. Wenn Leute sagen sie könnten (moralisch) NIEEEE ein Tier töten, das arme, dann sollten sie tatsächlich lieber kein Fleisch essen.


Zu deinem letzten Abschnitt, dass sich Leute, die kein Fleisch essen, deiner Meinung nach weniger Gedanken über die Herkunft ihrer Lebensmittel machen - wie du schon sagst: deine Meinung halt. Ich finde es umgekehrt wahrscheinlicher. Weil bei den meisten Leuten der Entscheidung gegen Fleisch eben eine gedankliche Auseinandersetzung mit ihrer Ernährung ja zu Grunde liegt, würde ich eher vermuten, dass diese Leute sich mehr, und nicht weniger mit dem Thema befassen als der durchschnittliche Supermarktfleischkäufer.

Es geht aber nicht um den Supermarktkäufer. Und es geht bei Vegetariern und Veganern auch nicht!!! um Leute die keine Massentierhaltung unterstützen wollen. Denn sie könnten ja Fleisch essen, OHNE das zu tun!! Tun sie aber nicht. Sie essen gar kein Fleisch.
 
„Irrtum und Heuchelei der Pflanzenesser“ lautet nicht umsonst der Titel des Buches, das vor wenigen Tagen zum Thema Vegetarismus im Eurasischen Verlag erschienen ist. Der größte Irrtum ist es, zu glauben, Menschen könnten weltweit ihre seit Beginn der Evolution genutzten Nahrungsquellen einfach aufgeben, um Organisationen in den Speckgürteln des Westens zu gefallen, deren Beweggründe zumindest undurchsichtig sind. Und die Heuchelei besteht darin, aus den satten Zentren des Wohlstands heraus Verzicht zu predigen und vorzugeben, damit könnte die Welt gerettet werden. Heuchelei ist auch, Pflanzen, die neben den Mikroben unsere ältesten Verwandten sind, als tötenswert einzustufen, Tiere aber schützen zu wollen. Für Vegetaristen ist klar: „Tiere dürfen nicht, Pflanzen können jederzeit umgebracht und gegessen werden, so ihre schlichte Ideologie. – Das erinnert an Apartheid und Selektion an der Rampe“, heißt es in Kapitel fünf des Buches. Als ob es zwei verschiedene Leben gäbe. Leben ist unteilbar. Es kommt alles aus denselben Anfängen. Mensch, Tier, Pflanze – die Wurzel ist für alle die gleiche. Alle drei gehören zu den Eukaryoten, den Wesen mit einem echten Zellkern.

Jung, Single, vegetaristisch, weiblich, psychisch krank

Auf dem Land, wo man mit Tieren lebt, ist Vegetarismus so gut wie kein Thema. Dort, wo der Kontakt zu Lebewesen seit jeher eher eng ist, werden sie auch gerne gegessen. Der typische Vegetarist ist ein Stadtmensch. Er ist jung, alleinstehend, weiblich und häufig mit psychischen Problemen belastet. Das haben Johannes Michalak von der Universität Hildesheim und seine Kollegen in einer Studie herausgefunden. Psychisch erkrankte junge Frauen werden häufiger Vegetarier als Menschen mit einer gesunden Psyche, so das Ergebnis. Sie haben deutlich öfter depressive Störungen, Ess- und Angststörungen als Menschen, die sich normal und ausgewogen ernähren. Insgesamt sollen 70 bis 80 Prozent der Vegetarier in Deutschland Frauen sein, die meisten unverheiratet und kinderlos.



 
Auf Arrabiatas Beitrag zum unverkrampften Umgang mit potenzieller Nahrung bis hin zu Hund und Katze einzugehen, erspare ich mir. Ich denke, so unverkrampft ist in Wirklichkeit niemand hier, nicht mal die Kreuzzügler gegen den Vegetarismus.

Ich habe das NICHT ernst gemeint. Mir ist nur der Begriff Entfremdung sauer aufgestoßen.
 
HSH2 schrieb:
Kein Mensch wäre damals auf die Idee gekommen, auf Fleisch oder Milch, Käse, Butter zu verzichten, gab ja auch kein Internet, in dem jeder zum Ernährungswissenschaftler mutieren kann.

Das ist so nicht richtig. Ich kenne Vegetarier, die durchaus zu Zeiten der guten Butter bereits kein Fleisch gegessen haben. Leute, die das Schlachten (damals für gewöhnlich noch auf dem eigenen Hof oder Nachbars Hof erfolgend) als furchtbar empfunden hatten und danach eben kein Fleisch mehr aßen.
 
Der typische Vegetarist ist ein Stadtmensch. Er ist jung, alleinstehend, weiblich und häufig mit psychischen Problemen belastet. Das haben Johannes Michalak von der Universität Hildesheim und seine Kollegen in einer Studie herausgefunden. Psychisch erkrankte junge Frauen werden häufiger Vegetarier als Menschen mit einer gesunden Psyche, so das Ergebnis. Sie haben deutlich öfter depressive Störungen, Ess- und Angststörungen als Menschen, die sich normal und ausgewogen ernähren. Insgesamt sollen 70 bis 80 Prozent der Vegetarier in Deutschland Frauen sein, die meisten unverheiratet und kinderlos.

Die Studie würde ich gerne mal im Detail lesen :lol:
 
Ist die echt seriös die Studie? :uhh:

Insgesamt sollen 70 bis 80 Prozent der Vegetarier in Deutschland Frauen sein, die meisten unverheiratet und kinderlos.
(ich müsste eigentlich Vegetarier sein :lol:)
 
crabat schrieb:
Es geht aber nicht um den Supermarktkäufer. Und es geht bei Vegetariern und Veganern auch nicht!!! um Leute die keine Massentierhaltung unterstützen wollen. Denn sie könnten ja Fleisch essen, OHNE das zu tun!! Tun sie aber nicht. Sie essen gar kein Fleisch.

Würde das Angebot von Fleisch von Tieren aus der Region, die ein anständiges und möglichst artgerechtes Leben hatten, überhaupt für alle (einschließlich Futter für als Haustiere lebende Carnivoren) ausreichen?

Die Frage meine ich jetzt wirklich nicht polemisch oder so. Ich würde jetzt einfach mal ins Blaue rein vermuten, dass das rein platzmäßig schon schwierig sein dürfte, genug Fleisch für alle (auch wenn alle ihren Konsum runterschrauben würden) aus regionaler und artgerechter Tierhaltung (ohne massenweise Zufütterung importierten Sojas) zu "produzieren". Kann aber sein, dass ich mich täusche.
 
@ Helki: Es würde heute ausreichen, aber eben nur wenn der Fleischkonsum pro Kopf extrem heruntergeschraubt werden würde. Und das wäre ja durchaus wünschenswert. Das Fleisch wäre natürlich auch sehr viel teurer und es kann durchaus sein, dass sich so mancher dann keinen Hund mehr leisten könnte. Wäre jetzt, mMn, auch kein Drama... ;)
 
In dem Fall würde ich streng vegetarisch leben und meine Portion an die Tiere hier verfüttern ;)
 
Ist machtbar, Luna frisst mein Anteil und Teil auch von meine Männer weg. Sie sagen ab und zu:
Hund müsste man sein, da bekommt man jeden Tag Fleisch.
 
@ Helki: Es würde heute ausreichen, aber eben nur wenn der Fleischkonsum pro Kopf extrem heruntergeschraubt werden würde. Und das wäre ja durchaus wünschenswert. Das Fleisch wäre natürlich auch sehr viel teurer und es kann durchaus sein, dass sich so mancher dann keinen Hund mehr leisten könnte. Wäre jetzt, mMn, auch kein Drama... ;)

Interessant. Das hätte ich noch knapper eingeschätzt.

Nicht, dass ich dir nicht glaube. Ich würde mich da nur gerne etwas tiefer einlesen. Hast du da irgendwelche weiter führenden Infos zu?
 
Ne, nicht. Es gab über das Thema einige Talkrunden und Artikel (Leben ohne Massentierhaltung), aber ich hab dazu nichts gespeichert.
 
Kann leider nicht richtig linkkopieren.
Süddeutsche. de / Was sie über Massentierhaltung wissen sollten
 
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