Papst: Keine Kinder zu wollen, ist egoistisch

@Podi
Im Einzelhandel ging es bei der Leiharbeit nie darum kurzfristige "Produktionsspitzen" abzufangen - da wurde von Anfang an der Personalkostendruck durch Vergabe von "Aufgabenvolumen" an Personaldienstleister gesenkt. Dadurch wurden nicht nur die Tarifverträge aufgeweicht, sondern es wurde den Gewerkschaften ganz klar die Botschaft übermittelt "ihr macht, was wir sagen, sonst lagern wir halt alles aus und ihr seid abgeschafft". Das gleiche bei der Post, im Gesundheitswesen eigentlich überall, wo es keine Produktionsspitzen durch Produktion gibt.

Und anstatt zu protestieren wurde dies seitens der Gewerkschaften auch noch als Gewinn verkauft, weil dadurch ja Entlastung für die Stammbelegschaft entsteht. Hallo? Den Bullsh.it hat damals niemand abgekauft und rückblickend kann man nur sagen - die Gewerkschaften haben versagt, obwohl sie es besser wissen hätten müssen! Die USA haben ja gezeigt, was dies auch für die Gewerkschaften bedeutet.

Danach das große Beschwichtigen, wenn Großkonzerne auf einmal ganze Produktionsteile innerhalb der Betriebe auslagern und an Fremdfirmen geben. Auch da von den Bertriebsräten und Gewerkschaften ein Ducken und Kuschen, aber das Ganze bei den Betriebsversammlungen als Erhalt von Arbeitsplätzen verkaufen.

Airbus hat mal eben die Lackiererei in Hamburg "ausgesourced", die Maler und Lackierer entlassen und gleich die neuen (schlechteren) Arbeitsverträge der Fremdfirma auf den Tisch gelegt.
Wohin hätte Airbus denn die Lackiererei großartig verschieben können??? Die Verluste, bis sie ihre (erzwungenden) Vorgaben in einem Niedriglohnland endlich durchgesetzt hätten, könnten sie niemals wettmachen. Das wusste die gesammte Belegschaft, demzufolge auch die Betriebsräte und Gewerkschaft - aber es wurde trotzdem gekuscht und der "Sieg" gefeiert.
 
  • 27. April 2024
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Hi Coony ... hast du hier schon mal geguckt?
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@ Coony
Ich weiß nicht, welche Vorstellung du von der Macht der Gewerkschaften hast.
Sie haben Vertreter in der Politik, bzw. es gibt Politiker die in einer Gewerkschaft sind oder zumindest gewerkschaftsnah sind.

Mit der Gewerkschaftsnähe der SPD hat es sich, seit der Regierung Schröder, deutlich erledigt gehabt, mittlerweile erfolgt wohl wieder eine Annäherung.


Das ist der direkte politische Einfluss, den die Gewerkschaften haben.
Mehr erst mal nicht.
Werden die politischen Vertreter der Gewerkschaften, bzw. die gewerkschaftsnahe Partei nicht gewählt sieht es dumm aus.

Zu Streiks aufrufen dürfen die Gewerkschaften nur, wenn es um Tarifangelegenheiten geht.
Und selbst dann hängt der Erfolg davon ab wie viele Menschen an so einer "Aktion" teilnehmen.

Ein Streik gegen politische Entscheidungen wäre toll.
Das wäre dann aber ein politischer Streik, an dem die Gewerkschaften sich beteiligen können, aber nicht dazu auf rufen dürfen.

Nächster Punkt, die meisten Streiks, die hier statt finden sind Warnstreiks und die "Kosten" dafür tragen die Arbeitnehmer, da sie dafür keinen Lohn erhalten.
Ruft die Gewerkschaft zu einem Streik auf, der per Urabstimmung beschlossen wurde bekommen die Gewerkschaftsmitglieder Lohnausfallgeld, von der Gewerkschaft.
Nichtgewerkschafter gehen leer aus und die Kampfkasse der Gewerkschaft leert sich.

Und der Einfluss der Gewerkschaften und der Betriebsräte, bei wirtschaftlichen Entscheidungen, wie dem Outsourcing sind auch nur sehr begrenzt.

Und, was die Leiharbeit anbelangt.
Keine Ahnung, wie viele Zeitarbeitsfirmen es in Osnabrück und dem Osnabrücker Land gibt, aber zu einer Infoveranstaltung, zu der die IGM, in Osnabrück, für Leiharbeiter eingeladen hatte erschienen stolze drei Mann!
Damit kann man keinen "Krieg" gewinnen!
 
..................Generalstreiks oder politische Streiks, wie sie beispiels-
weise zuletzt im Rahmen der Proteste gegen die Krisenpolitik europäischer Regierungen in zahlreichen weiteren Ländern (Spanien, Griechenland, Portugal, Italien) stattfanden, sind in Deutschland nach herrschender Rechtsauffassung rechtlich nicht zulässig. Hierzu gehören prinzipiell alle Streiks, die sich gegen Regierungsmaßnahmen oder eine bestehende oder geplante Gesetzgebung wenden. Gewerkschaften, die zu rechtlich nicht zulässigen Streiks aufrufen, sind schadensersatzpflichtig. Ob für ein Recht auf politische Streiks gekämpft werden soll, wird seit einigen Jahren in den DGB-Gewerkschaften kontrovers diskutiert. ...........

 
@Podi
Sorry, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt haben sollte, aber ich meine wenn ich in Zusammenhang von Gewerkschaften den Begriff "Politik" verwende nicht DIE Politik (Regierung) sondern die Politik innerhalb der Gewerkschaften, bzw. wie sie sich nach Außen verkaufen.

Ich meine also nicht, dass die Gewerkschaften Einflussnahme auf die Politik nehmen sollte, bzw. gegen irgendwelche politischen Entscheidungen streiken sollte - dass muss der Bürger schön selbst machen.

Ich meine das sie einfach mehr Einfluss auf die Betriebe nehmen müssten und da hapert es. Nehmen wir doch den Einzelhandel - dadurch, dass es noch nicht mal geschafft wird filial- und/oder betriebsübergreifend zu streiken, so dass es in einer Stadt mal wirklich nichts zum Einkaufen in den Läden gibt, gibt es doch nicht.

Selbst wenn bei einem Konzern wie Airbus, dümpelt es in Deutschland, ein paar People vor einem Werk - und die Arbeit läuft trotzdem weiter. DAS war in Frankreich defenitiv anders, obwohl sich dort nicht nur eine Gewerkschaft im Werk tummelt, sondern viele verschiedene. Dort war es ziemlich unmöglich den Betrieb weiterlaufen zu lassen, wenn man es denn überhaupt auf's Gelände geschafft hat.;)
 
...............

Selbst wenn bei einem Konzern wie Airbus, dümpelt es in Deutschland, ein paar People vor einem Werk - und die Arbeit läuft trotzdem weiter. DAS war in Frankreich defenitiv anders, obwohl sich dort nicht nur eine Gewerkschaft im Werk tummelt, sondern viele verschiedene. Dort war es ziemlich unmöglich den Betrieb weiterlaufen zu lassen, wenn man es denn überhaupt auf's Gelände geschafft hat.;)

Du darfst aber nicht übersehen, dass die Gewerkschaften in Frankreich nicht wie hier nach Branchen, wie IGM - Metall- und Elektrohandwerk, Verdi - Dienstleistung usw. sondern eher politisch ausgerichtet sind und es dort auch erlaubt ist politisch motiviert zu streiken.
Ich bin mal in einen Metro Streik, in Paris, geraten.
Und da jammern hier die Leute über Bahnstreiks!

Was die Kritik bezüglich der Einigkeit z.B. im Einzelhandel anbelangt sehe ich da, übrigens genau wie in der Leiharbeit, auch große Defizite, aber ich bin nicht sicher, ob man da die "Schuld" alleine den Gewerkschaften zuschieben darf.

Für gewöhnlich bekommen Gewerkschaften über die betrieblichen Vertrauensleute und gewerkschaftlich orientierte Betriebsräte erst einen Fuß in die Firmen.

Hilft niemanden ihnen dort rein ist die Tür zu!

Wie die Werbung der Gewerkschaften, im Einzelhandel, ist weiß ich nicht, als Zeitarbeiter wird man, sofern man Interesse zeigt, schon angesprochen und informiert.

Aber der Organisationsgrad beim Einzelhandel ist, denke ich, nicht sehr groß, da wohl auch, nach meinem Empfinden, kaum noch Vollzeitkräfte dort zu finden sind.
Kann mich aber täuschen.

Ist vielleicht ein Versäumnis auf beiden Seiten?

Ich kenne aber auch größere Betriebe wo der Betriebsrat nur zum Teil gewerkschaftlich orientiert ist und demnach die IGM nicht mal zu Betriebsversammlungen eingeladen wird.
Und statt der vier vorgeschriebenen findet eh nur eine statt.

Die Mitarbeiter finden es, zum großen Teil, auch noch in Ordnung so.
Sie kennen es nicht anders und bekommen ja ihre Lohnerhöhungen, teils orientiert an den Gewerkschaftsabschlüssen.

Und mehrere Einzelhandelsfirmen und ihre Mitarbeiter unter einen Hut zu bekommen ist ungleich schwieriger.
Gilt analog auch für die Zeitarbeitsfirmen und ihre Mitarbeiter.

Die Gewerkschaften müssten vielleicht schon mal deutlicher klopfen, aber es müssten auch mehr Mitarbeiter bereit sein ihnen die Tür auf zu machen.

Vielen ist ja immer noch nicht bewusst, dass sie als Nichtgewerkschaftsmitglied nicht mal Anspruch auf den Tariflohn, den tariflichen Urlaub usw. haben, selbst wenn der Betrieb tarifgebunden ist.
Gewährt der Arbeitgeber nur den Gewerkschaftsmitglieder die tariflichen Leistungen macht jeder Mitarbeiter, der nicht in der Gewerkschaft ist, vorm Arbeitsgericht eine Bauchlandung, wenn er versucht das einzuklagen!
 
Hi

Meiner Meinung nach müsste jeder, aber auch wirklich jeder Arbeitnehmer in der Gewerkschaft organisiert sein. Schon aus eigenem Interesse.

Und meiner Meinung nach dürften auch nur Gewerkschaftsmitglieder in den Genuss von erstrittenen Errungenschaften kommen.

Alle anderen müssten dann selbst schauen, wie sie zurecht kommen.

Ich glaube, dann würde einigen ein Licht aufgehen.

Gruss
Matti
 
Und meiner Meinung nach dürften auch nur Gewerkschaftsmitglieder in den Genuss von erstrittenen Errungenschaften kommen.

Wie dieses? Willst du den Arbeitgebern verbieten, den nicht organisierten Arbeitnehmern Tariflöhne zu zahlen? :gruebel:
 
als arbeitgeber wäre man ja blöd, wenn man nur den gewerkschaftsmitgliedern die tariflöhne zahlt, damit würde die macht der gewerkschaften wieder massiv steigen.

deutschland - nicht mehr das land der dichter und denker. sondern das der meckerer und jammerer.

ist zumindest in den letzten jahren massiv mein eindruck.

und btt: morgen ist wieder generalaudienz. mal gucken was dann der nächste skandal ist :D
 
Und meiner Meinung nach dürften auch nur Gewerkschaftsmitglieder in den Genuss von erstrittenen Errungenschaften kommen.

Wie dieses? Willst du den Arbeitgebern verbieten, den nicht organisierten Arbeitnehmern Tariflöhne zu zahlen? :gruebel:

Einen Rechtsanspruch darauf haben sie nicht und die Arbeitgeber könnten Geld sparen, wenn sie es so machen würden.
Erst mal!

Aber auch wenn der Gesetzgeber eine Formulierung, im Tarifvertragsgesetz finden würde, der es den Arbeitgebern verbietet Tarifleistungen auch nicht organisierten Mitarbeitern zu gewähren kann man ihnen nicht verbieten denen "andere" freiwillige Leistungen zu gewähren, die dann auf das gleiche hinaus kommen.
Wird also schwierig.
In wie weit dann wieder organisierte Mitarbeiter sich benachteiligt fühlen können - keine Ahnung, wohl eher nicht!?
 
Hi

Niemand redet von Verbot.

Jeder Arbeitgeber kann seinen Mitarbeitern so viel Lohn zahlen wie er möchte, nach Tarifvertrag und darüber hinaus.

Aber jetzt zur Realität.

Der Arbeitgeber würde den Tariflohn an die Gerwerkschaftsmitglieder zahlen, der Rest müsste dann selbst sehen wie er an seine Lohnerhöhung kommt.

Ein Grund für die massive Ausnutzung der Leiharbeiter ist es ja, dass der Arbeitgeber diesen Mitarbeitern keinen Tariflohn zahlen muss.

Für Leiharbeiter gibt es gesonderte Tarifvereinbahrungen.

Gruss
Matti
 
das leiharbeiter-problem geht noch viel tiefer. leiharbeiter sind KEINE personalkosten.

und wenn man die firma veräußern möchte (selbst mehrfach miterlebt) setzt man einfach kurz die leiharbeiter auf die straße, die kosten sinken, die firma wird wertvoller und nach den umstrukturierungen und ausschlachtugnen der firma wird wieder personal via zeitarbeit eingestellt.

3-6 moante kann eine firma problemlos auf personeller sparflamme fahren.
 
@ matti

als arbeitgeber wäre man ja blöd, wenn man nur den gewerkschaftsmitgliedern die tariflöhne zahlt, damit würde die macht der gewerkschaften wieder massiv steigen.

Da wird deti Recht haben!

deutschland - nicht mehr das land der dichter und denker. sondern das der meckerer und jammerer.............:D

Insgesamt mag es in Deutschland schon gut aussehen, aber es gibt schon das ein oder andere, wo ich mich schäme, dass es so etwas in einem reichen Land, wie Deutschland, gibt.

Heute kreist wieder durch die Medien, wie der Kauf der neuen Hubschrauber, für die Bundeswehr schön gerechnet wurde und was es jetzt tatsächlich kostet.
Wenn man dann hört und/oder liest, dass keine Geld für Pflegekräfte, Lehrer, Kita Stellen usw. da ist packt mich da schon die Wut!
 
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