Ich war OP Schwester und habe viele Abtreibungen gesehen. Für mich persönlich in 99% der Fällen unverständlich.
Meine Cousine bekam eine Tochter, in der Schwangerschaft ist nichts auffälliges gewesen, sie war behindert.
Im Krankenhaus hat man ihr gesagt, sie solle ihre Tochter gleich da lassen, sie werde nicht lange leben. Sie würde nichts fühlen, nichts hören, etc.
Alle die Aussagen waren QUATSCH.
Sie hat sehr wohl gemerkt, ob jemand da ist, ob dieser jemand ihre Hand oder sie im Arm hält, etc. Wenn ich ihren Namen rief, hat sie den Kopf in meine Richtung gedreht. Sie konnte lächeln. Sie hat oft gelächelt, wenn man Grimassen schnitt, obwohl sie eigentlich nichts hätte sehen können, gemäss versch. Ärzten.
Ich mache den Ärzten keinen Vorwurf, Fehler passieren.
Aber Sandra hatte über 2 Jahre ein schönes Leben, sie hat gelächelt, geweint und uns allen viel beigebracht.
Ich habe von Klein an, oft Kontakt zu geistig und körperlich behinderten Menschen gehabt. Wenn die Lebensqualität (was natürlich auch auslegungssache ist) da ist, finde ich, hat man keinen Grund ein Kind abzutreiben.
Allerdings weiss ich, dass viele Menschen mit "Behinderten" Probleme haben und / oder sie damit nicht umgehen können. Ich würde nie jemanden verurteilen, der deswegen ein Kind abtreibt. Ich kenne Eltern, die ihre behinderten Kinder zu Hause betreuuen. Es ist wohl eine der schwersten Aufgaben.
Für mich persönlich käme ein Schwangerschaftsabbruch im äussersten Fall vor, wenn wirklich gar keine Hoffnung auf ein Leben mit etwas Lebensqualität bestünde.
Ich bin nicht religiös veranlagt, aber dennoch denke ich, dass es einen Grund gibt, weshalb es Menschen mit Behinderungen gibt.
Vielleicht waren ursprünglich ja Menschen mit Trisomie 21 die "normalen". Nur weil es mehr "normale" gibt, heisst es nicht, dass das das einzig wahre ist.