Manchmal bin ich doch ganz verblüfft darüber wie heil manchmal die Welt gesehen wird. Fast wünschte ich mir, ich könnte das auch.
Fakt ist das ich jeden frühen Morgen im Sommer beim Zeitung austragen eine Handvoll Katzen sehe, die wohlgenährt sind, mich manchmal sogar begrüßen und eindeutig einen Besitzer haben.
Genauso Fakt ist das ich deutlich mehr Katzen sehe, die ich nur einen Sommer sehen werde. Häufig Jungkatzen, da diese Katzen oft den Winter nicht überstehen.
Mein Zustellgebiet umfasst viele Bauernhöfe und ein kleines Dorf. Direkt daneben liegt unser bevorzugtes Spaziergebiet, ein größeres Waldgebiet.
Der Jagdpächter fängt die Katzen ein und setzt sie da wieder hin wo er ihr “Zuhause“ vermutet. Das Tierheim in der Nachbarstadt würde sie gar nicht nehmen.
Aus eigener Erfahrung, ich habe ab und zu einer Freundin geholfen die freilebende Katzen fütterte, weiß ich das es fast unmöglich ist diese Katzen an ein Heim zu gewöhnen. Wir haben es mal mit zwei Kitten versucht, mußten aber aufgeben weil sie die Wände hochgingen wenn sie mich sahen. Das war kein Leben für sie. Sie wurden kastriert und in eine Futterstelle integriert.
Ich habe immer noch einen Freigängerkater am Haus leben, mittlerweile etwa 12 - 14 Jahre alt, der drinnen todunglücklich war und mit Futterstelle und Unterkunft draußen jetzt zufrieden ist.
Die örtliche Katzenhilfe besteht wohl noch, ist aber kaum noch aktiv aufgrund Mitgliedermangels. Ich lebe in einer freien Kreisstadt ohne Tierheim. Derzeit gibt es wohl wieder eine kleine Gruppe von Menschen, die sich auch um freilebende Katzen kümmert. Inwieweit das geschieht ist mir nicht bekannt.
Privatleute, die sich um kleine Katzengruppen kümmern, haben keine/kaum Unterstützung und investieren ihr eigenes Geld.
Angesichts des großen Kreisgebietes dürften das aber die sprichwörtlichen Peanuts sein.
Meine Heimatstadt schafft es nicht mal eine Kastrationspflicht für Katzen einzuführen, was mich sehr ärgert.
Vielen Bauern ist das Problem egal, b.z.w. sie sehen es gar nicht. Kastration ist da kein Thema. Außerdem kostet das Geld. Wobei ich glaube das die Geldfrage sekundär ist. Die Bauern sehen einfach kein Problem.
Der Jäger ist nur der der irgendwie versucht die Katzen aus dem Wald zu halten.