Krampfanfälle / Epilepsie beim Minibulli

[Sarah1904]

Unser Alptraum ist wahr geworden! Jagger hat am Donnerstag aus dem Nichts heraus eine Art Krampfanfall bekommen. Er ist plötzlich im Wohnzimmer umgefallen, hat am ganzen Körper gekrampft, geröchelt, als hätte er was im Hals stecken, Schaum vor dem Mund, hat sich eingenässt und die Augen waren nur noch weiß. Wir dachten echt er stirbt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit ist er aus dem Krampf herausgekommen, wir konnten ihm leider nicht helfen.
Wir sind direkt in die Tierklinik, hab ganz viel Blut abgegeben um auf alle möglichen Krankheiten hin zu untersuchen. Die Ergebnisse bekommen wir morgen. Bisher wissen wir nur, dass die Leberwerte und die Glukosewerte ok waren.
Die Ärztin vermutet Epilepsie.

Am selben Abend bekam Jagger abermals einen Anfall. Es ist echt die Hölle. Außer um ihn herum alles zu Polstern, damit er sich beim Anfall nicht verletzt, können wir laut Ärztin im Moment nichts tun.
Seit dem ist zum Glück kein weiterer Vorfall aufgetreten. Jetzt haben wir ständig Angst, dass der nächste Anfall kommt. Und natürlich die Ungewissheit, was es denn letztendlich ist.
Habt ihr davon beim Bulli schonmal gehört?
Habt ihr eine Idee was es noch sein kann?
Traurige Grüße

 

[peggo]

oh nein dass tut mir sehr Leid!!!
ist irgendetwas vorgefallen vor dem Anfall, oder war etwas anders als sonst??
Gibts irgend ne Vorerkrankung??
habt ihr jetzt in der Weihnachtzeit..irgendwelche Duftstecker oder sonstiges Aktiviert???
Ansonsten drück ich euch ganz doll die Daumen!!!!

 

[Sarah1904]

Mein Freund war vor dem Anfall mit Jagger spazieren und hatte sich wohl mit einer Hündin in den Haaren, jedoch nichts wildes. Das ist aber auch schon komisch, weil er noch nie Problemen mit Hündinnen hatte.
Puh, Duftstecker oder so haben wir nicht.

 

[Crabat]

Wenn die Ärztin Epilesie vermutet, was ja naheliegt, hat sie mit Euch nicht über Medikamente gesprochen? Oder Euch Notfallmittel mitgegeben?
Es gibt gute Medis gegen Epilesie und auch Notfallszäpchen, falls ein Anfall kommt.
Zumindest die Valiumzäpfchen würde ich mir jetzt schon verschreiben lassen...jeder Anfall kann sehr gefährlich werden und traurig enden.

 

[Sarah1904]

Doch wir haben schon über Medikamente gesprochen und Diazepam als Notfallzäpfchen. Morgen müssen wir sowieso mit der Klinik sprechen, dann schauen wir mal, ob die uns die Medis verschreiben.

 

[Biefelchen]

Unser Oskar bekommt Phenoleptil 50mg 2mal täglich 1,5 Tabletten.
Für den Notfall bekommst Du eine Tube ,die Flüssigkeit in den After drücken dann entspannt der Epileptiker.
Wir kennen das leider zu gut,außerdem keine Aufregung-kein Getreide-Geschmaksverstärker Farbstoffe im Futter-(bestes wäre Barfen).Kein Parfüm oder Duftstecker usw benutzen.
Ein ganz streng geregelter Tagesablauf und viele Ruhepausen ,helfen uns sehr.
Wir waren auch im MRT weil wir dachten es könnte auch was im Kopf sein ,war aber nicht der Fall war
Wir wünschen euch viel Glück und dem süßen baldige Hilfe

 

[Paulemaus]

Unsere Dackeline war auch Epileptikerin und vielleicht könnt Ihr ein paar praktische Tips gebrauchen:

Am besten immer eine Uhr mit Sekundenanzeiger in Griffnähe haben.
Damit könnt Ihr abschätzen, wie lange ein Anfall dauert - das eigene Zeitgefühl ist unter dem Stress nicht aussagekräftig.
Ausserdem sollte Diazepam immer in der Nähe liegen.

Den Hund so abpolstern, dass er sich nicht verletzen kann -wir haben Dackeline immer ein Kissen unter den Kopf geschoben, damit der stabil lag.
Aber nicht festhalten -der Körper verkrampft sich so, dass Festhalten Verletzungen hervorrufen kann.
Ruhig mit dem Hund sprechen, dabei die Zeit im Auge behalten.
Die Diazepam Rektole (ist kein Zäpfchen, sondern eine Tube, die Ihr blitzschnell geben könnt), verkürzt den Anfall.

Nach dem Anfall kann der Hund sehr unruhig und desorientiert sein.
Da muss man ihn sichern, damit er z.B. nicht eine Treppe hinunterfallen kann.

Ein epileptischer Anfall ist ein Kraftakt für den Körper, die Hunde haben danach heftigen Hunger.
Ruhig eine richtig grosse Mahlzeit geben, gerne auch das Doppelte oder Dreifache einer normalen Mahlzeit, der Körper braucht es.

Hilfreich ist es, dem Hund nach dem Anfall etwas Süsses zu geben.
Honig, Eiscreme, irgendwas, was den Zuckerspiegel wieder hochbringt.

Kennt Ihr schon diese Seite?

 

[Sarah1904]

Danke für die Antworten. Den Link kennen wir schon, danke.
Fraglich ist nun erst einmal, ob es überhaupt Epilepsie ist, dass gilt es als Erstes herauszufinden.
Ich bin auch schon gespannt was die Blutergebnisse morgen sagen.

 

[Paulemaus]

Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr einen Hinweis auf eine behandelbare Krankheit findet...

 

[Scotte-Frauchen]

Wie alt ist Jagger denn jetzt?
Ich drücke euch die Daumen für die Blutergebnisse heute. Bei welchem Arzt seid ihr?


Ganz liebe Grüße
Claudia

 

[Lana]

Habt ihr das Herz untersuchen lassen?
Krampfanfälle können auch vom Herz-Kreislauf-System herkommen.

 

[rimini]

Habt ihr das Herz untersuchen lassen?
Krampfanfälle können auch vom Herz-Kreislauf-System herkommen.

yepp oder auch durch Unterzuckerung ausgelöst werden.

 

[Sarah1904]

@ Claudia: Da der Vorfall abends war, mussten wir in eine Tierklinik hier in Dülmen und waren bei Dr. Papst.
Leber und Zuckerwerte konnten sofort ausgewertet werden, die waren am Abend normal.
Bisher hat er keinen Anfall mehr bekommen. Ich warte immer noch auf den Rückruf der Tierklinik.
Danke für den Tipp mit dem Herz, wir werden es untersuchen lassen, fahren nämlich viel Fahrrad usw.

 

[geli2]

@Sarah1904
Wie alt ist dein Hund?
Mein FB Rüde hat auch seit 3,5 Jahren epileptische Anfälle und bekommt zwei mal am Tag zwei Medikamente.

 

[Sarah1904]

Jagger ist 4,5 Jahre alt. Wir haben jetzt zumindest schon einmal ein Teil der Blutwerte erhalten. Da ein Wert laut Ärztin nicht möglich ist, soll es sich um einen Messfehler handeln, daher soll das Labor nocheinmal untersuchen.
Laut Ärztin untersuchen wir nun zunächst in drei Richtungen. Epilepsie ist immer noch ein Thema. Da Jaggers Entzündungswerte sehr hoch sind, kann es sich wohl auch um einen durch Bakterien/Würmern ausgelösten Anfall handeln. Es ist definitiv eine Entzündung im Körper. Da wir bis anfang September mit Jagger in Südfrankreich waren wird das Blut, hinsichtlich spezieller Krankheiten untersucht.
Die Ärztin hält ebenfalls für möglich, dass es sich um einen Anfall, der durch eine Vergiftung hervorgerufen wurde, handelt.
Also heute steht leider noch nichts fest. Wir testen aber in alle Richtungen.Die weiteren Ergebnisse bekommen wir am Mittwoch.
Jagger hat seit letzte Woche Donnerstag keinen Anfall mehr gehabt und verhält sich absolut unauffällig.
Trotzdem haben wir uns heute Diazepamzäpfchen für den Notfall besorgt. Wir hoffen dass wir bald mehr wissen.

 

[geli2]

Dann drücke ich die Daumen, dass es sich bei diesen Anfällen um Ausnahmen handelt und wünsche dem Jungen alles Gute!

 

[Sarah1904]

Wollten euch nur mitteilen, dass seit den Anfällen am 13.12.2012 kein weiterer Anfall gefolgt ist. Jagger war nie allein und so gut wie 24 Stunden "unter Beobachtung". Wir hoffen das es so bleibt.
Natürlich kann es trotzdem eine Form von Epilepsie sein. Mein Tierarzt vermutet jedoch eine Vergiftung.

 

[Sarah1904]

Jagger hatte in den letzten Jahren immer mal wieder Anfälle. Er wurde dann auf Pexion eingestellt, wodurch sich jedoch nichts änderte. Jagger wird jetzt acht Jahre alt und bekommt seit August 2015 jetzt Phenoleptil. Toi toi toi, seitdem ist kein!! Anfall mehr gefolgt. Er hat jetzt aber auch einen geregelteren Tagesablauf, da ich nicht mehr im Schichtdienst arbeite. Bei Jagger war es wichtig unnötigen Stress zu vermeiden. Auch das Futter wurde umgestellt, da Allergien bestehen und diese auch Anfälle begünstigen können. Ich hoffe es bleibt so.

 

[embrujo]

schoen von euch zu lesen..weiterhin alles gute fuer jagger

 

[Sarah1904]

Dankeschön. Ach ja und wir haben ihn auch noch kastrieren lassen, da die Ärzte dazu geraten haben. Und er hat sich dadurch positiv entwickelt. Der Stress mit den läufigen Hündinen ist verschwunden und damit auch das Anfallsrisiko gesunken.