Hmmm.. also ich sehe das ganz anders .... Sowohl als Lehrer als auch als Rudelführer find ich doch, daß ich ein Teil der Gruppe, ein Teil der Gemeinschaft oder auch ein Teil des Rudels bilde. Der Unterschied liegt nur in meiner Position die ich in dieser Gemeinschaft, dieser Gruppe oder dieses Rudel ausübe.
Der Lehrer hat die Position aber nicht einfach so, sondern er hat die Fähigkeiten, seine Schüler zu "führen"- um es auf den Begriff Rudelführer zurück zu bringen. Es ist nicht der stärkste der Gruppe Schüler, sondern er HAT eine andere Position durch den erlernten Beruf. Deshalb habe ich das als Vergleich angeführt, auch wenn er hinkt.
Letztendlich liegen wir gar nicht soweit auseinander ... genau genommen sagst Du doch nichts anderes, als daß da einige Lebewesen in einer Gemeinschaft zusammenleben und Du ( ob als Mensch oder nicht finde ich in diesem Zusammenhang eigentlich zweitrangig ) als der "Anführer" über gewisse Ressourcen und Privilegien verfügst.
Ich habe nie behauptet, dass wir weit auseinander liegen. Vielleicht nur in dem Punkt, dass aus meiner Sicht der Mensch sehr viel mehr in diese Gemeinschaft hinein interprtiert, als sie es ist. Für uns ist dieses Zusammenleben sehr emotional geprägt, für den Hund mehr eine Zweckgemeinschaft. Man würde sich wundern, wie schnell der eigene Viebeiner umziehen würde, wenn er z.B. generell nur noch beim Nachbarn Futter bekäme. Der Hund betrachtet unsere Gruppe anders als wir sie betrachten, aber wir betrachten sie (auch in dieser Diskussion) aus Hundesicht. Sonst käme ja schon der Begriff "Rudel" gar nicht zur Sprache, denn wir Menschen sind keine Rudeltiere.
Ich weiss, mir ist da nicht leicht zu folgen, aber ich lege eben Wert darauf, dass ich Mensch bleibe.
Diese Diskussion habe ich schon mit vielen Trainern geführt, vor allem, als Calming Signals im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde waren. Je mehr ich über Hunde erfahre, umso mehr habe ich meinen von Kindheit an sicheren menschlich natürlichen Instinkt im Umgang mit ihnen verloren. Weil ich vielmehr darüber nachdenke, wie ich mich wann einem Hund nähere, wie der Hund das empfindet, etc.. Das finde ich sehr schade und Viele empfinden da ähnlich wie ich. Ich möchte mich nicht zu einem Pseudohund entwickeln und arbeite daran.
Mein Augenmerk richtet sich daher wieder mehr darauf, was der Hund von mir lernen kann. Denn eigentlich halten wir doch genau deshalb Hunde, weil sie das können- sich uns anpassen.